Dinslaken: Sommertour mit "Heinz & Horst"

Heinz Wansing und Horst Miltenberger besuchten die Dinslakener Wochenmärkte und hörten sich die Sorgen der Marktbeschicker an.
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Dinslakens CDU-Spitze „auf Abwegen“ inspizierte auch Toiletten, Spielplätze und Wochenmärkte.

Kommunalpolitik ist eigentlich ganz einfach? Wenn man sich mal mit den Menschen über ihre Sorgen unterhält: Dinslakens CDU-Spitze hat den etwas ruhigeren Sommer genutzt, um sich intensiver vor Ort kundiger zu machen. Und siehe da…

Heinz Wansing, Fraktionschef der DIN CDU und Partei-Chef Horst Miltenberger besuchten die Fliehburg und weitere Flüchtlings-Notaufnahme-Einrichtungen im Hardfeld und an der Taubenstraße. (Bericht in der letzten NA-Ausgabe: lokalkompass.de/581460).

Und beide sind einfach nur beeindruckt vom unbürokratischen Tempo, wie hier durch die Caritas-Mitarbeiter und viele ehrenamtliche Helfer eine menschenwürdige Bleibe geschaffen wurde. Und ganz aktuell für die vor Krieg und Elend bei uns Zuflucht Suchenden weiter geschaffen wird.

„Das ist überparteiliches Engagement und praktische Willkommens-Kultur durch alle demokratischen Kräften in unserer Stadt. Und: Das muss auch so bleiben! Wir schaffen das!“, nahm Horst Miltenberger das entscheidende Zitat aus der letzten großen Rede von „Angie“ auf, wie er die Bundeskanzlerin stolz nennt. Weitere Besuche beider CDU-Ratsherren galten den Wochenmärkten in Dinslaken. Die wie alle Märkte in NRW unter der Konkurenz durch Discounter oder auch in einem konkreten Fall durch „Frische-Offensive“ einer Ladenkette leiden.

Die Markthändler wünschen sich mehr Unterstützung durch ein städtisches Marketing: Banner-Werbung in der Innenstadt für ihre Märkte und vor Ort eine bessere Parkplatz-Situation.

Lebensqualität und Brauchtum

Viele bisherige Marktkunden hätten sich über die wie vom Kämmerer angeregt erhöhten Parkgebühren beklagt und nannten das als Hauptgrund für ihr Wegbleiben. Auch ein Dauerbrenner: Bei den Toilettenanlagen in Lohberg und Hiesfeld gibt es massive Probleme bei der Sauberkeit, wie sich Wansing und Miltenberger selbst überzeugten. Erste Gespräche mit den zuständigen städtischen Abteilungen hat es bereits gegeben. Die CDU-Ratsherren wollen zum Parken während des Dinslakener Wochenmarktes am Altmarkt anregen, dass Besucher zu Marktzeiten unbürokratisch mit Parkscheibe parken, also zur Unterstützung des Markterhalts zu festen Zeiten günstiger oder kostenlos parken können. Eine Entscheidung, die in der Hand aller städtischer Ratsmitglieder liegt.

Der berühmte politische Entscheidungsspielraum

Und da ist er ja auch schon, der berühmte politische Entscheidungs-Spielraum, der die Lebensqualität und das Brauchtum einer Stadt, wie hier traditionelle Wochenmärkte mit einer Entscheidung stützen und erhalten kann. Die kurzfristig dem Stadtsäckel Einbußen bringt, aber die Standgebühren weiter fließen läßt.
Hier beginnt Kommunal-Politik mit allem, was dazu gehört: Fakten sammeln, Vorschläge machen, Bündnisse für die Menschen der Stadt schmieden, auch einmal nicht sehr überlegte Entscheidungen teilweise revidieren.

In dieser Zeitung mussten die schlechten Zustände auf einigen der rund 80 städtischen Spielplätze aufgegriffen werden, nachzulesen: lokalkompass.de/556927.
So war nun auch dies Thema der CDU-Sommertour durch die Gemeinde. Fakt ist: Die als unzureichend beklagte Personal-Situation beim zuständigen DIN-Service wird sich bei derzeitiger Finanz-Situation der Stadt kaum ändern. Daher haben die beiden CDUler kreativ nach alternativen Möglichkeiten gesucht. Und unkonventionell auch mal bei der Lebenshilfe Dinslaken nachgefragt, ob deren Gärtnertruppe Grünschnitt und Pflege einzelner Plätze übernehmen könnte. Eine Idee, die auch ganz konkret die Arbeit der Lebenshilfe-Werkstätten Dinslaken unterstützen kann. Und: Erste positive Signale auch hier! Ein Antrag der CDU-Fraktion im Stadtrat ist prompt in Vorbereitung, berichtet das Tandem.

Auch in Sachen „Leerstand in der Innenstadt“ wurden die CDU-Chefs aktiv und ließen sich von einem guten Beispiel inspirieren. Zwar: „Wir haben auch kein Rezept, wie sich der Leerstand verringern läßt.“, sagten beide. Aber: „Man kann nicht einerseits als Stadverwaltung auf penible Einhaltung der neuen städtischen Gestaltungssatzung bestehen (Stilblüten wie überpinselte Sponsor-Werbung auf Gastronomie-Sonnenschirmen zur Vermeidung von Bußgeldern wurden bekannt), wenn man gleichzeitig die Leerstände (zB lückenhaft mit Plastikfolie verklebte Schmutzfenster mit Blick auf leergeräumtes Schmuddel-Innere) zwischen schicken Schaufenstern schicksalsergeben phantasielos hinnimmt.“

Hier präsentierten Wansing und Miltenberger als tatkräftige Stadt-Marketinger ein gutes Beispiel: Im Schaufenster eines leeren Ladens macht ein großes Foto für ein Restaurant in der Nähe effektive Werbung. In nicht so weit entfernten großen Einkaufszentren dienen kurzfristig freigewordenene Flächen als Werbung für andere Geschäfte.

Praktikable Selbsthilfe bei Leerstand

Eine praktikable Selbsthilfe, die auch im Interesse des Laden-Vermieters einen Hinweis auf Vermietbarkeit so wesentlich ansprechender präsentieren kann. „Guten Morgen Stadtmarketing, hallo Wirtschaftsförderung!“, wurde auf der CDU-Pressekonferenz getuschelt. Keine womöglich weltweit neue, aber eine gute und vor allem schnell zu realisierende Idee, die das Bild elementar verändern kann. Und die Bilanz der Sommertour von „Heinz & Horst“? Wansing und Miltenberger antworten prompt: Selber Anschauen und Zuhören ist immer besser als „Hören / Sagen“. Und: Reden hilft. Am besten mit allen Beteiligten. Und dann: Mehrheiten für vernünftige Vorschläge im Rat ausarbeiten und beschließen. Wie gesagt: Erst schauen, dann sprechen, dann handeln. Mancher staunte über diese beiden CDU-Ratsherren. Die gut beraten etwas taten, was anderen längst hätte einfallen können. Wenn´s der Sache nützt.

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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