Leichte Entspannung

Die ehemalige Hauptschule in Derne wird derzeit als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt. Genau wie die Unterkünfte in Hacheney ist die Schule voll, so dass eine Turnhalle im Brügmann Block als weitere Notstelle genutzt werden muss. | Foto: Archiv
  • Die ehemalige Hauptschule in Derne wird derzeit als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt. Genau wie die Unterkünfte in Hacheney ist die Schule voll, so dass eine Turnhalle im Brügmann Block als weitere Notstelle genutzt werden muss.
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Die steigende Zahl der Asylbewerber stellt die Stadt vor Probleme. Nicht nur das Heim in Hacheney, auch die Ausweichstelle in Derne sind komplett voll. Weitere Flüchtlinge mussten jetzt vorübergehend in der Sporthalle im Brügmann Block untergebracht werden.
Die Notunterbringung der neu angekommenen Flüchtlinge in der Sporthalle habe gut und störungsfrei funktioniert, so die Stadt. Am Mittwochabend, 10. Oktober, wurden bis etwa 22 Uhr 71 Flüchtlinge in dem Notquartier untergebracht.
Bis etwa 12 Uhr am Donnerstagmittag war diese Zahl auf 110 Menschen angewachsen. Die Betreuung wird durch Mitarbeiter von European Home Care sowie ehrenamtlichen Kräften sicher gestellt. Bei einer medizinischen Eingangskontrolle durch Notärzte wurde bei einer Frau eine Herzkrankheit festgestellt, die im Krankenhaus behandelt werden muss.
Die Bezirksregierung Arnsberg hat die Stadt inzwischen gebeten, diese Notlösung für einen weiteren Tag aufrecht zu erhalten; das Land sieht sich bisher nicht in der Lage, eine eigene Notunterkunft einzurichten, auch weil zwei angefragte große Städte in der Rheinschiene die erbetene Kooperation abgelehnt haben.
Stadtdirektor Jörg Stüdemann und Ordnungsdezernent Wilhelm Steitz bringen derzeit einen Brandbrief an das Innenministerium auf den Weg, in dem das Land dringend aufgefordert wird, ggf. mit dem Instrument der Weisung andere Städte mit ins Boot zu bringen. Die Stadtspitze wiederholt, dass es eindeutig eine Aufgabe des Landes ist, Asylsuchende aufzunehmen und unterzubringen. Gleichwohl wird man der Bitte des Landes im Interesse der ansonsten obdachlosen Flüchtlinge nachkommen.
Die Blutentnahme bei den in der Nebenstelle Derne untergebrachten Menschen sind inzwischen abgeschlossen, jetzt werden die ersten Befunde erwartet. Wer einen intakten Schutz gegen Windpocken aufweist, wird - sofern er bereits geröntgt ist - spätestens am morgigen Vormittag nach Hemer oder Schöppingen verlegt, wo insgesamt rund 240 Plätze zur Verfügung stehen. Die dadurch in Derne frei werdenden Plätze werden aus Hacheney nach belegt, so dass sich dort die Belegung Schritt für Schritt entspannen wird.
Die Blutuntersuchungen der in Hacheney untergebrachten Flüchtlinge sind inzwischen angelaufen. Erste Ergebnisse sind ebenfalls zum Wochenende zu erwarten. Wer danach ausreichend geschützt ist, wird der obligatorischen Röntgenuntersuchung unterzogen und dann ebenfalls in Einrichtungen außerhalb von Dortmund verlegt.
Wie viele Menschen in beiden Einrichtungen über einen Windpockenschutz verfügen, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Nach der Auswertung von etwa 100 Analyseergebnissen kann jedoch von einer sehr hohen Immunisierungsquote ausgegangen werden.
Die Stadt geht unverändert davon aus, dass mit diesem Verfahren die erhebliche Überbelegung in Hacheney innerhalb weniger Tage zurückgeführt werden kann, sofern das Land seine Zusage einhält und bis zum kommenden Montag eine weitere Erstaufnahmeeinrichtung installiert.
Die Menschen ohne ausreichenden Windpockenschutz werden solange in Dortmund bleiben müssen, bis geklärt ist, dass sie sich nicht infiziert haben. Das kann maximal für die Dauer der längsten Inkubationszeit von 28 Tagen sein. Schwangere oder andere Risikopatienten erhalten eine besondere medizinische Betreuung.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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