Symbolträchtiger Akt an Dortmunder Universität zum Rektoratswechsel
Übergabe der Amtskette macht Wechsel an der Spitze der TU Dortmund perfekt

Die bisherige Rektorin der TU Dortmund, Prof. Ursula Gather, mit ihrem Amtsnachfolger Prof. Manfred Bayer vor einem Modell des Mathematik-Gebäudes der Dortmund Universität.  | Foto: Oliver Schaper/TU Dortmund
  • Die bisherige Rektorin der TU Dortmund, Prof. Ursula Gather, mit ihrem Amtsnachfolger Prof. Manfred Bayer vor einem Modell des Mathematik-Gebäudes der Dortmund Universität.
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Mit dem symbolträchtigen Akt der Amtskettenübergabe wurden der neue Rektor der TU Dortmund, Prof. Manfred Bayer, offiziell in sein Amt eingeführt und Prof. Ursula Gather nach 12-jähriger Amtszeit als Rektorin feierlich verabschiedet. NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen würdigte die Verdienste der Rektorin um die TU, die Region Ruhr und die Hochschulen in NRW.

„Professorin Ursula Gather hat vielfache Verantwortung übernommen: als langjährige Rektorin hat sie die TU Dortmund weiterentwickelt und profiliert; Verantwortung auch für die Landesrektorenkonferenz, für die sie jahrelang die Interessen der Wissenschaft gegenüber der Landespolitik wirkungsvoll vertrat. Und schließlich Verantwortung für den Wissenschaftsstandort Dortmund durch den intensiven Dialog mit der Stadtgesellschaft und der Wirtschaft. Im Namen der Landesregierung danke ich ihr herzlich für ihr großes Engagement“, sagte die Ministerin in ihrer Ansprache. „Mit Professor Bayer übernimmt jetzt ein ebenso anerkannter Wissenschaftler das Rektorenamt. Für seine neue Aufgabe wünsche ich ihm viel Erfolg und freue mich auf die Zusammenarbeit.“

Übergabe im kleinen Kreis

Aufgrund der Coronakrise fand die Übergabe der Amtskette im kleinen Kreis statt: In den Rängen des Audimax saßen die rund 80 Gäste in weitem Abstand voneinander, darunter die Mitglieder der Hochschulwahlversammlung, die Dekaninnen und Dekane der siebzehn Fakultäten sowie die Mitglieder des alten und neuen Rektorats. Anwesend waren zudem die vier ehemaligen Rektoren Prof. Erich te Kaat (1976-1978), Prof. Paul Velsinger (1978-1990), Prof. Detlef Müller-Böling (1990-1994) sowie Prof. Eberhard Becker (2002-2008), der die Amtskette an Prof. Ursula Gather übergeben hatte.

"Es braucht Hingabe.."

Warum man sich ein solches Amt antue, fragte Prof. Ernst Rank, langjähriger Hochschulratsvorsitzender der TU Dortmund, zur Begrüßung: „Um hunderte Rektoratssitzungen mit tausenden Tagesordnungspunkten an einer Universität zu bestreiten, braucht es Gestaltungswillen und Moderationsfähigkeit ebenso wie eine besondere Hingabe zur Institution“, sagte er. „Ich danke dir, liebe Ursula, dass du dieses Amt zwölf Jahre lang mit Konzeptionsfreude und Beharrlichkeit sowie mit Begeisterung für ‚deine‘ Universität ausgefüllt hast.“ Dass die TU Dortmund mit Manfred Bayer nun erneut einen Spitzenforscher aus den eigenen Reihen für dieses Amt gewinnen konnte, sei ein Glücksfall.

"Es war Teamwork!"

Prof. Ursula Gather hatte die Amtsgeschäfte bereits zum 1. September an ihren Nachfolger übergeben. Bei ihrer offiziellen Verabschiedung brachte sie zum Ausdruck, mit welcher Dankbarkeit sie auf die vergangenen zwölf Jahre zurückblicke. Dabei betrachtete sie die Weltlage ebenso wie die Regionalpolitik und das Hochschulleben: „Ich bin dankbar dafür, dass ich als Wissenschaftlerin in einer internationalen Gemeinschaft wirken konnte. Dankbar für die Unterstützung in Bund, Land und Stadt für den Wissenschaftsstandort Dortmund. Dankbar für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Gremien unserer Universität“, sagte sie. Lob für Erfolge gab sie deshalb weiter und schloss ihre Rede mit den Worten: „Es war Teamwork!“

Anerkennender Rückblick

Mit einem langanhaltenden Applaus brachten TU-Mitglieder und Gäste im Publikum ihre Anerkennung für diese Teamarbeit zum Ausdruck. Schließlich gehören zu den gemeinsamen Erfolgen unter anderem ein Platz in der Exzellenzinitiative, ein transparentes Budgetierungsmodell für die Fakultäten, die Bewilligung des Neubaus der Universitätsbibliothek, der Masterplan Wissenschaft Dortmund, die Rückgewinnung der Hochschulautonomie und nicht zuletzt das erfolgreiche Krisenmanagement im Corona-Semester 2020.

"Übernehme geordnetes Haus"

In gebührendem Abstand reichte Prof. Ursula Gather sodann Prof. Manfred Bayer die Amtskette an – um den Hals legen musste sich der neue Rektor das Stück aus Stahl aufgrund der Coronabedingungen selbst. „Die TU Dortmund ist mit ihren 52 Jahren eine immer noch junge Universität, die alle Entwicklungsmöglichkeiten bietet“, sagte er. „Ich übernehme ein geordnetes Haus und kann mit meiner Arbeit auf ein solides Fundament aufsetzen, das in den vergangenen Jahren gelegt worden ist. Dafür geht mein Dank an Ursula Gather und ihr Team.“ Jetzt gelte es, die erfolgreiche Arbeit nachhaltig fortzusetzen und mit neuen Akzenten die Universität weiter nach vorn zu bringen. Die Universität sei längst ein „Aushängeschild“ für den Wissenschaftsstandort Dortmund; jetzt sei es unter anderem sein Ziel, die exzellente Arbeit in Forschung und Lehre auch international noch stärker zur Geltung zu bringen. „Dabei ist die Wissenschaft Grundlage und Maßstab für die gesamte Arbeit“, meinte Bayer, „denn: entscheidend ist auf'm Platz.“

"Weiterhin eine glückliche Hand"

In den Schlussworten schloss sich der Vorsitzende des Senats Prof. Lorenz Schwachhöfer dem Dank im Namen des gesamten Gremiums an. In dieser Funktion selbst Nachfolger von Prof. Bayer wünschte er seinem langjährigen Weggefährten erfolgreiche Jahre an der Universität: „Wer erlebt hat, wie Prof. Bayer als Vorsitzender des Senats Themen moderiert und Probleme gelöst hat, weiß, dass wir mit ihm eine gute Wahl für das Rektorenamt getroffen haben. So eine glückliche Hand wie als Sprecher des Senats wünschen wir ihm auch in seiner neuen Funktion.“

Mathetower als Souvenir

Zur Erinnerung an ihre Tätigkeit an der TU Dortmund erhielt Prof. Ursula Gather als Geschenk ein Modell des Mathetowers: Als Professorin der Fakultät Statistik hatte sie dort 22 Jahre lang ihr Büro. Als Rektorin ließ sie auf dem Dach vor zehn Jahren das TU-Logo installieren, sodass das höchste Gebäude auf dem Campus inzwischen eine Art Landmarke in der Region ist. Ein Ständchen auf der Bühne brachte ihr Bass-Bariton Morgan Moody von der Oper Dortmund zusammen mit „Jazz in Opera“ – natürlich bei einem Mindestabstand von mehr als vier Metern zur ersten Reihe im Hörsaal.

Autor:

M Hengesbach aus Dortmund-City

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