Vorschläge der Verwaltung decken nicht den Bedarf und sind zu teuer.
UBV beantragt Architektenwettbewerb für ein Parkhaus am Bahnhof

Die Unabhängige Bürgervertretung Dinslaken (UBV) fordert die Durchführung eines Architektenwettbewerbs für die Errichtung eines Parkhauses am Bahnhof. Die von der Verwaltung bislang vorgeschlagenen Varianten für ein Parkdeck oder ein Parkplatz seien nicht bedarfsdeckend, zu teuer und böten keinen Mehrwert.

Mit einer vorgegebenen Obergrenze von 3,5 Millionen Euro sollen Architekten den größtmöglichen Mehrwert aus dem geplanten Bauvorhaben erzielen. Dabei gäbe es für die Planer einige Rahmenbedingungen zu berücksichtigen: „Das Parkhaus sollte dreigeschossig sein und mindestens 300 bis 350 Pkw-Stellplätze sowie 400 weitere Fahrradstellplätze bieten“, sagt UBV-Fraktionsvorsitzender Heinz Brücker. Zudem soll der Zugang grundsätzlich barrierefrei sein. Ein Fahrstuhl zu den oberen Parkdecks wäre dabei essenziell. Im unteren Parkdeck sollen 20 Parkplätze für Frauen und eingeschränkte Personen zu finden sein. Jeweils 10 Ladestationen für E-Autos und E-Bikes würden das Vorhaben zusätzlich aufwerten. Auch das Angebot einer öffentliche Toilette sei ein wichtiger Punkt. „Das Tüpfelchen auf dem i in punkto Nachhaltigkeit wären nach unserer Auffassung noch eine Photovoltaikanlage sowie eine Begrünung von Dach und Fassade“, so Brücker.

Nicht bedarfsgerecht und kostenintensiv

Die Verwaltung hatte zum Bau eines Parkdecks am Bahnhof bereits zwei Varianten vorgelegt: Variante eins sieht den zweigeschossigen Bau eines Parkdecks mit rund 200 Stellplätzen vor. Die Gesamtkosten für dieses Vorhaben schätzt die Stadt Dinslaken auf rund 4,2 Millionen Euro. Gemäß Variante zwei sollen auf der Fläche circa 120 ebenerdige Stellplätze errichtet werden. Die Umsetzung würde mit insgesamt rund 1,3 Millionen Euro zu Buche schlagen. „Beide Vorschläge decken nach unserer Meinung weder den am Bahnhof benötigten Bedarf an Parkplätzen, noch stehen Kosten und Gesamtnutzen hier in einem Verhältnis“, räumt Brücker ein. Außerdem lägen die für einen Stellplatz berechneten Kosten von 21.000 Euro bei der Variante eins und von 11.000 Euro bei der Variante zwei über den Kosten von 10.000 Euro nach der aufgrund der beantragten Ausschreibung zu erwartenden Kosten.

Vergleichbare Projekte stützen Antrag

Die UBV-Fraktion stützt ihren Antrag und den darin vorgesehenen Kostenrahmen auf vergleichbare Projekte, die in den letzten Jahren in anderen Kommunen gebaut wurden oder noch fertiggestellt werden. Ein gutes Beispiel sei ein in der Bauphase befindliches Parkhaus in Gütersloh mit 320 Stellplätzen auf 3 Geschossen. Die Gesamtkosten für dieses Projekt belaufen sich auf rund 3,7 Millionen Euro. Auch das im Jahre 2019 in Gronau fertiggestellte Parkhaus mit 348 Stellplätzen auf 5 Geschossen für circa 3,5 Millionen Euro zeige, wie es gehen könne. Noch beeindruckender sei das Beispiel der Gemeinde Neu Wulmstorf in Niedersachsen: Dort wurde 2017 ein Parkhaus mit 514 Stellplätzen für 4,4 Millionen Euro errichtet. „Wir gehen davon aus, dass der beantragte Architektenwettbewerb nicht zu einer zeitlichen Verzögerung der geplanten Bebauung führen wird, da das für die Bebauung vorgesehene Grundstück noch bis Ende 2021 von der DVG für die Straßenbahnführung benötigt wird. Zudem besteht noch die Gelegenheit, die Beantragung etwaiger Fördergelder zu prüfen“, unterfüttert Brücker den Vorschlag der UBV.

Autor:

Ingo Kramarek (UBV) aus Dinslaken

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