Nachlese zur 'Nacht der Poesie' - einem traumhaften Abend im Theater Halbe Treppe

Kordula Völker | Foto: K. Ulrich
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... Der Buchstabe ist ein Buchstabe ........ mit diesen Worten leitete Anne Penitzka (Anne aus Oberhausen) den Abend ein. Danach ging Kordula Völker der Frage nach wie kommt man eigentlich zum Schreiben ist es Beruf/ist es Berufung? – „Kein Mensch muss müssen!“. Ihr Drang zu schreiben liegt ursächlich in ihrem ersten Leben als Muse von Lessing und wurde perfektioniert in ihrem 2. Leben im Beichtstuhl. Der Beichtvater verlangte immer noch eine „Zugabe“, bis sie einen Rosenkranz beten durfte. Annerose Scheiding beschäftigte eine ganz andere Frage: „Wer war Ilona Rose?“ Eine traurige Geschichte, passend zum Volkstrauertag, ließ sie uns wissen. Ilona Rose wohnte im gleichen Haus wie Anna, einem jungen Mädchen. Anna war neugierig auf die Frau, die über ihr wohnte. Sie nahm uns mit in die Wohnung und ....... das können Sie im gleichnamigen Buch selbst nachlesen! Ebenso wie das Gedicht zur „Unverstandenen Mutter“. Zum Nachdenken sollte auch der nächste Beitrag von Kordula Völker anregen. Es ging um die Verfolgen Homosexueller im Dritten Reich, eine Opferentschädigung bekam keiner der Überlebenden. Solange noch immer „Homo“ in Deutschland ein Schimpfwort ist, gibt es noch immer keine Toleranz in unserem Land!!! Dann wurde es märchenhaft – „Der Bestimmer“ von Eva Bock. Der alte Bestimmer eines Reiches geht in Rente, der neue Bestimmer hatte Spaß an Verboten, welche immer absurder wurden. Am Schluss wird, wie kann es anders sein, es ist ja ein Märchen, alles gut. Auch ihre Suche nach Orientierung im Dunkeln, damit verbundenen Ängsten, Erinnerungen und Phantasien ging gut aus. Fazit von Eva: Ich muss einfach nur gerade aus gehen!. Die letzte Geschichte vor der Pause von Anne entstand bei einem Betriebsausflug in den Landschaftpark Nord. Der zweite Teil des Abends handelte vom Thema LIEBE. Zunächst machte das „klitzekleine Herz“ von Kordula Völker „Bum,Bum,Bum“ als sie sich verliebte im „Klimakterium“. In Ihrem Gedicht fragte sie uns: „Was ist Dein Traum vom Glück“ und wenn man nun an einen Lottogewinn oder eine Reise auf die Malediven denkt, mahnt sie uns: Kleiner, etwas Kleiner! Eva Bock brachte uns eine Hommage an ihre beste Freundin, mit dem Titel „Königin“ frei vorgetragen und das Publikum fest im Blick erzählte sie wie geschmeichelt sie sich gefühlt hat, als gerade sie aus der grauen Masse heraus von der „Königin“ ausgesucht wurde, um ihre Freundin zu werden. Als die Freundschaft Augenhöhe erreicht hat sie erkannt: DU hast MICH gebraucht. Die Freundschaft zerbrach, der Gedanke war der Königin unerträglich aber ihre Worte begleiten sie noch heute durch das Leben: Das ist kein Problem – DU KANNST DAS! Anschließend wurde es heiter, Annerose erzählte auch von Liebe, der Liebe zu ihrer Oma, ein Gedicht über Bratkartoffeln und Biergartenidylle. Anne reihte wieder Worte aneinander wie an einem Perlenband und man konnte eine Stecknadel auf den Boden fallen hören, so angespannt versuchte das Publikum nicht den Faden zu verlieren. Zum Abschluss verkündete Kordula: „Mir geht es gut!“ – Simone und ich, wir sind glücklich, trotz Trockenblumen an der Tür und Vitrine mit Beleuchtung! Das Lied „Adrenalin“ verschafft noch mal Gänsehaut und Erotik pur – ein toller Abschluss für einen tollen Abend! Der Saal leerte sich erst sehr sehr spät, zu tief waren die Eindrücke, die man gern noch mit anderen teilen wollte. Vielen Dank!

Autor:

Petra Mosbach aus Dinslaken

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