Gegen Sozialticket: „30 Euro sind zuviel!“

Mit einer Straßenbahn aus Stoff protestiert das Dortmunder Bündnis für ein Sozialticket für einen maximalen Preis von 15 Euro. | Foto: Schmitz
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„15 Euro - mehr ist nicht drin!“ fordert das Dortmunder Bündnis für ein Sozialticket. „Das angekündigte Ticket ist nicht das Sozial-Ticket, das wir meinen. Und das uns Anfang 2010 von der schwarz-grünen Koalition im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) versprochen wurde.“
stadtmitte. Doch auch die Demo des Bündnisses vor der Ratssitzung fand wenig Gehör. Die SPD-, CDU-, und FDP-Bürgerliste-Politiker sprachen sich gegen die Einführung des VRR -Sozialtickets aus. Sie wollen am Dortmunder Sozialticket festhalten, das derzeit für 31,56 Euro ab 9 Uhr gilt. Die CDU schlug im Rat vor, auch eine Variante für 44 Euro rund um die Uhr zu prüfen. Die Absage an das 29,90 Ticket des VRR bedeute aber nicht, dass die Stadt das Thema nach den Erfahrungen in anderen Städten wieder auf die Tagesordnung setzt.
Für ein günstigeres Sozialticket engagieren sich eine Reihe von Initiativen und Partei- und Gewerkschaftsorganisationen. Bemängelt wird, dass als Sozialticket derzeit über 30 Euro kostet. Als Bündnis weisen sie darauf hin, dass in den monatlichen Regelsätzen bei HartzIV nach dem Sozialgesetzbuch keine 30 Euro für den öffentlichen Nahverkehr vorgesehen seien.
Das Bündnis erinnert daran, dass Mobilität kein Luxusartikel sei. „Solange Menschen bedingt durch Niedriglohn, Erwerbslosigkeit oder zu knappe Renten - unter oder an der Armutsschwelle leben müssen, erwarten wir, dass auch ein vom VRR aufgelegtes ‚Sozialticket‘ nicht hinter den Standards zurückbleibt, die während des Pilotversuches in Dortmund (2008 bis 2010) schon einmal gesetzt wurden“, erklärt das Bündnis.
Für einen Preis von 15 Euro für das Sozialticket führt das Bündnis auch an, dass die Zahl der Sozialticket-Abonnenten deutlich gesunken ist, als der Preis zum Februar von 15 auf 30 Euro angehoben wurde: Sie fiel von über 24 000 auf unter 8 000 Abos. „Der erste Preis war halbwegs passend, der zweite nicht“, meint das Bündnis.
„Wir wollen ein Sozialticket, das diesen Namen verdient! Wir sind nicht damit einverstanden, dass eine Teilnahme am VRR-Sozialticket ins Belieben des jeweiligen Stadtrates gestellt wird. Denn so entscheide der Wohnsitz der Betroffenen darüber, ob das neue Tarifangebot auch für sie gilt oder nicht“, erklären die Mitglieder der Initiative.
Befürchtet wird von seiten der Initiative, dass das Angebot nur wenigen Vielfahrern unter den Berechtigten eine Entlastung bringen könnte.
Näheres zum Bündnis online: www.sozialticket.info.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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