GEW begrüßt Aktion für den Klimaschutz / Menschenkette um den Wall geplant
Globaler Klimastreik Freitag auf dem Friedensplatz

Wie hier bei einer Fridays for Future-Aktion Ende Mai werden wieder zahlreiche Klimastreiker am Freitag auf dem Friedensplatz erwartet.  Seit März fordern in Dortmund Schüler und Studenten freitags mit Aktionen Maßnahmen für mehr Klimaschutz ein.   | Foto: Archiv / Schmitz
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  • Wie hier bei einer Fridays for Future-Aktion Ende Mai werden wieder zahlreiche Klimastreiker am Freitag auf dem Friedensplatz erwartet. Seit März fordern in Dortmund Schüler und Studenten freitags mit Aktionen Maßnahmen für mehr Klimaschutz ein.
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Inlandsflüge sollen teurer, das Bahnfahren billiger werden. Am Freitag, 20. September, will das Klimakabinett der Bundesregierung Vorschläge für den Klimaschutz vorlegen. In Dortmund will die Bewegung Fridays for Future um 12 Uhr auf dem Friedensplatz am globalen Klimastreik teilnehmen.

In 80 Ländern und hunderten orten in deutschland gehen Aktivisten auf die Straße  - in Dortmund streiken unter dem Motto „Alle fürs Klima“ Schüler, Studenten und Eltern für mehr Klimaschutz.  Fridays For Future und Parents For Future organisieren gemeinsam eine Menschenkette um den Wall und durch die Innenstadt. Start ist um 12 Uhr am Friedensplatz. Unter dem Motto #AlleFürsKlima fordern sie die Dortmunder auf, am Freitag ihre Arbeit ruhen zu lassen und ein Zeichen für konsequenten Klimaschutz zu setzen. 
„Seit neun Monaten gibt es Fridays for Future in Deutschland. Seitdem hat die Bundesregierung keine nennenswerten Ergebnisse zum Klimaschutz erzielen können. Am Freitag haben wir wieder die Möglichkeit der Politik Druck zu machen!“, sagt Julius Obhues. 

Menschenkette um den Wall

"Wir haben die junge Generation zu lange alleine gelassen. Die Politik hatte die letzten dreißig Jahre Zeit, etwas fürs Klima zu tun und es ist nichts passiert. Deshalb gehen wir jetzt mit den Jugendlichen auf die Straße.", meint der dreifache Vater Marc Niehus. "Die Menschenkette ist das Symbol für diesen gemeinsamen Einsatz für eine lebenswerte Zukunft."
Der globale Klimastreik ist nicht zufällig am Freitag: Zeitgleich zur Tagung des Klimakabinetts in Berlin und drei Tage vor dem UN Sondergipfel zum Klimaschutz in New York soll den klimapolitischen Forderungen der Bewegung Nachdruck verliehen werden. Besonders wichtig ist den Aktivisten die Forderung nach einer CO2-Steuer. Im Gegensatz zum von der CDU geplanten Emissionshandel ließe sich eine solche Steuer bis Ende des Jahres einführen.

Ziele werden nicht erreicht

Aber auch in Dortmund werde bisher zu wenig getan. Die gesteckten Klimaschutzziele werden nach den jüngsten Verlautbarungen der Stadt nicht zu erreichen sein. "Und von einer klimafreundlichen Mobilitätswende ist Dortmund noch weit entfernt, obwohl die Dortmunder eine Stadt fürs Fahrrad wollen – 30.000 Unterschriften der Initiative Aufbruch Fahrrad NRW alleine aus Dortmund sprechen dabei für sich", so die Organisatoren des Streiks am Freitag.  
Der Klimastreik sei deshalb auch eine Aufforderung an den Dortmunder Stadtrat und den Oberbürgermeister Ulrich Sierau, der Umsetzung dieser Ziele in den kommenden Monaten allerhöchste Priorität einzuräumen und endlich auch in Dortmund den Klimanotstand auszurufen. 

Rückenwind von Eltern

Rückenwind bekommt die Klimastreiker dabei von den Eltern, aber nicht nur Partens for Future, auch die beiden Stadtkirchen und die Bildungsgewerkschaft GEW unterstützen die jungen Aktivisten. "Aktiver Klimaschutz ist Bildungsauftrag", begrüßt der GEW-Vorsitzende Maibaum, dass junge Menschen sich Gedanken um ihre Zukunft machen und mit fantasievollen Aktionen für Klimaschutz engagieren. „Es ist beeindruckend, mit welcher Zielstrebigkeit diese jungen Menschen für ihre Überzeugung einstehen. Wir sollten Respekt haben für ihr politisches Engagement, das ist aktives Erlernen und praktische Einübung in demokratischer Teilhabe", wendet er sich gegen Androhungen von Sanktionen bei Verletzung der Schulpflicht, wie der Eintrag von unentschuldigten Fehlstunden ins Zeugnis.

GEW gegen Sanktionen von Schulen

Die GEW wünscht sich, dass Schulleitungen und Lehrkräfte verantwortungsvoll mit den Protestbedürfnissen der Schüler umgehen und mit Projektunterricht, außerschulischem Lernen und Demokratiebildung die aktuellen Themen behandeln, das seit gelebte Schulkultur. 
Zur Demokratiebildung gehörten auch Mittel, Wege und Grenzen des demokratischen Protestes zu diskutieren. Die GEW Dortmund begrüßt es, wenn sich viele Menschen an den Aktionen am 20.September beteiligen. „Wir begrüßen es, wenn in den Bildungsbereichen für die Beschäftigten alle Möglichkeiten einer Unterstützung und Beteiligung genutzt werden, dazu zählen Verlegung des Unterrichts, Unterrichtsgänge und Schulausflüge zu planen oder Sonderurlaub und Freistellungen zu gewähren“, erklärt Volker Maibaum. Die GEW Dortmund sieht noch viele konkrete Möglichkeiten über diese Aktionen hinaus, im schulischen Bereich politisch und pädagogisch wirksam zu handeln. Leider werden die Schulen in NRW derzeit dafür weder personell noch materiell ausreichend unterstützt, „um dieses Bildungsziel, das für ein zentrales gesellschaftliches Zukunftsthema steht, auch ganzheitlich umzusetzen“. Das müsse sich ändern, bekräftigt der GEW-Vorsitzende: „Auch dafür brauchen wir mehr ausgebildete Lehrkräfte!“

Wie hier bei einer Fridays for Future-Aktion Ende Mai werden wieder zahlreiche Klimastreiker am Freitag auf dem Friedensplatz erwartet.  Seit März fordern in Dortmund Schüler und Studenten freitags mit Aktionen Maßnahmen für mehr Klimaschutz ein.   | Foto: Archiv / Schmitz
Fridays for future beteiligte sich auch beim CSD, um ein Zeichen für Vielfalt zu setzen. | Foto: Andreas Klinke
Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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