Union, SPD und FDP in der Lippestadt über dem Bundesergebnis: Dorstener Wahlergebnis spiegelt Bundestrends nur teilweise

Dorsten. Dorsten hat etwas weniger als 80 000 Einwohner, die Bundesrepublik rund 80 Millionen. Damit lassen sich viele Zahlen und Daten von der „Promillestadt“ auf den Bund einigermaßen exakt im Maßstab 1 zu 1000 übertragen. Das Ergebnis der Wahl am Sonntag allerdings spiegele die Bundestrends nur teilweise, urteilt Bürgermeister Tobias Stockhoff.

Die Union hat in Dorsten 35,8 % erzielt, 3 Prozentpunkte mehr als im Bund. Ihr Verlust an Stimmen fiel hier mit minus 5,1 Prozentpunkten geringer aus als bundesweit (minus 8,6 Prozentpunkte). Bei den Erststimmen hat Direktkandidat Sven Volmering sein Ergebnis mit 41,6 % in Dorsten nahezu halten können (minus 2,5 Prozentpunkte). Bundesweit verlor die Union dagegen knapp 8 Punkte Erststimmen.

Auch die SPD hat in Dorsten mit 27,4 % besser abgeschnitten als im Bund (20,6 %). Sie verlor vor Ort mit minus 7 Punkten aber stärker als im Bund (minus 5 Punkte). Bei den Erstimmen erzielte SPD-Direktkandidat Michael Gerdes 30,6 %. Gegenüber der Wahl 2013 verlor er 7,7 Prozentpunkte der Stimmen, die SPD im Bund erreichte insgesamt 4,8 Punkte weniger Erststimmen.

Während Michael Gerdes dem neuen Bundestag als Abgeordneter angehört und den Wahlkreis 125 (Dorsten, Gladbeck und Bottrop) weiterhin vertritt, scheidet Sven Volmering aus dem Parlament aus: Die CDU gewann viele Direktmandate, deshalb habe die Landesliste nicht weit genug gezogen. Bürgermeister Stockhoff gratulierte Gerdes am Montag zur Wiederwahl und dankte Volmering für die überaus gute Zusammenarbeit in den vergangenen vier Jahren.

Die FDP konnte mit 11,6 % um einen Prozentpunkt besser abschneiden als deutschlandweit, ihr Zuwachs liegt mit plus 7,5 fast zwei Punkte über dem Bundesergebnis.
Mit 10,4 % erzielte die AfD in Dorsten 2,6 Prozentpunkte weniger als im Bund, ihr Zugewinn im Stadtergebnis (plus 6,2 Punkte) liegt unter dem Bundesergebnis (plus 8,3 Punkte).
Die Grünen und die Linken liegen in Dorsten in aller Regel unter ihrem Bundesergebnis, erwiesen sich hier aber als stabil: Die Grünen mit 5,3 % (minus 0,6 Punkte), die Linken mit 6,4 % (plus 0,7 Punkte).

Die Union bleibt in Dorsten bei den Zweistimmen stark in den Dörfern Lembeck (Spitzenwert fast 57 % im Pfarrheim St. Laurentius, vor 52,6 % in der Don-Bosco-Schule und 50,5 % im Seniorenzentrum St. Laurentius), Rhade, Deuten oder Dorf Hervest. Die SPD erzielte die besten Ergebnisse in Barkenberg, Hervest und Holsterhausen (37,2 % im Hervester Café de Luxe, je 36,4 % in der AWO-Begegnungsstätte Holsterhausen sowie der Grünen Schule Barkenberg).

Die FDP erreichte die höchsten Stimmanteile auf der Hardt (Pestalozzi-Schule, 15,3 %) und in Dorf Hervest (St. Pauls 15,1 %). Die AfD verzeichnet ihre besten Ergebnisse in Barkenberg (22,2 % im Gemeinschaftshaus) sowie in Hervest (19,1 % im Paul-Spiegel-Berufskolleg).
Die Linken erreichen ihr bestes Ergebnis in Hervest (11,2 % in der Kita Joachimstraße), die Grünen in Holsterhausen Dorf (8,6 % in der Antoniusschule).

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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