Friedensdorfarbeit in Kambodscha – Projektpartner mit Kind in Deutschland gelandet – spannende Berichte und Fotos über die Projektarbeit vor Ort

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Oberhausen ist über 12.000 Kilometer von Kambodscha entfernt und für den 9-jährigen Hong Sok in erster Linie richtig kalt. Am Mittwoch landete er in Düsseldorf und nahm dankbar die dicke Winterjacke an, die ihm ein Mitarbeiter gleich anbot. Hong Sok hat eine Augenkrankheit, welche genau kann in Kambodscha nicht diagnostiziert werden. Der Leiter des Friedensdorfes Thomas Jacobs, hatte den Jungen im vergangenen Jahr bei einer Projektreise mit einer Kollegin in der Nähe der vietnamesischen Grenze kennengelernt und zur ausführlichen Diagnostik und wenn möglich zur Operation nach Deutschland eingeladen.

Die Kälte gewöhnt ist Hong Soks Begleiter Kim-Heng Chau, der in der ehemaligen DDR studiert hat und seit Jahren treuer Partner des Friedensdorfes in Kambodscha ist. Dass eher selten Kinder aus Kambodscha zur medizinischen Behandlung über das Friedensdorf nach Deutschland kommen hat einen erfreulichen Grund: die Basisversorgung im südostasiatischen Land konnte in den vergangenen Jahren immer weiter ausgebaut werden, sodass viele kleine Krankheiten und Verletzungen vor Ort behandelt werden können, bevor sie zu so großen medizinischen Problemen werden, dass eine Behandlung in Deutschland nötig ist.

Die verbesserte Grundversorgung in Kambodscha konnte unter Anderem durch die vom Friedensdorf finanzierten Basisgesundheitsstationen (kurz BGS) erreicht werden. 20 dieser BGS wurden in den vergangenen Jahren im Rahmen der Projekthilfe im ganzen Land errichtet und verkürzen den Weg zur nächsten Station für viele Familien immens. Wenige Tage vor seinem Flug nach Deutschland hatte Kim-Heng Chau noch eine kleine Rundreise durch sein Heimatland gemacht und konnte nun erfreuliches berichten. So nahm er an einer traditionellen Baueröffnungsfeier für eine neue Entbindestation teil, über die sich die Bevölkerung im ländlichen Teil sehr freut. Des Weiteren konnte die 21. Basisgesundheitsstation nun an die örtliche Gesundheitsbehörde übergeben werden, sodass die Finanzierung eine wahre Hilfe zur Selbsthilfe ist. Schließlich soll die Regierung nicht aus der Pflicht genommen werden, sich selbst um die Bevölkerung zu kümmern und hat so die Verantwortung für Instandhaltung, Medikamente und Personal. Derweil wird auch die 22. Basisgesundheitsstation gebaut. Diese wird auch das „Solingen-House“ genannt, da es komplett von Friedensdorf-Freunden aus der Klingenstadt finanziert wird. Auch von diesem Projekt werden große Fortschritte berichtet und mit Fotos dokumentiert.

Die Einzelfallhilfe des Friedensdorfes ist oft viel präsenter, als die Projektarbeit. Kambodscha ist beispielhaft dafür, wie wichtig die medizinische Grundversorgung besonders der ländlichen Gebiete ist. Für Hong Sok hoffen wir, dass ihm in Deutschland von Spezialisten geholfen werden kann. Umso mehr konzentriert sich Friedensdorf aber auch auf den Ausbau der Projektarbeit, damit vielleicht in Zukunft allen Kindern vor Ort geholfen werden kann. Übrigens unterstützt Friedensdorf in Kambodscha auch verschiedene Blinden- und Sehbehindertenprojekte, sodass Hong Sok in seiner Heimat auch dann eine Zukunft hat, wenn auch die Ärzte hier den Jungen nicht behandeln können. Dann fliegt er in zwei Wochen mit dem Projektpartner zurück nach Kambodscha. In die Wärme.

Autor:

Ana Lange aus Dinslaken

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