Emnid-Umfrage belegt: Verbraucher wünschen Kennzeichnung von Eiprodukten

Hühnerhaltung | Foto: Privat
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KAT-Siegel zur Herkunft von Eiern sorgt für Klarheit

Jedes Jahr zu Ostern steigt die Aufmerksamkeit für die ovalen Wunderwerke der Natur. Doch nicht nur zum Osterfest stellen sich immer mehr Verbraucher die Frage, aus welcher Haltungsform die Eier kommen, die in unseren Lebensmitteln verarbeitet werden. Eine Emnid-Umfrage* im Auftrag des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V. (KAT) belegt jetzt: 81 Prozent der Befragten wünschen sich eine klare Kennzeichnung auf der Verpackung von Lebensmitteln, in denen Eier verarbeitet sind.

Klare Kennzeichnung bei Schaleneiern verändert Kaufverhalten

Mehr als drei Viertel (87 Prozent) aller Befragten schauen beim Kauf von frischen Schaleneiern genau auf die Packungsangaben und greifen bei lose verkaufter Ware bewusst zu alternativ erzeugten Eiern aus Boden-, Freiland- oder Bio-Haltung.
31 Prozent kaufen nach eigenen Angaben sogar nur Eier von Bauernhöfen, die sie persönlich kennen und von denen sie wissen, wie die Legehennen gehalten werden: "Die sogenannte Kleingruppenhaltung – der Nachfolger der seit 2012 europaweit verbotenen Käfighaltung – spielt im deutschen Lebensmitteleinzelhandel bei frischen Eiern keine Rolle mehr. Das ist eine erfreuliche Entwicklung, dass der Großteil der Verbraucher sein Kaufverhalten geändert hat und nun zu alternativ erzeugten Eiern greift. "Man darf dabei jedoch nicht die Herkunft der Eier in verarbeiteten Lebensmitteln wie Nudeln, Gebäck oder Fertiggerichten vergessen“, erklärt Friedrich-Otto Ripke, Vorstandvorsitzender des KAT.

Wissen, was drin ist

Das sehen offenbar auch die Verbraucher so: Immerhin 81 Prozent der Befragten wünschen sich eine Information auf der Produktverpackung, die ihnen Auskunft darüber gibt, aus welcher Haltungsform die verarbeiteten Eier stammen. Nur 16 Prozent geben an, sich hierzu noch nie Gedanken gemacht zu haben und zudem eine derartige Kennzeichnung für überflüssig zu halten. "Das Ergebnis zeigt deutlich, dass der Großteil der deutschen Verbraucher wissen möchte, aus welcher Haltungsform die Eier kommen, die in unseren Lebensmitteln verarbeitet werden und sich eine klare Kennzeichnung – wie wir sie schon seit dem Jahr 2000 bei frischen Schaleneiern haben – wünscht.
In den meisten Fällen fehlt jedoch eine Information zur Herkunft der Eier auf der Produktverpackung, so dass der Verbraucher kaum eine Chance hat, sich beim Einkauf von verarbeiteten Lebensmitteln bewusst für alternativ erzeugte Eier zu entscheiden“, so Ripke.

Seit Anfang 2012 ist die Käfighaltung innerhalb der Europäischen Union zwar verboten, der Import solcher Eier jedoch nicht.

Zusätzliche Bedeutung gewinnt das Thema durch das seit Anfang des Jahres geltende Freihandelsabkommen mit der Ukraine, durch das verstärkt Eier aus Käfighaltung in die Europäische Union und damit auch nach Deutschland gelangen. Seit Anfang 2012 ist die Käfighaltung innerhalb der Europäischen Union zwar verboten, der Import solcher Eier jedoch nicht. Als Eipulver oder Flüssigei wird diese Ware weiterverarbeitet und findet sich in unseren Lebensmitteln wieder. Laut der aktuellen Umfrage war über der Hälfte (52 Prozent) der Befragten nicht bekannt, dass die Käfighaltung von Legehennen innerhalb der Europäischen Union zwar verboten, der Import von Käfigeiern aus Ländern außerhalb der Europäischen Union jedoch erlaubt ist und sich so Käfigeier in unseren Lebensmitteln wiederfinden. „Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen sollten alle Unternehmen, die frische Eier, Eipulver oder Flüssigei in ihren Produkten weiterverarbeiten, verstärkt auf die Herkunft der Ware achten. Sicherheit kann hier das KAT-Siegel zur Herkunft der Eier geben“, erklärt Friedrich-Otto Ripke.

Um auch bei verarbeiteten Eiern für Transparenz und Rückverfolgbarkeit zu sorgen, hat KAT bereits 2011 das Siegel "Herkunft der Eier – kontrolliert durch KAT“ ins Leben gerufen. Der Nachweis, dass verarbeitete Eier aus alternativer Haltung stammen, erfolgt hier ähnlich wie bei den verkauften Schaleneiern: Ein datenbankgestütztes, mengenbasiertes Kontrollsystem mit Absicherung der Warenbewegungen sorgt dafür, dass sich die Eier in einem geschlossenen System befinden. Dies garantiert eine durchgehende Rückverfolgbarkeit auch für verarbeitete Eier. „Nicht nur Eiproduktewerke gewinnen über das KAT-Siegel Sicherheit über die Herkunft der Eier – auch Lebensmittelhersteller haben die Möglichkeit, ihre Produkte mit dem KAT-Siegel zu versehen und dem Verbraucher so Klarheit beim Kauf von verarbeiteten Produkten zu geben“, sagt Ripke.

*Insgesamt wurden für die Studie 1.008 Personen ab 14 Jahren befragt. Erhebungszeitraum 7. bis 10. März 2016.

Über KAT

Der „Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen“ (KAT) wurde 1995 gegründet. KAT ist mittlerweile die wichtigste Instanz bei der Prüfung von Eiern aus alternativer Hennenhaltung - sprich Öko-, Freiland- oder Bodenhaltung und auch für daraus hergestellte Eiprodukte. Ziel von KAT ist eine lückenlose Kontrolle der Eier sowie die konsequente Erfassung der Warenbewegungen - vom Legebetrieb bis zum Verbraucher. So garantiert das Siegel „Kontrolliert durch KAT“, dass die Eier auch tatsächlich aus den deklarierten Haltungsformen stammen.
Nähere Informationen finden Sie zudem auf was-steht-auf-dem-ei.de.

Hühnerhaltung | Foto: Privat
KAT-Siegel zur Herkunft von Eiern | Foto: Privat
Autor:

Lokalkompass Dorsten aus Dorsten

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