Festivalmacher erfinden coronasichere Juicy Beats Parksessions in Dortmund für DJs, Musiker und ihre Fans
Die Retter des Sommers

Endlich wieder feiern, freuten sich die Dortmunder bei den 1. Juicy Beats Parksessions, bei denen Carsten Helmich openair und coronasicher auf der großen Wiese im Westfalenpark auflegte.    | Foto: Schmitz
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  • Endlich wieder feiern, freuten sich die Dortmunder bei den 1. Juicy Beats Parksessions, bei denen Carsten Helmich openair und coronasicher auf der großen Wiese im Westfalenpark auflegte.
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Die Juicy Beats-Veranstalter, im Bild Carsten Helmich, der im Westfalenpark zum Auftakt auflegte, machen's möglich: Dortmunder können wieder sicher draußen bei Livemusik zusammen feiern. Das kam und kommt gut an. Der Stadt-Anzeiger sprach mit dem Macher der Park Sessions, was das in Corona-Zeiten für Musiker, DJs, Clubs und alle, die gern ausgehen, bedeutet.

Die Leute wollen raus, weiß Carsten Helmich, und auch er dachte "endlich mal wieder", als er im Westfalenpark am DJ-Pult stand und bei den ersten Park Sessions Lounge-Sound auflegte. Eigentlich würde er hier in 13 Tagen mit dem Juicy Beats Team das 25. Festival eröffnen. Doch in der Pandemie ist alles anders.

Chillige Sessions statt Mega-Event

Doch trotz Corona wollen die Juicy Beats Macher den Sommer retten: für Musikfans und Musiker, DJs und alle Dortmunder, die gern ausgehen. Sie hoben anstelle des Mega-Festivals chillige Park-Sessions auf der Taufe. Den 18. April wird Carsten Helmich so schnell nicht vergessen, den Tag, an dem der Erlass kam, der das Juicy Beats verbot. "Ich war erleichtert", sagt er heute, "natürlich war das Käse, aber wir hatten endlich Planungsicherheit", weiß er, dass sonst die Pleite gedroht hätte. Ihm als Veranstalter sei ein Ende mit Schrecken lieber als der Schrecken ohne Ende und er wusste:
"Der Sommer kommt trotzdem, wir wollen Kultur im Freien sicher erlebbar machen." Mit dem Juicy Beats-Team, welches sofort sein großes Netzwerk aktivierte, zogen alle Ämter der Stadt an einem Strang, um die Idee der Juicy Beats Sessions im Westfalenpark möglich zu machen.

Clubs sorgen sich um Existenz 

Während in der Corona-Krise Musiker und Clubs um ihre Existenz sorgen, baut Juicy Beats ihnen eine neue Bühne.
"Die Resonanz war sehr gut, alle freuten sich wieder zusammen zu kommen", berichtet Carsten Helmich vom Softopening im Westfalenpark, wo er selbst mit Ingo Sänger auflegte. Der Renner waren die "10-er": Liegestühle und Pallettenmöbel unter einem riesigen Sonnenschirm um eine Bierkiste mit Abstand zu anderen. "In ihrer Zone konnten die Leute tanzen, sich bewegen und unterhalten", erklärt Carsten Helmich das corona-sichere Konzept bei dem alles etwas anders ist.

Lieber 2 Shows statt 1000 Leute

1.000 Plätze wären möglich bei den Juicy Beats Park-Sessions, "doch das wollen wir nicht, wir reizen nicht alles aus", hat Carsten Helmich sich mit dem Team eine Grenze bei 350 bis 500 Plätzen gesetzt. Lieber zwei Shows hintereinander und nicht so weit weg, so die Devise. Und lieber schön ruhig, keine Moshpits, kein Punk. "Wir wollen unseren Sound, aber alles im verantwortlichen Rahmen sicher machen", weiß er, dass es immer mehr illegale Party gibt. "Das soziale, endlich wieder raus, andere treffen, das hat gefehlt", sagt Helmich, der 1989 mit dem Trinidad Team begann und später in der Live Station und im FZW aufgelegt hat. "Da konnte man fast vergessen, in welcher Situation man steckt", erzählt er von der entspannten Atmosphäre am lauen Sommerabend beim Opening. Große Banner erinnern beim Feiern daran, dass da ja noch das Virus ist und vorm Weg zum Bierholen die Maske aufgesetzt werden muss.

Tageskasse an Blütengärten

Karten gibt's vorab, aber auch an der Tageskasse am Eingang Blütengärten. Als die Park Sessions Form annahmen, meldeten sich sofort die Agenturen von Kasalla und Johann König und boten Auftritte an. Und beide Sommerabende im Park, da sind sich die Planer sicher, werden super laufen. Die Festivalmacher arbeiten mit vielen Clubs, wie dem FZW, Oma Doris und dem Weinkeller zusammen und wissen, wie bedrohlich die Lage für sie ist. "Wir können nur hoffen, dass die Läden überleben", sorgt sich Carsten Helmich, dem der Fahrer der Festival-Hauptbühne erzählte, dass er jetzt krisenbedingt zum Lokführer umschult. Noch gibt es für fast alle Sessions noch Tickets.

Von Yoga bis Hip Hop

Ausverkauft war der erste Auftritt der Märchenbühne mit 80 kleinen Zuschauern. "Wir machen alles von Yoga bis Hip Hop am Wochenende zusammen mit dem Jugendamt, Familienkonzerte und auch Firestarter wird auflegen. Mal sehen, was uns noch einfällt", weiß Helmich, wie wichtig Auftritte für Musiker und DJs jetzt sind. Gern will er auch mit Stefan Nussbaum so ein Mitsingding an einem Sonntagnachmittag organisieren, da würden sich auch Chorsänger freuen, aber Mitsingen, in Corona-Zeiten, ob das geht? 

Juicy Beats Park Sessions 

  •  Samstag, 11. Juli: Schulter139 & Lakmann
  •  Dienstag bis Donnerstag Märchenbühne
  •  Freitag, 17. Juli: Nighthawks
  •  Samstag, 18. Juli: Larse & Loverbirds
  •  Freitag, 24. Juli: Bingolinchen
  •  Sonntag, 26. Juli: Soundzz Familienkonzert Mr. Shirazy
  •  Mittwoch 29. Juli: Thees Uhlmann
  •  Donnerstag, 30. Juli, Nils Wülker & Arne Jansen

 Das Programm wächst ständig, aktuell unter Juicy Beats Parksessions.

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Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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