Nach Schließung in Haltern: Zentralisierung der KKRN-Geburtshilfe im St. Elisabeth-Krankenhaus

Chefarzt Dr. med. Stefan Wilhelms. | Foto: kkrn
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Dorsten/Haltern. In der vergangenen Woche hat der Aufsichtsrat der KKRN GmbH beschlossen, den Antrag zur Schließung der Geburtshilfe im St. Sixtus-Hospital in Haltern am See zum 30. Juni dieses Jahres zu stellen und die Geburtshilfe im St. Elisabeth-Krankenhaus in Dorsten zu zentralisieren.

Die Gynäkologie bleibt an beiden Standorten erhalten. Alle betroffenen Mitarbeiter werden in der KKRN weiterbeschäftigt. Im St. Sixtus-Hospital wird es auch in Zukunft Sprechstunden und ambulante Angebote rund um die Geburt geben. Damit will die KKRN auch weiterhin erster Ansprechpartner für das Thema Geburtshilfe in Haltern am See bleiben.

Geschäftsführer Andreas Hauke erklärt dazu: „Gerade als katholisches Haus ist das ein schwerer Schritt für uns. Denn natürlich haben wir den Anspruch, Familien rundum zu versorgen. Gleichzeitig sind wir uns aber auch unserer Verantwortung bewusst, eine qualitativ hochwertige Versorgung im Sinne der werdenden Mütter anzubieten. Das wird jedoch in absehbarer Zeit im St. Sixtus-Hospital nicht mehr möglich sein, da uns einfach das dafür notwendige Personal fehlt.“

Dazu ergänzt Dr. Andreas Weigand, ebenfalls Geschäftsführer der KKRN: „Trotz größter Anstrengungen war es nicht möglich, die Stellen im Ärztlichen Dienst adäquat neu zu besetzen. Und gerade in der Geburtshilfe sind die Anforderungen an das Personal sehr hoch – Bereitschaftsdienste und die damit verbundene Wohnortnähe sind nur ein Faktor. Wir befinden uns in einem Teufelskreis: Die sinkende Zahl der Geburten in Haltern am See macht den Standort für Ärzte unattraktiv und durch die fehlenden Mediziner können wir die Geburtshilfe nicht länger erhalten.“

„Wir werden personell und finanziell investieren. Denn wir wünschen uns genauso wie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass auch in Zukunft Kinder bei uns zur Welt kommen.“

2016 sind in Haltern am See 413 Kinder zur Welt gekommen, 2017 waren es noch 366 Babys. Das bedeutet, dass im St. Sixtus-Hospital im Durchschnitt gerade einmal eine Geburt am Tag stattfindet. In Dorsten waren es in 2016 insgesamt 562 Entbindungen, im Jahr 2017 verzeichnete das St. Elisabeth-Krankenhaus 550 Geburten. Durch die Zentralisierung der Geburtshilfe erhofft sich die Geschäftsführung der KKRN langfristig die Geburtenanzahl in Dorsten zu steigern. Andreas Hauke: „Wir werden personell und finanziell investieren. Denn wir wünschen uns genauso wie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass auch in Zukunft Kinder bei uns zur Welt kommen.“

Für ambulante Angebote vor und nach der Geburt ist im Halterner Krankenhaus nach wie vor gesorgt. Werdende Familien können in gewohnter Umgebung Sprechstunden von Ärzten sowie Hebammen besuchen und Kontrolltermine wahrnehmen. Nur für die Besichtigungen der Kreißsaal-Räumlichkeiten sowie für die Entbindung ist ab Juli ein Besuch im St. Elisabeth-Krankenhaus nötig. Um das Dorstener Krankenhaus als Geburtsort zukünftig noch attraktiver zu machen, werden unter anderem die Kreißsäle erweitert und modernisiert.

St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten:

Das St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten gehört zum Klinikverbund KKRN Katholisches Klinikum Ruhrgebiet Nord GmbH, der größten Klinikgesellschaft im nördlichen Ruhrgebiet. Das Krankenhaus verfügt über neun medizinische Fachabteilungen, eine Palliativstation sowie ein angeschlossenes Bildungsinstitut für Pflegeberufe. Mit rund 740 Mitarbeitern versorgt das Krankenhaus jährlich rund 34.500 stationäre und ambulante Patienten. Die KKRN GmbH ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Auf der Homepage kkrn.de finden Patienten, Ärzte und Interessierte umfassende Informationen über das Leistungsspektrum.

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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