Polizeipräsident: "Wir lassen in unseren Städten keine rechtsfreien Räume zu"
Große Razzia gegen Clans

Wegen erheblicher technischer Mängel wurde eine Strechlimousine von der Polizei sichergestellt. Laut Polizei hatte der Fahrer auch keine Erlaubnis das 11-Meter lange Fahrzeug mit 14 Insassen zu fahren.  | Foto: Polizei
  • Wegen erheblicher technischer Mängel wurde eine Strechlimousine von der Polizei sichergestellt. Laut Polizei hatte der Fahrer auch keine Erlaubnis das 11-Meter lange Fahrzeug mit 14 Insassen zu fahren.
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Im Kampf gegen kriminelle Familienclans kontrollierten mehrere Dutzend Einsatzkräfte in Dortmund Samstagnacht zeitgleich mit der Polizei in Bochum, Essen, Duisburg, Gelsenkirchen und Recklinghausen diverse Orte, insbesondere Shisha-Bars und Teestuben.

NRW- und somit auch der Dortmunder Polizei im Kampf gegen Clans, deren Angehörige laut Polizei schwerste Straftaten begehen ganze Straßenzüge für sich beanspruchen. Die Polizei unterstrich mit dem Einsatz ihre Null-Toleranz-Strategie gegenüber diesen kriminellen Strukturen. Insgesamt kontrollierten die Beamten zehn Objekte in Dortmund. Aber auch im Keuning-Park, an der Katharinentreppe, in der Linienstraße, am Bahnhof in Hörde, an der oberen Münsterstraße kontrollierten Polizisten Verdächtige.

Lebensgefahr: Bar geräumt

In einer Shisha-Bar am Nordmarkt schlugen die CO-Messgeräte an und zeigten lebengefährliche Konzentrationen an Kohlenmonoxid an. Die Polizei ordnete die sofortige Räumung der Bar an und alarmierte die Feuerwehr.
421 Personen wurden insgesamt kontrolliert, zwei in Gewahrsam genommen und ein per Haftbefehr gesuchter wurde festgenommen. Sechs Strafverfahren wurden wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet.

104 km/h statt Tempo 50

Bei Verkehrskontrollen überprüfte die Polizei 278 Personen und 257 Fahrzeuge. In zwei Fällen wurde Strafanzeige wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis erstattet. Bei einer Geschwindigkeitsmessung, beobachteten Beamte, wie etwas aus dem Autofenster geworfen wurde, der Fahrer wurde auf Drogen getestet und musste zur Blutprobe. Eine Strafanzeige wegen Drogenbesitzes wurde gefertigt.
Von 3574 Fahrzeugen, deren Tempo mit Radar und Laser gemessen wurde, müssen 18 Fahrer mit Anzeigen sowie drei Fahrzeugführer mit Fahrverboten rechnen. Ein 28-jähriger Dortmund wurde auf der Evinger Straße mit 104 km/h bei erlaubten 50 Km/h geblitzt ein weiterer mit 99 km/h. Hinzu kommen 139 Verwarnungen nach Geschwindigkeitsverstößen. Fünf Fahrzeuge wurden auf Grund technischer Mängel direkt vor Ort stillgelegt.
Insgesamt beschlagnahmte der Zoll fünf Kilogramm Tabak nach Steuervergehen. Der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange erklärte zu dem konzertierten Einsatz: "Mit großem personellen Aufwand gehen wir seit längerer Zeit gegen die Mitglieder krimineller Familienclans vor. Auch 2019 werden wir hier einen klaren Schwerpunkt setzen. Die Tatsache, dass mehrere Behörden in sechs Städten gleichzeitig agieren, macht die Schwerpunktsetzung der Landesregierung deutlich: Wir lassen in unseren Städten keine rechtsfreien Räume zu und werden mit dieser dauerhaften Strategie der kleinen aber wirksamen Nadelstiche nicht nachlassen."
Einsatzleiter Polizeidirektor Hubert Luhmann, ergänzt: "Wir setzen im Kampf gegen Familienclans auf alle gebotenen und rechtlich zur Verfügung stehenden Mittel. Wir gehen gegen Straftäter vor, ahnden aber auch jede Ordnungswidrigkeit und jedes steuerrechtliche oder konzessionsrechtliche Vergehen. Dazu bündeln wir die Kräfte von Polizei, Zoll, Gewerbe,- Ordnungs- und Finanzämtern."

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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