Schnelle Integration von Flüchtlingen

Machen sich für schnelle Integration von Flüchtlingen stark (v.l.): Sozialdezernentin Birgit Zoerner, die Chefin der NRW-Regionaldirektion Christiane Schönefeld, Astrid Neese, Leiterin der Dortmunder Arbeitsagentur und Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenters in Dortmund. | Foto: Schmitz
  • Machen sich für schnelle Integration von Flüchtlingen stark (v.l.): Sozialdezernentin Birgit Zoerner, die Chefin der NRW-Regionaldirektion Christiane Schönefeld, Astrid Neese, Leiterin der Dortmunder Arbeitsagentur und Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenters in Dortmund.
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Die Agentur für Arbeit, das Jobcenter und die Stadt arbeiten in einer gemeinsamen Anlaufstelle für Flüchtlinge und Asylbewerber eng zusammen.

Das Ziel ist die möglichst schnelle Integration in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Dabei ist die enge Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen entscheidend.

Für die Chefin der NRW-Regionaldirektion Christiane Schönefeld ist es wichtig, dass „die Vernetzung möglichst vieler Beteiligter den Zugang von Flüchtlingen in Ausbildung und Beschäftigung beschleunigt und erleichtert. Die Unterstützung in den Arbeitsagenturen und Jobcentern gestalten wir so effizient wie möglich.“

Großteil unter 30 Jahre

Schönefeld dämpfte überzogene Erwartungen: „Die wenigsten Flüchtlinge können die von der Wirtschaft gesuchten Qualifikationen vorweisen. Ein Großteil ist aber unter 30 Jahre alt, hier sehe ich ein Qualifizierungspotenzial. Wir sehen in den Flüchtlingen eher die Fachkräfte von morgen.“

"Nicht zu Lasten anderer"

Schönefeld wies darauf hin, „dass alle Dienststellen der Bundesagentur für Arbeit intensiv mit der Flüchtlingskrise beschäftigt sind, dies aber nicht zu Lasten inländischer Ausbildungs- und Arbeitsuchender gehe. Wir bereiten uns personell und finanziell auf wachsende Flüchtlingszahlen vor. Allein in diesem Jahr können in NRW bis zu 21 000 Flüchtlinge einen von der Bundesagentur für Arbeit finanzierten Deutsch-Sprachlehrgang besuchen und dadurch eine Basis für eine berufliche Qualifizierung zu schaffen.“

Integration Point

Astrid Neese, Chefin der Agentur für Arbeit und Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenters in Dortmund, beschreiben die Zusammenarbeit der Behörden im Integration Point als das erfolgreiche Konzept kurzer Wege und schneller Absprachen.

Es gehe darum, den Weg in Arbeit und Ausbildung schnell zu eröffnen, wenn die Voraussetzungen vorliegen: „Die Flüchtlinge müssen viele Herausforderungen in einer für sie fremden Umgebung meistern. Durch den schnellen Kontakt, die unmittelbare Weiterleitung im ‚Integration Point‘ und direkte Absprachen zwischen den Experten kann manche Hürde schneller genommen werden, um die Weichen in Arbeit und Ausbildung erfolgreich zu stellen“, so Neese.

Frühzeitige Eingliederung

Frank Neukirchen-Füsers ergänzt: „Der Integration Point ist Teil einer Willkommenskultur, die auf eine frühzeitige Eingliederung setzt. Durch die gemeinsame Arbeit im Integration Point schaffen wir ein breites Angebot für Flüchtlinge, die hier ihre Ansprechpartner vor Ort finden. Das schafft Vertrauen auf beiden Seiten. Nur so wird es gelingen, Menschen frühzeitig in Arbeit zu bringen und ihnen den Start in die hiesige Gesellschaft zu ermöglichen.“

"Herausforderung gemeinsam stellen"

Für Sozialdezernentin Birgit Zoerner ist die Zusammenarbeit mit Arbeitsagentur und Jobcenter ein wichtiger Baustein nicht nur für die berufliche Eingliederung. Sie sei ebenso entscheidend für die gesellschaftliche Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern: „Die Integration der Flüchtlinge ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Der Integration Point zeigt beispielhaft, wie verschiedene Akteure sich gemeinsam dieser Herausforderung stellen und sie professionell bewältigen.“

3 Berater sprechen 9 Sprachen

Im Rahmen von „Early Intervention NRW+“ werden heute bereits drei Flüchtlingsberater in der Agentur für Arbeit in Dortmund eingesetzt. Die Kollegen sprechen insgesamt neun Sprachen, u.a. Arabisch, Französisch, Englisch sowie Djerma. Mit der Eröffnung des „Integration Point“ werden sie von vier zusätzlichen Arbeitsvermittlern und drei Mitarbeitern aus dem Jobcenter unterstützt.

Zugang eröffnen

Zu der Beratung sollen sie den Kunden auch beim Antrag für Arbeitslosengeld II helfen. Zwei weitere Mitarbeiter, die die neuen Kunden empfangen, machen das Team „Integration Point“ komplett. Zusammen sollen sie den Flüchtlingen und Asylbewerbern den Zugang in den Arbeitsmarkt eröffnen.

Aufgrund der Zuwanderung ist die Arbeitslosigkeit von Ausländern in Dortmund angestiegen. Im September waren 11 567 oder ein Drittel der Arbeitslosen insgesamt Nichtdeutsche. Das waren 919 oder 8,6 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Erst nach 3 Monaten arbeitslos gemeldet

Die stärksten Zuwachsraten haben Arbeitslose aus Syrien (613; + 374 gegenüber Vorjahr). Viele der derzeit in Deutschland ankommenden Flüchtlinge werden erst im nächsten Jahr in der Arbeitslosenstatistik erfasst, da sie frühestens drei Monate nach Abgabe ihres Asylantrages als arbeitslos gelten.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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