Dorstener Messdiener besuchen Calixtus-Katakombe in Rom

Vor der Statue des Heiligen Tarzisius, dem Schutzpatron der Ministranten, stellen sich die
Dorstener Messdiener auf dem Gelände der Calixtus-Katakombe für ein Gruppenfoto auf. | Foto: Bischöfliche Pressestelle / Ann-Christin Ladermann
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  • Vor der Statue des Heiligen Tarzisius, dem Schutzpatron der Ministranten, stellen sich die
    Dorstener Messdiener auf dem Gelände der Calixtus-Katakombe für ein Gruppenfoto auf.
  • Foto: Bischöfliche Pressestelle / Ann-Christin Ladermann
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Rom/Dorsten. Ein schmaler Gang, links und rechts dunkle Steinmauern mit unzähligen kleinen, flachen Wandnischen, in denen Tote bestattet wurden. Ein mulmiges Gefühlüberkommt den ein oder anderen der Messdiener aus dem Dekanat Dorsten beim Besuch der Calixtus-Katakombe in Rom.

43 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsenesowie fünf Begleiter, darunter Diakon Burkhard Altrath, nehmen in diesen Tagen an der internationalen Ministrantenwallfahrt in der Ewigen Stadt mit mehr als 60.000 Messdienernaus der ganzen Welt teil. Mit dem Gang durch die Katakombe tauchen die Dorstener ein in dieBestattungs- und Begräbniskultur des frühen Christentums.

Johannes Geldermann kann kaum glauben, was sie bei der Führung erfahren: „Bis zu 20 Kilometersind die unterirdischen Gänge lang und mehr als 250.000 Menschen wurden dort begraben – das ist für uns heute unvorstellbar.“ Gleichzeitig ist der 19-Jährige beeindruckt, wie effektiv die Römer schon damals den Platz genutzt haben. „Immer wieder gibt es extra Nischen, die nachträglich eingebaut und in denen Verstorbene begraben worden sind.“ Wie es überhaupt dazu kam, dass Menschen unterirdisch bestattet wurden, lassen er und die Gruppe sich von ihrem Fremdenführer erklären. Während des ersten Jahrhunderts hätten die Christen in Rom keine eigenen Friedhöfe gehabt. Wenn sie ein Stück Land besaßen, konnten sie ihre Toten dort bestatten, ansonsten fanden sie ihre letzte Ruhestätte auf öffentlichen Friedhöfen, die auch von Heiden genutzt wurden. Seit der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts hätten die Christen infolge verschiedener Nachlässe und Schenkungen begonnen, ihre Toten unterirdisch zu bestatten. Auf diese Weise seien die ersten Katakomben entstanden. Viele von ihnen seien weiträumig um Familiengräber herum angelegt worden, die deren Besitzer nach ihrer Bekehrung zum Christentum nicht nur für die eigene Familie nutzten, sondern auch anderen Gläubigen zur Verfügung stellten.

Dass die Gräber der ersten Christen schlicht, fast schon ärmlich waren, davon können sich dieDorstener Messdiener beim Gang durch den unterirdischen Friedhof selbst ein Bild machen. „Kaum zu glauben, dass in diese Nische ein Mensch gepasst haben soll“, sagt Laura Cirkel. Die Größe der einzelnen Gräber erinnert die 18-Jährige eher an Kindergräber. „Früher waren die Menschen aber insgesamt kleiner“, gibt Moritz Gerland zu bedenken. An den Wänden, den Grabplatten, erkennen die Dorstener immer wieder Zeichen und Symbole wie zum Beispiel das Christusmonogramm, den Fisch, oder einen Anker. Auch die Friedenstaube ist dabei.

Benannt sind die Katakomben nach Kallistus, der unter dem damaligen Papst Zeferino die Verwaltungund Organisation der Katakombe inne hatte, erfahren die Messdiener. In der Katakombe wurden 16 Päpste, viele Märtyrer und Christen begraben. Für die Dorstener war der Besuch in der Katakombe eine eindrucksvolle Erfahrung: Sie haben so eine Ahnung von den Nöten, Ängsten und Hoffnungen der Christen in der damaligen Zeit bekommen.

Quelle: pbm/acl

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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