Die Kohle ist bunt - Regina Schumachers schwarz

Regina Schuhmachers greift in ihren Bildern die Verbundenheit zum Bergbau auf. | Foto: Privat
  • Regina Schuhmachers greift in ihren Bildern die Verbundenheit zum Bergbau auf.
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Bottrop. Im ehemaligen Bergkittel ihres Vaters, der in den 1960er Jahren in Aachen handgefertigt und nur zu Festlichkeiten getragen wurde empfängt die Dorstener Künstlerin Regina Schumachers die Besucher Ihrer Werkschau im Malakoffturm Bottrop.

Das Bergwerk Prosper Haniel und die Historische Gesellschaft Bottrop konnten die Meisterschülerin von Prof. Markus Lüpertz für die besondere Atmosphäre des historischen Turmes der letzten aktiven Zeche im Ruhrgebiet begeistern und organisierten gemeinsam die Werkschau der Künstlerin.

Das Vernissagepublikum war ebenfalls sehr angetan - unter ihnen auch etliche Bergleute sowie die Direktion des Bergwerkes, die Betriebsratsvorsitzende der Hauptverwaltung der RAG Susanne Hardies, Christel Briefs als stellvertretende Bürgermeisterin aus Dorsten und eine Vielzahl von interessierten Besuchern, nicht nur aus dem Ruhrgebiet.

Zentral und riesig zeigte sich der ehemalige, gesprengte, Förderturm der Dorstener Zeche Fürst Leopold, den Regina Schumachers für die Nachwelt „malerisch“ erhalten konnte.

Im Rund des Raumes trifft der Besucher beispielsweise auf Portraits von Kumpels und Steigern, Hobel, Walzenschrämmaschine, ein wunderschönes Aquarell mit Kohle der Heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute, Papa – ein großformatiges, expressives Werk, mittig fast schwebend montiert am Gerüst des Förderturmes.

„Mir war es wichtig, mich der Herausforderung dieses Raumes zu stellen. Meine Bilder sollten mit der Umgebung kommunizieren und integriert werden. So entstand mit tatkräftiger Hilfe der RAG diese außergewöhnliche Ausstellung.“

Kunsthistoriker Jörg Loskill sieht Regina Schumachers Werk in der Nachfolge von Tisa von der Schulenburg, dem Zeichner Alfred Schmidt und dem Maler Thomas Grochowiak: „Regina Schumachers reiht sich in diese Riege individuell ein: Malerei als Reaktion auf Wirklichkeitsfelder, aber auch als Gefühlsausdruck ohne Duselei.

Während die älteren Werke noch konkrete Menschen und Maschinen von unter und über Tage zeigen, beschäftigt sich die Künstlerin nun mit der weiteren Entwicklung im Revier. Wie wird es sich verändern, wenn auch 2018 die letzten Zeche geschlossen werden wird?

ER GRÜ Nen im Format von zwei Meter Höhe und 1,50 Meter Breite erscheint trotz der Größe filigran und duftig – hier geht es um die Renaturierung respektive um die Rückeroberung der Flächen durch die Natur.

SCHWAAAAAZ in derselben Größe hat trotz des tiefschwarzen Farbauftrages ein enormes Entdeckungspotential für den Betrachter – ist es doch sehr differenziert strukturiert und lässt im Schwarz zum Beispiel Kokerei und Aufrisse von unter Tage erahnen.

„SCHWAAAAAZ ist meine Hommage an den Bergbau und die Menschen, die unter und über Tage sehr harte Arbeit geleistet haben“, sagt Regina Schumachers.

Die Ausstellung findet im Malakoffturm, Knappensstrasse 30, in Bottrop statt und ist geöffnet bis zum 22. Dezember, Donnerstags 14 Uhr bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung, Tel.: 0160/7224024.

Autor:

Larissa Theresiak aus Dorsten

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