Überleben im Lockdown
Industrie am Niederrhein zeigt sich wie 2009 erneut krisenfest

Die Unternehmen am Niederrhein kämpfen mit den Folgen des Lockdowns. | Foto: IHK Niederrhein/ Hendrick Grzebatzki
  • Die Unternehmen am Niederrhein kämpfen mit den Folgen des Lockdowns.
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Die Wirtschaft am Niederrhein stemmt sich gegen die Krise. Lockdown und fehlende Perspektiven drücken bei vielen Betrieben auf die Stimmung. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage: Die Wirtschaftshilfen kommen nur schleppend an. Immer weniger Unternehmen rechnen mit Nachholeffekten in 2021. Die Investitionsbereitschaft der Betriebe? Verhalten. Der IHK-Konjunkturklimaindex fällt im Vergleich zum November um 5 Punkte und liegt bei 95 Punkten. Der Index fasst die Geschäftslage und Erwartungen der Unternehmen zusammen. Im Mai 2020 stürzte er von 112 auf 71 Punkte ab.

„Die Wirtschaft bewegt sich durch den Lockdown insgesamt gerade eher seitwärts den Berg entlang als wieder hinauf. Tourismus, Einzelhandel und Veranstalter liegen am Boden. Auch viele andere Branchen kämpfen zunehmend mit Engpässen“, so Sabine Jürschik, Konjunkturreferentin der Niederrheinischen IHK. Zum Jahresbeginn 2021 öffnet sich die Schere zwischen Krisenverlierern und Unternehmen, die sich behaupten können, immer weiter. 28 Prozent bewerten die aktuelle Geschäftslage als schlecht, 7 Prozent sehen sich sogar von Insolvenz bedroht. Zu den Lichtblicken zählen weite Teile der Industrie: Sie stemmt sich wie 2009 gegen die Krise und stabilisiert die niederrheinische Wirtschaft.

Konsequenz der Krise: mangelnde Nachfrage

Die Corona-Pandemie bleibt das größte Geschäftsrisiko für die Unternehmen. Die Betriebe sorgen sich um die ausbleibende Konsumlaune und gleichzeitig um die fehlende Nachfrage aus dem B2B-Geschäft. Auch der globale Handel rollt nur schleppend wieder an. Für Unsicherheit sorgen etwa neue Reise- und Verkehrseinschränkungen, um Mutationen einzudämmen. „Die fehlende Perspektive belastet die Unternehmen. Eigentlich werden jetzt die Aufträge für den Sommer und den Herbst erteilt, doch diese Zeit liegt noch unplanbar in der Zukunft“, so Jürschik.

Mit Investitionen aus der Krise

Die Folge: Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück. Investitionen sind allerdings einer der Schlüssel, damit die Wirtschaft nach dem Lockdown wieder Fahrt aufnehmen kann. Dafür braucht es Politik, die die richtigen Weichen stellt. Für die IHK bedeutet das vor allem Digitalisierung und Infrastruktur zu erneuern und in Wasserstoff zu investieren. Sie wirbt in diesem Zusammenhang für eine Wasserstoffpipeline von Venlo nach Duisburg.

An der Konjunkturumfrage haben sich 392 Betriebe mit rund 51.000 Beschäftigten beteiligt. Der Bericht steht als Download unter www.ihk-niederrhein.de/konjunkturbericht zur Verfügung. (Konjunkturbericht)

Autor:

Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken

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