Ferien im Kloster
Mutige Jugendliche legen das Handy zur Seite

"Digital Detox" hieß es für die Teilnehmer des Erasmus Projektes. Eine mutige Probe deren Effekt alle beeindruckte.
Vordere Reihe v.l. Nicole Gamow, Christina Hegemann, Katharina Ammeling, hintere Reihe Erik Wischerhoff, Henning Seland, Dennis Volke.  | Foto: Stadt Dorsten
  • "Digital Detox" hieß es für die Teilnehmer des Erasmus Projektes. Eine mutige Probe deren Effekt alle beeindruckte.
    Vordere Reihe v.l. Nicole Gamow, Christina Hegemann, Katharina Ammeling, hintere Reihe Erik Wischerhoff, Henning Seland, Dennis Volke.
  • Foto: Stadt Dorsten
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Im Rahmen des Erasmus-Projektes „Awesome Abby Averbode“ sind fünf Mitglieder des Jugendgremiums mit ihrer Betreuung in der ersten Ferienwoche in Belgien gewesen.

Gemeinsam mit 37 Teilnehmern aus Belgien, Irland, Spanien, Italien und der Slowakei erlebten sie hautnah das Leben in einem Kloster. Auf die Jugendlichen wartete ein umfangreiches Programm mit vielen interessanten Themen, wie Kultur, Natur, soziale Medien, Spiritualität, Gruppendynamik und zum Schluss die Auswertung des ganzen Projektes.

Der Empfang durch die Organisatoren am Anreisetag war sehr herzlich und für jeden gab es typische Belgische Pommes zur Begrüßung.

Am ersten Tag formulierten die Jugendlichen in ländergemischten Gruppen ihre Ziele für die Woche. Da der Schwerpunkte des Projektes die sozialen Medien waren, sollten die jungen Erwachsenen auf die Probe gestellt werden. Heutzutage ist ein Leben ohne Handy kaum vorstellbar und aus diesem Grund mussten die Jugendlichen zu Beginn ihr Handy für einen ganzen Tag abgegeben. Wie ist es wohl ausgegangen? Dazu später mehr.

Nachdem sich die Gruppen ausgiebig über die Ziele und Regeln einigten, folgte eine Klosterbesichtung, bei der auch der geschichtliche Hintergrund der Abbey erläutert wurde. Am Nachmittag kamen die Förster des Gebietes, welche die Gruppe auf eine entdeckungsvolle Reise durch die Wälder des Klosters mitnahmen. Abends konnte jeder seine Zeit frei gestalten, es wurden diverse Spiele gespielt, getanzt und viel gelacht.

Eine Kanutour füllte den zweiten Tag mit einer reichhaltigen Naturerfahrung. Anschließend fuhr ein Bus die Gruppe durch Löwen und zeigte besondere Hotspots der Stadt. Am Abend war der Schwerpunkt wieder auf die sozialen Medien gerichtet. Die Jugendlichen wurden in Gruppen eingeteilt und sollten im Internet möglichst viele Informationen über eine Betreuerin herausfinden. Die Ergebnisse waren zugleich beeindruckend aber auch beängstigend, da viele private Details gefunden wurden. Nach diesem kleinen Exkurs stellte die Hälfte der Jugendlichen jegliche Plattformen auf privat ein.

Mit einem spirituellen Einstieg ging es am nächsten Tag weiter. Die Mönche des Klosters halten drei Mal am Tag eine Messe. Es war für sie ein Herzenswunsch, dass die Jugendlichen mindestens an einer dieser Messen teilnehmen. Um diesem Wunsch nachzugehen, besuchten die Teilnehmer die morgendliche Messe ab 7.00 Uhr und konnten die spirituelle Erfahrung miterleben.

Um das Thema zu vertiefen, sollten sie sich in Gruppen über das Thema Religion austauschen. Ziel war es, ihre Vorstellung von einer perfekten Religion zu kreieren. Dieser Austausch war für die Jugendlichen eine besondere Erfahrung und sehr lehrreich. Nachmittags fuhren alle gemeinsam mit dem Fahrrad zu einem Kloster in der Nachbarschaft mit anschließender Führung.

Das Projekt erweckte großes Aufsehen, sodass sogar ein Radiosender sowie ein Fernsehteam angereist sind und die Teilnehmer über ihre Erlebnisse und Erfahrungen interviewten (robtv.be).

Damit die Gruppe noch näher zusammenfindet, zielte der vorletzte Tag darauf ab, durch gruppendynamische Teamspiele den Zusammenhalt, die Achtsamkeit und die Bereitschaft füreinander anzuregen. Es war eine Freude dabei zuzusehen, wie junge Erwachsene aus verschiedenen Ländern sich in einer kurzen Woche so gut verstehen und zusammenfinden. Das Gruppenklima war stets positiv und angenehm. Der Austausch über Unterschiede und Gemeinsamkeiten in jeglichen Punkten war durchgehend gegeben. Alle haben voneinander Neues erfahren und dazugelernt.

Zum Abschluss gingen die Jugendlichen mit selbst formulierten Fragen hinsichtlich der Themen Soziale Medien, Spiritualität etc. auf die Straße und interviewten Passanten. Mit diesen Ergebnissen evaluierten sie in Gruppen die vergangenen Tage und schlossen somit das Projekt ab.

Abschließend lässt sich sagen, dass ein Projekt wie dieses eine große Erfahrung sein kann. Es eröffnet viele Türen und Perspektiven für junge Erwachsene, fördert aber auch die Weltoffenheit und Toleranz. Um nochmal die Frage vom Anfang aufzugreifen, wie der Tag ohne Handy empfunden wurde: sehr positiv. Die Teilnehmer haben viel mehr miteinander gesprochen, anstatt auf ihre Handys zu schauen. Die Interaktion untereinander war viel zugewandter und direkter. Das Einzige was ihnen gefehlt hat, war der Kontakt zur Familie.

Daher als Tipp: einfach mal das Handy für ein paar Stunden beiseitelegen und seine Aufmerksamkeit auf die unmittelbare Umgebung richten.

Autor:

Sabrina Czupiol aus Dorsten

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