Interview-Reihe mit Kandidat(inn)en zur Bundestagswahl / Wahlkreis 117 (Dinslaken/Oberhausen)
Stefanie Weyland (Grüne): "Mir wurde durch Fridays for Future bewusst, dass ich mich noch viel mehr einsetzen muss!"

Stefanie Weyland (Grüne) am Wahlkampfstand in Dinslaken. | Foto: privat
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  • Stefanie Weyland (Grüne) am Wahlkampfstand in Dinslaken.
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Kürzlich riefen wir alle amtlich zugelassenen Kanditat(inn)en für die Bundestagswahl im September dazu auf, sich unseren Interview-Fragen zu stellen. Den Aufruf finden Sie auch in die Bildergalerie dieses Beitrags.

Die Aspiranten der größeren Parteien haben sich unserer Leserschaft bereits vorgestellt - nun folgen die "kleineren" Parteien. Als Zweite in der Reihe stellt sich hier die Kandidatin von Bündnis90/Die Grünen in Dinslaken vor: Andrea Weyland.

dibo: Bitte stellen Sie sich unseren Lesern vor - mit den Detailinformationen, die Sie für wichtig halten.
Stefanie Weyland: Mein Name ist Stefanie Weyland und seit 23 Jahren bin ich glücklich verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder. Nach dem Abitur absolvierte ich im Diakonieverein die Ausbildung zur Krankenschwester. Anschließend studierte ich Ökotrophologie (Haushalts- und Ernährungswissenschaften) und Berufsschulpädagogik. (Haushalts- und Ernährungswissenschaften) und Berufsschulpädagogik studiert. Seit mittlerweile 23 Jahren arbeite ich am Berufskolleg Dinslaken mit Heranwachsenden. In Dinslaken engagiere ich mich im Stadtrat und als Stellvertretende Bürgermeisterin.

dibo: Warum sind Sie Mitglied der Grünen geworden?
Stefanie Weyland: Privat habe ich mich schon immer für die Umwelt eingesetzt, bin nur mit dem Rad unterwegs und lege großen Wert auf vegetarische Biokost. Mir wurde auch durch die Bewegung Fridays for Future bewusst, dass ich mich noch viel mehr einsetzen muss. Für mich kommt nur diese Partei in Frage.

dibo: Wie empfinden Sie die Politik der regierenden Parteien im Sektor?
Stefanie Weyland: Für mich ist ganz klar, dass ein Wechsel ansteht und unbedingt erforderlich ist, nicht nur bei der Bundestags-, sondern auch bei der Landtagswahl im kommenden Jahr. Hier sind Themen wie Klimaschutz und Krisenmanagement essentiell. Ohne eine Grüne Regierungsbeteiligung gab es gerade in der Verkehrswende und beim Ausbau von Radwegen, über Jahre kein Vorrankommen. Auch im Gesundheitsbereich läuft vieles falsch und muss endlich angegangen werden, bevor in Krankenhäusern und Pflegeheimen gar kein Personal mehr ist.

dibo: In welchen Sachbereichen sind Sie besser als Ihre Konkurrenten?
Stefanie Weyland: Anders als Viele in der Politik habe ich durch meine Ausbildungen und berufliche Tätigkeiten Einblicke in den Pflegebereich, die Naturwissenschaften, das Bildungssystem und die Kommunalpolitik vor Ort. Meine Fakulten sind Ernährungslehre, Wirtschaftskunde, Gesundheitswissenschaften und Politik.

dibo: An welchen "Baustellen" sehen Sie Nachbesserungsbedarf im Wahlkreis?
Stefanie Weyland: In unserem Wahlkreis ist das Radwegenetz auszubauen. Natürlich die Bus- und Bahnverbindungen, die öfter und verlässlich, aber auch viel kostengünstiger fahren sollten. Grünflächen und Bäume müssen erhalten bleiben und viel weniger dem Flächenfraß zum Opfer fallen. Gleichzeitig muss eine Belebung der Innenstädte durch Gastronomie erfolgen, so dass sich Geschäfte ansiedeln. Familien müssen noch mehr finanziell unterstützt werden, da jedes 4. Kind in unserer Region an oder unter der Armutsgrenze lebt.

dibo: Sie treffen beim Spaziergang eine/n Superreiche/n, der unbedingt einige Milliönchen in Ihrem Wahlkreis Wesel investieren möchte. Welche Projekte empfehlen Sie ihr/ihm?
Stefanie Weyland: Ein Projekt ist es, alle Pflegenden finanziell zu unterstützen und somit Anreize zu schaffen, in diesem Beruf zu verbleiben. Weiterhin würde ich kostenlosen Nahverkehr anbieten.

dibo: Was bedeutet Heimat für Sie?
Stefanie Weyland: Für mich ist Heimat Dinslaken und die Region. Immer wenn ich aus einer Stadt mit dem Zug in den Dinslakener Bahnhof einfahre und mich dann auf mein Fahrrad schwinge, habe ich ein unendliches Glücksgefühl: diese Ruhe, das Auskennen, die Luft, einfach alles zusammen. Hier kann ich glücklich im Garten, dem Wohnungswald und mit Familie und Freunden leben.

dibo: Nennen Sie uns bitte diese Dinge: Lieblings-Buch; -film; -TV-Sendung; -Reiseland; -Musik; -Politiker/in; -platz in der Heimat.
Stefanie Weyland: Meine Lieblingsautorinnen sind Juli Zeh und Maja Lunde, von ihr war „Die Geschichte des Wassers“ besonders eindrücklich. Mein Lieblingsfilm, den wir vor Weihnachten mit der ganzen Familie sehen ist „Tatsächlich Liebe“ und die Serie für mich ist und bleibt „Friends“, da kann ich immer lachen.
Das liebste Reiseziel ist für mich Langeoog an der Nordseeküste. Musik höre ich ein-fach gerne und bin nicht festgelegt. Als Politikerin beeindruckt mich neben vielen anderen wie Annalena Baerbock besonders auch Bärbel Höhn, die ich persönlich sehr schätze.
Mein Lieblingsplatz ist natürlich in der Natur und da gehe ich sehr gerne in den Wohnungswald.

dibo: Welche Arbeitsschwerpunkte fassen Sie für die nächste Zeit ins Auge?
Stefanie Weyland: Neben der Verkehrswende ist mir die Agrarwende sehr wichtig, indem ökologische Landwirtschaft unterstützt und gefördert wird und in den Kantinen regionale und Bio-lebensmittel verwendet werden. Gleichzeitig setze ich mich für die Behebung der Armut ein, indem eine Kindergrundsicherung und eine Garantiesicherung eingeführt werden.
Durch Projekte an Schulen möchte ich die Demokratie stärken und Rassismus be-kämpfen.

dibo: Bitte vervollständigen Sie diesen Satz: Der deutsche Bundestag braucht mehr Politik, wie sie meine Partei macht, weil ...
Stefanie Weyland: … wir endlich etwas zum Klimaschutz unternehmen müssen und nicht nur „Reiche werden reicher und Arme ärmer“. Jetzt ist die Chance endlich durchzustarten und et-was zu verändern. Auch im Sinne der Millionen, die arm in diesem Land sind. Ein weiter so kann sich niemand wünschen.

Steckbrief

Stefanie Weyland, 53 Jahre, Dinslaken, verheiratet, zwei erwachsene Kinder; examinierte Krankenschwester, Diplom-Ökotrophologin, Oberstudienrätin/Berufsschulpädagogin.
Hobbys: Yoga, lesen und Rad fahren. Politik: Stadtverordnete, Stellvertretende Bürgermeisterin, Bundesdelegierte für den Kreisverband Wesel, Ausschüsse: Schulausschuss und Bürger*innenbeteiligung, Ordnung und Sicherheit, Patin für das Kinder-Jugend Parlament, Vorstandsmitglied im Ortsverband Dinslaken u. a. ; GEW-Mitglied

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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