Warnung vor giftigen Inhaltsstoffen in Antibeschlagmittel für Brillen
Fehlender Durchblick beim Masketragen

Alle, die eine Brille tragen, kennen derzeit das Problem: Sobald draußen bei niedrigen Temperaturen die Schutzmaske gegen Corona aufgesetzt ist, beschlagen die Brillengläser. | Foto: Jörg Schubert
  • Alle, die eine Brille tragen, kennen derzeit das Problem: Sobald draußen bei niedrigen Temperaturen die Schutzmaske gegen Corona aufgesetzt ist, beschlagen die Brillengläser.
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Alle, die eine Brille tragen, kennen derzeit das Problem: Sobald draußen bei niedrigen Temperaturen die Schutzmaske gegen Corona aufgesetzt ist, beschlagen die Brillengläser. Mittel gegen den unerwünschten Nebel auf den Gläsern haben derzeit Hochkonjunktur. Sie werden in Optikerfachgeschäften, Drogeriemärkten, Sportgeschäften und im Online-Handel als Spray, Gel, Schaum oder Tuch angeboten. Oft enthalten diese besonders gesundheits- und umweltschädliche Substanzen, die als PFAS bezeichnet werden. „Brillenträger sollten solche schadstoffhaltige Antibeschlagmittel besser nicht verwenden“, rät die Verbraucherzentrale NRW zur Vorsicht. Sie hat für Brillenträger Tipps, wie sie im Winter einen klaren Durchblick behalten können.

  • Zu viel giftige Chemie: Damit Antibeschlagmittel feuchtigkeitsabweisend wirken, werden darin teilweise schädliche PFAS (Per- und Polyfluoralkyl Substanzen) verwendet. Diese Substanzen finden sich auch in einigen Imprägniersprays und teilweise in wetterfester Outdoor-Kleidung. PFAS verbreiten sich durch ihre Nutzung in der Umwelt – wo sie kaum abbaubar sind. Sie sind gesundheitsschädlich und können sich in Pflanzen, Tieren und im menschlichen Körper anreichern. Die EU-Kommission plant, den Einsatz dieser gesamten chemischen Stoffgruppe wegen ihrer Schädlichkeit drastisch zu beschränken.
  • Hinweise zum Produkt beachten: Die Inhaltsstoffe von Antibeschlagmitteln werden leider oftmals nicht auf der Verpackung, auf der Angebotsseite im Internet oder im Beipackzettel aufgelistet. Ohne diese Informationen können Verbraucher jedoch nicht erkennen, ob es sich um ein schadstoffhaltiges Produkt handelt oder nicht. Fehlen solche Angaben, sollten Kunden die Nebelkiller für Brillengläser nicht kaufen.
  • PFAS erkennen: Wenn in der Liste der Inhaltsstoffe der Namensbestandteil „-fluor“ oder „-fluoro“ auftaucht, sind wahrscheinlich PFAS enthalten. Auch Begriffe wie „hydrophob“ oder „wasserabweisend“ in der Beschreibung können ein Hinweis auf PFAS sein.
  • Allergiker sollten besonders achtsam sein: Wasserhaltige Antibeschlagmittel können außerdem Konservierungsstoffe enthalten, die teilweise Kontaktallergien hervorrufen. Menschen, die darauf bereits allergisch reagiert haben, sollten in jedem Fall die Inhaltsstoffe mit ihrem Allergiepass vergleichen. Denn Teile der behandelten Brille berühren schließlich längere Zeit die Haut.
  • Richtig entsorgen: Wer bereits PFAS-haltige Mittel gekauft hat und diese loswerden möchte, sollte sie auf keinen Fall in den Abfluss gießen, sondern zur Schadstoffsammlung des lokalen Entsorgers bringen.
  • Hausmittel für klare Sicht: Brillen beschlagen nicht so leicht, wenn die Corona-Schutzmaske am oberen Rand eng anliegt und die Brille über der Maske getragen wird. Auch ein hauchdünner Spülmittel- oder Seifenfilm auf den Brillengläsern kann bis zu einem gewissen Grad vor dem Beschlagen schützen. Je nach Beschichtung und Art der Gläser sollte sicherheitshalber vorher der Optiker gefragt werden, ob die Sehhilfen durch die Verwendung von Seife oder Spülmittel angegriffen werden können.

Weitere Informationen zum Thema „Schadstoffe im Alltag“ bietet auch während des Corona-Lockdowns die Online-Schadstoffberatung an. Ratsuchende können Fragen stellen und erhalten kostenlos eine Antwort per E-Mail.

Autor:

Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken

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