Erster Corona-Fall betrifft Frau in Kamp-Lintfort, die "wohlauf ist"
Die Neuigkeiten zum Coronavirus im Kreis Wesel

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Am Sonntagabend meldete die Pressestelle des Kreises Wesel, dass die mit dem Coronavirus infizierte Frau aus Kamp-Lintfort wohlauf sei:

Aus den Redaktionen Dinslaken, Wesel und Moers (ältere Meldungen stehen unten)

"Der mit dem Coronavirus infizierten Frau aus Kamp-Lintfort geht es nach Angaben des FD Gesundheitswesen der Kreisverwaltung Wesel gut. Sie befindet sich in häuslicher Quarantäne. Dies gilt auch für ca. 40 Personen. Diese hatten in den letzten zwei Wochen einen engeren Kontakt zu ihr oder sind Familienmitglieder der Kontaktpersonen. Erste Testergebnisse waren sämtlich ohne Befund. "

Die Inkubationszeit von 14 Tagen lasse man dennoch verstreichen, bis deren häusliche Quarantäne aufgehoben werden kann.

Der Fachdienst Gesundheitswesen des Kreises Wesel koordiniert alle Maßnahmen, die dazu dienen, einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus vorzubeugen. Der Koordinierungskreis werde am Montagmorgen erneut zusammenkommen, um die Lage zu bewerten und das weitere Vorgehen abzustimmen.

+++ News von Freitag, 28. Februar: +++

Das Corona-Virus ist im Kreis Wesel angekommen, am Freitag-Abend wurde eine Infektion in Kamp-Lintfort bestätigt. Der FD Gesundheitswesen des Kreises Wesel bestätigt diesen Fall auf der Website des Kreises. Medienberichten zufolge handelt es sich bei der betreffenden Person um eine Frau, die Bezugspunkte zu Heinsberg hatte. Mehr Informationen finden Sie Hier.

Am Freitagmorgen schneite eine aktuelle Meldung rein, dass eine Bürgerinformationsveranstaltung in Hünxe abgesagt worden ist, wegen des Corona-Virus.
Mittags die Entwarnung in Moers: Testergebnis negativ.

Der Landesbetrieb Straßenbau NRW hat sich dazu entschlossen, den Termin zur frühen Öffentlichkeitsbeteiligung zum A3 Ersatzbauwerk über die Lippe und den Wesel-Datteln-Kanal sowie Erweiterung der T+R Hünxe abzusagen.
Der Termin hätte am 3. März um 16 Uhr im Rathaus der Gemeinde Hünxe stattgefunden. Über einen neuen Termin wird der Landesbetrieb Straßenbau NRW rechtzeitig informieren.

www.kreis-wesel.de

Der Kreis Wesel hat auf seiner Website ein Linksammlung zum Thema Corona-Virus veröffentlicht. Unter www.kreis-wesel.de gibt es kreisweite, stets aktualisierte Informationen, ob gemeldete Erkrankungsfälle vorliegen oder nicht. 

Auch zur Frage "Was können die Bürgerinnen und Bürger tun, um sich zu schützen?" äußert man sich: Aufgrund der aktuellen Grippesaison sollten ohnehin folgende Hygienemaßnahmen beachtet und eingehalten werden: 

  • Hustenhygiene (in die Armbeuge husten)
  • Nieshygiene
  • Regelmäßig gründlich Hände waschen

Corona-Virus Test negativ

Gegen 13 Uhr schneit die Entwarnung aus Moers ein: Negatives Corona Testergebnis. 
Wörtlich heißt es "Am Mittwoch, 26. Februar, wurde ein Patient im Bethanien-Krankenhaus Moers vorstellig, der befürchtete, sich bei einer vorherigen Italien-Reise mit dem Coronavirus infiziert zu haben. Mittlerweile liegt das negative Laborergebnis dem Fachdienst Gesundheitswesen der Weseler Kreisverwaltung vor. Damit gibt es im Kreis Wesel nach wie vor keinen Erkrankungsfall mit dem Coronavirus (Covid 19). "

+++ News von Donnerstag, 27. Februar: +++

Auch am Donnerstag wird das Corona-Virus im Kreis Wesel viel besprochenes Thema sein. Inzwischen ist aus einer Vielzahl von Informationen ein Bild entstanden, wie in Krankenhäusern im Ernstfall mit Patienten umgegangen wird: Man ist gut vorbereitet. Isolierstationen stehen zur Verfügung und das Personal kann ausreichend mit Schutzkleidung versorgt werden.

Aus dem Krankenhaus Bethanien in Moers, in dem der Verdachtsfall eines Patienten aus Neukirchen-Vluyn aufgetreten ist, hörte man bereits, dass auf jeden Fall zuvor im Krankenhaus angerufen werden soll, um weiteres Vorgehen zu besprechen. Also nicht einfach den Arzt oder das Hospital aufsuchen! (s. News von Mittwoch w. u.). Ein Testergebnis zum Verdachtsfall lag bis Redaktionsschluss nicht vor.

Meldeweg ist vorgegeben

Die Pressestelle des Kreises Wesel erklärte am Morgen den Meldeweg, der durch das Infektionsschutzgesetz (IfSG) vorgegeben ist: "Einen Verdacht oder das Bekanntwerden einer Ansteckung muss der behandelnde Arzt/ die behandelnde Ärztin gem. der §§ 6 - 7 IfSG an das örtlich zuständige Gesundheitsamt melden. Dieses bewertet und übermittelt die Daten an die zuständige Landesbehörde. Von dort werden die Angaben dem Robert-Koch-Institut übermittelt."
Je nach klinischer und persönlicher Situation des Erkrankten oder Verdachtfalls sowie der tatsächlichen Infektionsgefahr erfolge zum Beispiel "eine stationäre Behandlung/Absonderung oder eine häusliche Absonderung".
"Von der individuellen Situation im Kreis Heinsberg kann nicht auf eventuell zukünftig im Kreis Wesel auftretende Situationen geschlossen werden", teilt Pressesprecherin Anja Schulte mit. 
Falls ein tatsächlicher Ansteckungsfall mit dem Corona-Virus im Kreis Wesel bestätigt werde, würde 
 "Je nach Bedarf und Zielrichtung eine Information persönlich oder allgemein" erfolgen, gegebenenfalls dann auch über die Presse beziehungsweise andere Medien.


Hier geht's zur Umfrage: Wie geht Ihr mit dem Thema um?


Das Ministerium hat zudem eine Coronavirus-Hotline geschaltet: (0211) 855 47 74.

"Nicht so kritisch sehen wie die Grippewelle"

Ein offizielles Statement der GFO Kliniken (dazu zählen auch die GFO Kliniken Niederrhein, also das St. Vinzenz-Hospital Dinslaken) liegt vor. Vermehrte Nachfragen besorgter Bürger zeigen, dass sie sich verunsichert fühlten, heißt es. Die Krankenhäuser des GFO-Verbundes seien gut auf Infektionskrankheiten vorbereitet. Denn der GFO-Verbund verfüge über einen organisierten und professionell aufgestellten Zentralbereich Hygiene und Infektiologie.
Die Leiterin des Zentralbereichs und Chefärztin Dr. Edith Fischnaller erklärt: „Wir befinden uns in einem ständigen Austausch mit den lokalen und übergeordneten Gesundheitsämtern sowie dem Robert-Koch-Institut (RKI), um jeweils adäquat und unverzüglich auf die aktuelle Lage reagieren zu können.“
Die Ärztin betont weiter: „Wir dürfen die Ausbreitung des Corona-Virus in Europa nicht bagatellisieren. Aber nach dem jetzigem Stand ist das Corona-Virus nicht so kritisch zu sehen wie die jährliche Grippewelle in Deutschland.“
 


+++ News von Mittwoch, 26. Februar: +++

Bethanien-Krankenhaus bestätigt Verdachtsfall

Am Mittwoch-Nachmittag wird dann doch ein sogenannter Verdachtsfall bekannt. Der Mann habe sich in der vergangenen Woche geschäftlich in der Risikoregion in Italien aufgehalten, allerdings nur Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung gezeigt. Der Laborbefund sei abzuwarten. "Ja, es hat einen Verdachtsfall bei uns gegeben", bestätigt Dr. Kathrin Stepanow, Leiterin der Abteilung Unternehmenskoordination und Marketing des Krankenhauses Bethanien Moers. "In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt wurden Abstriche aus Mund und Rachen des Mannes genommen, diese werden momentan im Zentrallabor untersucht. In ein bis zwei Tagen wissen wir dann mehr." Da die Untersuchung per CT keinerlei Anzeichen auf eine Lungenerkrankung ergeben hat, durfte der Patient wieder nach Hause. "Natürlich wurde er darauf hingewiesen, erst einmal größte Vorsicht walten zu lassen, sich nicht in der Öffentlichkeit zu bewegen, bis sämtliche Befürchtungen ausgeschlossen sind." Einen Hinweis hat die Ärztin noch: "Im Verdachtsfall bitte erst einmal vorher bei der Klinik anrufen. Hier wird dann gemeinsam das weitere Vorgehen besprochen, bevor im normalen Eingangsbereich mit vielen anderen Patienten der Wartebereich aufgesucht wird. Das empfinden wir als ganz normales Verantwortungsbewusstsein dem potentiellen Patienten wie auch den Besuchern gegenüber."

St. Vinzenz-Hospital Dinslaken ist vorbereitet

Im St. Vinzenz-Hospital ist man gut vorbereitet. "Das war abzusehen", sagt Matthias Ruß, Leiter Gesundheitsförderung & Öffentlichkeitsarbeit. "Wir haben mehr Schutzausrüstung geordert." Darunter spezielle Wasserabweisende Schutzkittel, Masken und eine erhöhte Menge an Desinfektionsmittel. Die neue Isolierstation, die auch Patienten mit Noro-Virus oder Influenza aufnehmen kann, steht bereit und kann im Ernstfall "dicht gemacht" werden. Ein hausinternes Gespräch zum Umgang mit möglichen ersten Patienten, die den Erkrankungsverdacht haben, erfolgt in Kürze. Ruß verweist auf Hygienemaßnahmen, die jeder bei sich persönlich vornehmen kann, wie häufiges Händewaschen und in die Armbeuge niesen - um zwei einfache Beispiele zu nennen. Das vermindert auch das Ansteckungsrisiko im Allgemeinen, auch bei einfachen Infekten.

Statement des Marien-Hospitals Wesel 

Gerd Heiming vom Pressestab des katholischen Krankenhauses in Wesel teilt mit:

1) Aktuell gibt es im Marien-Hospital vermehrte Nachfragen (vor allem telefonisch) von Menschen, die wegen des Coronavirus verunsichert sind, aber …
2) … es gab bis heute Mittag im Marien-Hospital noch keinen Verdachtsfall.
3) Um auf den Umgang mit Verdachtsfällen vorbereitet zu sein, wurde für die Krankenhäuser der pro homine (Marien-Hospital Wesel und St. Willibrord-Spital Emmerich) eine Verfahrensanweisung erstellt, die auf Kriterien des Robert-Koch-Instituts (RKI) beruht. Darin ist u.a. geregelt, dass Patienten mit akuten Symptomen und positiver Reiseanamnese für die vom RKI benannten Risikogebiete bzw. mit Kontakt zu einem bestätigten Fall in einem separaten Raum untergebracht und mit einem Mund-Nase-Schutz versorgt werden. Außerdem würden Verdachtsfälle unverzüglich an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet.
Ein Abstrich (Nase und Rachen sowie ausgehustetes Sekret) wird nur bei begründetem Verdacht genommen. Maßgeblich dafür sind ausschließlich die Kriterien des RKI. Proben werden an ein externes Labor geschickt.
Im Marien-Hospital stehen acht Isolierzimmer mit Schleuse zur Verfügung. Weil der Materialaufwand bei einer Isolierung (wasserdichte Einmalkittel mit Haube, Maske, Schutzbrille und Handschuhen) erheblich ist, hält das Marien-Hospital Schutzkleidung in einem eigens bestückten Pandemielager vor.

Desinfektionsspender nutzen

Stichwort: Desinfektion beim Betreten und Verlassen der Krankenhäuser. Das St. Vinzenz-Hospital beschäftigt - schon seit längerem - einen Mitarbeiter, der allein für die Kontrolle und Wartung von 1200 Desinfektionspendern im Hospital, im St. Franziskus-Altenheim und im St. Camillus-Krankenhaus in Walsum zuständig ist. 

+++ News von Dienstag, 25. Februar:  +++               

Das Coronavirus hat NRW erreicht. In diesen Tagen stellt sich die Frage, wie gut das Gesundheitssystem aufgestellt ist. Aus dem Kreis Wesel ist zu hören, dass es in den letzten Tagen immer wieder Anfragen von Ärztinnen und Ärzten beim Fachdienst Gesundheitswesen gab. "Seit dem jetzigen Wochenende gibt es vermehrte Nachfragen", heißt es.

Bisher waren keinerlei (Verdachts-)Fälle einer Ansteckung mit dem Corona-Virus im Kreis Wesel bekannt, teilt Eva Richard, stellvertretende Pressesprecherin Kreis Wesel, Dienstagabend mit.
Die Lagesituation werde entsprechend der Vorgaben des Robert-Koch-Instituts sowie des Landeszentrum Gesundheit NRW kontinuierlich beobachtet, damit bei Bedarf unverzüglich notwendige Maßnahmen durchgeführt werden können. Als Vorbereitung wurden schon Abstimmungsgespräche mit den (medizinischen) Akteuren (z.B. Krankenhäuser, Rettungsdienste, Ordnungsämter, niedergelassene Ärzte) geführt.

Risikobewertung

Für die Frage, ob ein solches Szenario wie in Norditalien auch hier denkbar sei, etwa, dass ganze Stadtteile isoliert werden müssen und sogar Supermärkte schließen, wird seitens der Pressestelle Kreis Wesel auf die  "Risikobewertung des Robert-Koch-Instituts" (RKI) verwiesen.

Weitere Informationen erfolgen (s.o.)

Weiterhin ist von Überreaktionen abzuraten, auch von etwaigen präventiven Laboruntersuchungen, d.h. "Laboruntersuchungen ohne klinische Beschwerden und eine anamnestisch begründete Gefährdung". "Diese seien auch nach derzeitiger Fachauffassung des Robert-Koch-Instituts nicht sinnvoll", so die Pressestelle im Kreis Wesel.

5 Todesfälle wegen Grippe 2019 im Kreis Wesel

Das Risiko, sich eine Grippe einzufangen, ist momentan wesentlich höher. Die Influenza-Viren sind allüberall und jährlich sterben de facto Menschen daran. Auch im Kreis Wesel. 886 Ansteckungsfälle hatten wir im Jahr 2018, darunter zwölf Todesfälle. Im Jahr 2019 steckten sich im Kreis 672 an und fünf Todesfälle waren zu verzeichnen.

FSP2-Masken, wie sie beispielsweise im evangelischen Krankenhaus Wesel täglich zum Einsatz kommen. | Foto: EVK
Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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