Bitte nicht böse sein

Friseur spielen war als Kind eine meiner großen Leidenschaften. Meine potenziellen Opfer flüchteten leider in alle Richtungen, wenn sie mich mit einem großen Kamm, Lockenwicklern und einem Glas Wasser in der Hand sahen.

Alles hat seine Zeit und meine war gekommen, wenn mein Opa sich auf sein geliebtes Sofa legte. Perfekt! Innerhalb kürzester Zeit hatte ich alle Lockenwickler in seinem Haar verteilt und er döste einer wunderbaren Wasserwelle entgegen. Diese galt es noch kurz auszukämmen und fertig war mein Meisterwerk.

Völlig selbstvergessen kämmte und kämmte ich, während mein Opa tief und fest schlief. Der Kamm entwickelte ein Eigenleben und drehte sich wie von selbst ins Haar. Ein letzter Ruck, und er steckte fest. Da war nichts zu machen. Von dem ganzen Gezerre auf seinem Kopf wachte mein Opa auf. Ich entschied mich spontan für die Vogel Strauß Variante und sagte erst einmal nichts. Schlaftrunken stand mein Opa auf, und dann auch schon vor dem Spiegel.

Der Anblick des großen gelben Kammes auf seinem Kopf und sein Gesichtsausdruck erzeugten in mir eine Mischung aus schlechtem Gewissen und Erheiterung. Situationskomik pur, bei allem Ärger. Ich wusste, es blieb nicht viel Zeit zur Schadensregulierung, da er zur Arbeit musste. Meine Oma, eine sehr pragmatische Frau, löste das Malheur mit einer großen Schere.

Opa, bitte nicht böse sein ;-)

Autor:

Petra Tollkoetter aus Dinslaken

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