Abschied von einem großen Dortmunder

Oberbürgermeister Sierau würdigte bei der Trauerfeier die großen Verdienste des verstorbenen Alt-Oberbürgermeisters Günter Samtlebe.
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„Er war wie ein Vater für diese Stadt“, mit diesen Worten nahm Oberbürgermeister Ullrich Sierau vor rund 500 Trauergästen im Schaupielhaus Abschied vom verstorbenen Alt-OB und Ehrenbürger Günter Samtlebe.

„So leb‘ dein Leben“, sang George Major auf der mit weißen Rosen geschmückten Bühne, nachdem auch der ehemalige SPD-Vorsitzende, Franz Müntefering, Genosse und Weggefährte, seine Rede mit den Worten geschlossen hatte: „Wir sind stolz, dass er Sozialdemokrat war.“ In seiner Trauerrede nannte er Günter Samtlebe einen, der Klartext redete, selbstbewusst, pragmatisch. Doch im kleinen Kreis sei der Politiker, der 26 Jahre erster Bürger Dortmunds war, auch nachdenklich, voller Sorge und doch voller Entschlossenheit gewesen. Das waren Gespräche, in denen es um die politische Verführbarkeit junger Menschen ging.
„Wir trauern um einen großen Dortmunder. Und damit meine ich nicht nur sie“, wendet sich Oberbürgermeister Sierau bei der Feier an die Trauergemeinde, „damit meine ich die Menschen in Dortmund, in der Region, in Deutschland.“
Samtlebe machte 44 Jahre im Rat Politik, wie auch im Städtetag. Zur Aussöhnung verband er seine Stadt mit neuen Partnern. Er liebte die Menschen in seiner Heimatstadt.
„Die Menschen begegneten ihm mit Zuneigung“, erinnert sich Sierau. Auch, wenn Günter Samlebe einer mit Ecken und Kanten war, den das Leben auf harte Proben gestellt hatte. „Er war ehrlich, offen und mit Ruhrgebietshumor gesegnet“, sagte Sierau und zitierte Samtlebes Bonmot: „Das Beste am Wein ist das Bier danach!“
Um sieben Mio. Tonnen Kohle und Stahl zu erzeugen, brauche es sieben Mio. Hektoliter Bier, so eine weitere Samtlebe-Weisheit. Aus eigenem Bekunden sei Samtlebe immer der Junge aus Schüren geblieben. Ein Politiker, der seine Stadt staatsmännisch vertrat, mit dem Naturtalent, die Menschen für sich zu gewinnen.
Günter Samlebe habe nie versucht, zu verheimlichen, dass er in die Geschichte des zweiten Weltkrieges verwoben, ja verstrickt, gewesen sei.
„Entscheidend ist für mich, dass er als Mensch aus dieser Zeit seine Lehren gezogen hat und als Politiker Taten folgen ließ“, meint Ullrich Sierau. Nie wieder Krieg, sei sein Ziel gewesen. Daher brachte Samtlebe die Städtepartnerschaften als Zeichen der Aussöhnung auf den Weg.
Als Kümmerer, als Sozialdemokrat, als Macher war Samtlebe poltisch stilprägend. Einer, der Maßstäbe setzte nach der seiner Maxime: „Ich habe mich vor Leuten, die Respekt verdienen, verbeugt, aber nie verbogen.“

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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