Steigendes Katzenelend!
Tierschützer appellieren: Katzenhalter, lasst eure Freigänger kastrieren!

Conny Sander ist wütend. Eben verlässt die Stadtsfelderin mit drei Transportboxen die Tierarztpraxis. In den Boxen befinden sich Streunerkatzen. Herrenlose Tiere, die sie auf Dorstens Straßen auf Bitten der Anwohner in einer Wohnsiedlung mit einer Lebendfalle eingefangen hat. Damit sich die Tiere nicht unkontrolliert weiter vermehren, wurden sie heute kastriert. Nach einer kurzen Verschnaufpause müssen die Katzen wieder zurück nach draußen. Für die Vermittlung in ein Zuhause sind sie bereits zu wild.

Vor einem Jahr gründete die 58jährige pädagogische Hilfskraft ihr ehrenamtliches Projekt und engagiert sich seitdem in ihrer Freizeit für die Dorstener Streuner. „Ich bekomme mittlerweile jede Woche Meldungen zu Katzensichtungen. So schnell komme ich mit dem Fangen kaum hinterher. Bezahlt wird das alles aus der eigenen Tasche bzw. über Spenden. Einen finanziellen Zuschuss von kommunaler Seite gibt es nicht. Die Stadt Dorsten ist nicht verpflichtet, sich um herrenlose Katzen und deren Nachkommen zu kümmern. Vom Dorstener Tierheim bekomme ich zwar oft Hilfe, bewerkstellige den Großteil der Streunerarbeit -auch finanziell- aber allein. Das Tierheim hilft, wenn es die räumliche und finanzielle Situation zulässt. Beides ist momentan nicht gegeben und außer mir gibt es in Dorsten keine Anlaufstelle in Sachen Streunerkatzen. Der Bedarf ist allerdings absolut gegeben!“

Was sie so wütend macht ist die Tatsache, dass sich die Katzen rasend schnell vermehren. „Wir haben erst April --- und die Hälfte der mir gemeldeten Streuner ist schon PUMMELRUND! Ich sehe mich jedes Jahr früher und extremer mit der sogenannten „Kittenschwemme“ konfrontiert – auch und vor allem, weil die Leute einfach ihre Freigänger nicht kastrieren lassen und diese maßgeblich an der Vermehrung der Streuner beteiligt sind!“

Eine Unterbringung der Tiere ist allerdings schwierig: „Meinem Privatprojekt fehlt es an Möglichkeiten, 3, 4, 5, 6, 10 oder noch mehr schwangere Katzenmamis und ihre Kinder auf Pflegestellen oder bei anderen Tierschutzvereinen unterzubringen. Denn alle leiden unter der momentanen Corona-Situation und sind kaum in der Lage, ihren normalen Betrieb aufrechtzuerhalten! ICH bin kein Tierheim und kein Tierschutzverein, ICH habe keine Möglichkeit der langfristigen Unterbringung, Versorgung, Finanzierung und Aufzucht von Kitten in einer Anzahl, wie sie in einem mittelständischen Tierheim aufkommt!

Daher muss Conny Sander nun bekanntgeben, dass sie, wie übrigens auch ihr Schwestern-Projekt aus Haltern am See, ihre Fang- und Kastrationsarbeit zwar fortführen, dies jedoch bis auf Weiteres nur noch sehr vorsichtig und gründlich überlegt tun wird, da sie weder die finanziellen Mittel, noch entsprechende Räumlichkeiten für die Aufnahme und Versorgung trächtiger Katzen bzw. ganzer Katzenfamilien hat.

„Es macht mich wahnsinnig sauer, dass es keine Regelung gibt, die Katzenhalter dazu verpflichtet, ihre Freigänger kastrieren zu lassen“, so Sander. „Mit den Konsequenzen muss ich leben. Ich fühle mich allein gelassen und es überfordert mich zunehmend ohne Unterstützung das Streunerproblem einer 75.000-Einwohnergemeinde zu lösen!“

Dorstens Katzenbesitzer werden daher nochmals eindringlich darum gebeten, ihre Tiere vor dem Freigang kastrieren zu lassen. Nur so kann der Ausbreitung der Streunerpopulation entgegengewirkt werden.

Weitere Infos gibt es unter: facebook.com/Streunerkatzen-Projekt-Dorsten oder per Direktmail an Conny Sander über streuner-dorsten@web.de

Autor:

Streunerkatzen-Projekt Dorsten aus Dorsten

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