5 Fragen an 5 der Dortmunder OB-Kandidaten vor der Kommunalwahl am Sonntag
Wer wird Oberbürgermeister*in?

Wahlkampf- eine Momentaufnahme mit drei von zwölf KandidatenInnen zur OB-Wahl.  | Foto: Stephan Schütze
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  • Wahlkampf- eine Momentaufnahme mit drei von zwölf KandidatenInnen zur OB-Wahl.
  • Foto: Stephan Schütze
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Das ist sicherlich die spannendste Frage bei den Kommunalwahlen am 13. September. Der Stadt-Anzeiger hat einen kurzen Check durchgeführt - per Interview mit fünf Fragen an die wohl fünf aussichtsreichsten Kandidaten, im Bild mitten im Wahlkampf (v.l.) Daniela Schneckenburger von Bündnis 90 /Die Grünen, Thomas Westphal von der SPD und Dr. Andreas Hollstein, der für die CDU antritt. Die Länge der Antworten war vorgegeben.

Sie finden die Antworten der Befragten jeweils per Link in einem eigenen Artikel, wenn Sie auf den betreffenden Namen klicken.

Alle 12 Dortmunder Kandidaten für das Oberbürgermeisteramt:

Sie sind trotzdem noch unschlüssig? Informieren Sie doch am besten weiterhin, noch nie waren die Möglichkeiten so vielfältig wie heute, sich über die Kandidaten auf verschiedenen Kanälen zu informieren.

Thomas Westphal:

Name: Thomas Westphal
Partei: SPD
Alter: 52
Beruf: Wirtschaftsförderer der Stadt Dortmund
Familie: verheiratet, zwei Kinder
Wohnort: DO-Körne
Internetauftritt: www.westphalfuerdortmund.de

Guter Verkehrsmix für alle

1. Sie sind neuer Oberbürgermeister: Welche Schwerpunkte stehen oben auf Ihrer Agenda?
Bei mir stehen drei Dinge ganz oben: 1. „Der fliegende Schulhof“, also die Einrichtung der Dortmunder Kinderkommission für eine komplette Reform der offenen Ganztagsschule. 2. Startsitzung für das Programm „Dortmund muss bezahlbar bleiben“ für mehr Wohnungsbau den sich jeder leisten kann. 3. Weiterentwicklung der EDG zur „Dortmunder Stadt Leben“. Damit Dortmund sauberer und sicherer wird.

2. Wo sehen Sie Dortmunds Stärken und wo die Schwächen momentan?
Für mich überwiegen die Stärken dieser Stadt. Dortmund ist erfolgreicher geworden als viele noch vor wenigen Jahren angenommen haben, weil Dortmund nicht auf Schwächen schielt, sondern schaut, wo und wie kann es besser werden - ohne sich kleinzureden. Das ist eine Stärke! Wir sind wirtschaftlich stark. Ich erlebe in Dortmund eine Großstadt der Nachbarn, die aufeinander Acht geben und solidarisch sind. Das ist auch eine Stärke!

3. Welches (besondere) Projekt möchten Sie am liebsten anpacken?
Ganz klar, die Mobilitätswende. Aber: Ich will niemanden vorschreiben, ob Bahn, Auto oder Fahrrad genutzt wird. Aber ich will, dass alle die echte Wahl haben. Dazu nehmen wir richtig Geld in die Hand. Für ein geschlossenes und kindersicheres Fahrradnetz, für einen großen Ausbau von H-Bahn und Stadtbahn - und auch für die überfällige Sanierung von Straßen. Wenn das alles steht, dann kriegen wir einen richtig guten Mix für alle hin, bei dem man auch ohne Nachdenken das Auto bei kurzen Strecken stehen lassen kann.

4.Welchen Lieblingsort haben Sie in Dortmund?
Schwierig, nur einen Ort zu nennen. Im Stadion bin ich gerne. Ich sitze aber auch gerne draußen mit Freunden und einem Bier oder fahre Fahrrad. Lieblingsorte? Viele!

5. Welche Hobbys oder Mechanismen haben Sie, um von der Politik mal abzuschalten?
In unserer Familie spielt der Sport eine große Rolle. Wir gehen zusammen zu den Spielen des BVB, im Fußball wie im Handball. Aber ein Abend auf meiner Terrasse ist auch etwas Wunderbares.

Dr. Andreas Hollstein:

Name: Andreas Hollstein
Partei: CDU
Alter: 57
Beruf: Promovierter Verwaltungsjurist, Hauptamtlicher Bürgermeister
Familie: verheiratet, vier Kinder
Wohnort: Hoffentlich ab November 2020 in Dortmund
Internetauftritt: www.andreas-hollstein.de

Mehr Wohnraum - gerade für junge Familien

1. Sie sind neuer Oberbürgermeister: Welche Schwerpunkte stehen oben auf Ihrer Agenda?
Ein attraktiverer ÖPNV und mehr und sichere Radwege für bessere Mobilität, Bau von 2500 Wohnungen pro Jahr für mehr Wohnraum - gerade für junge Familien und die Besetzung der offenen Stellen in der Ordnungsverwaltung für mehr Sicherheit.

2. Wo sehen Sie Dortmunds Stärken und wo die Schwächen momentan?
Was uns stark macht, ist unser offenes und tolerantes Miteinander und unsere starke Forschungs-und Wirtschaftslandschaft. Die größte Schwäche ist der Verkehr mit Staus und unsicheren und zu wenigen Radwegen sowie zu wenig Wohnraum für Familien und ein mangelndes Sicherheitsgefühl.

3. Welches (besondere) Projekt möchten Sie am liebsten anpacken?
Ich möchte eine echte Mitwirkung aller anpacken. So steigern wir die Akzeptanz von Projekten und die Identifikation mit unserer Stadt. Politik muss in den Stadtteilen beginnen und nicht im Rathaus.

4. Welchen Lieblingsort haben Sie in Dortmund?
Einer meiner Lieblingsorte in Dortmund ist der Rombergpark, weil er zeigt, wie viel Natur unsere Stadt zu bieten hat.

5. Welche Hobbys oder Mechanismen haben Sie, um von der Politik mal abzuschalten?
Ein guter und spannender Krimiroman oder eine ausgedehnte Wandertour mit meiner Frau.

Daniela Schneckenburger:

Name: Daniela Schneckenburger
Partei: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Alter: 59
Beruf: Beigeordnete der Stadt Dortmund
Familie: verheiratet, zwei erwachsene Kinder
Wohnort: DO-Brackel
Internetauftritt: www.danielaschneckenburger.de

Erste klimaneutrale Stadt im Ruhrgebiet

1. Sie sind neue Oberbürgermeisterin: Welche Schwerpunkte stehen oben auf Ihrer Agenda?
Als erstes eine wirkungsvolle Dortmunder Strategie gegen den Klimawandel erarbeiten. Und unsere Schulen besser machen, den Kita-Ausbau beschleunigen, die Lebensbedingungen für Kinder und Familien verbessern und ein Anti-Rassismus-Büro einrichten.

2. Wo sehen Sie Dortmunds Stärken und wo die Schwächen momentan?
Dortmund kann Vielfalt und Veränderung. Wir akzeptieren einander, geben Menschen eine Chance, engagieren uns für andere - gerade auch in Krisen.
Leider sind wir noch zu sehr Autostadt. Wir müssen mehr sichere Radwege schaffen und den ÖPNV günstiger und attraktiver machen, damit der Umstieg gelingt.

3. Welches (besondere) Projekt möchten Sie am liebsten anpacken?
Bildungschancen für Kinder aus benachteiligten Familien erhöhen!
Dortmund soll die erste Stadt mit einem kostenlosen Schüler*innen- und Azubi-Ticket und erste klimaneutrale Stadt im Ruhrgebiet werden.

4. Welchen Lieblingsort haben Sie in Dortmund?
Das Dortmunder U als Landmarke sowie Kunst- und Kreativitätszentrum mit Bildern im Turm & die Reinoldi-Kirche, Zeugin der großen Geschichte Dortmunds.

5. Welche Hobbys oder Mechanismen haben Sie, um von der Politik mal abzuschalten?
Radtouren durch das Ruhrgebiet, Jollenabenteuer auf den Seen der Umgebung, spannende Bücher.

Utz Kowalewski: 

Name: Utz Kowalewski
Partei: DIE LINKE
Alter: 50
Beruf: Diplom-Biologe
Familie: feste Partnerschaft, drei Kinder
Wohnort: DO-Wickede
Internetauftritt: www.dielinke-dortmund.de und www.facebook.com/utz.kowalewski

Man muss die Armut bekämpfen

1. Sie sind neuer Oberbürgermeister: Welche Schwerpunkte stehen oben auf Ihrer Agenda?
Dortmund braucht mehr bezahlbare Wohnungen; die muss die Stadt selbst bauen. Dortmund muss die Armut bekämpfen, denn rund 100.000 Menschen sind in unserer Stadt davon betroffen. Und Dortmund muss aktiv gegen den Klimanotstand angehen.

2. Wo sehen Sie Dortmunds Stärken und wo die Schwächen momentan?
Die größte Stärke Dortmunds sind die großartigen Menschen. Zudem hat Dortmund viele Grünflächen und den besten Fußballverein. Die Schwächen müssen wir bekämpfen: etwa den fehlenden Wohnraum, oder die Arbeitslosigkeit und schlechten Arbeitsverhältnisse. Von seiner Arbeit muss man gut leben können.
3. Welches (besondere) Projekt möchten Sie am liebsten anpacken?
Mir bereitet die Situation der vielen Obdachlosen Sorgen. Jeder hat ein Recht auf eine Wohnung. Ich möchte dazu „Housing First“ wie in Finnland einführen. Dort gibt es kaum Obdachlose.

4. Welchen Lieblingsort haben Sie in Dortmund?
Außer meinem Zuhause? Der Vogelschutzsee am Pleckenbrink und natürlich das Westfalenstadion, gefüllt mit 80.000 Fans. Derzeit leider nur ein Traum.

5. Welche Hobbys oder Mechanismen haben Sie, um von der Politik mal abzuschalten?
Ich habe drei Kinder (3, 10, 11). Mehr Abwechslung geht kaum. Und mein „essbarer“ Garten.

Michael Kauch:

Name: Michael Kauch
Partei: FDP
Alter: 53
Beruf: Selbständiger Volkswirt in der Medizintechnik-Branche
Familie: verheiratet, eine Tochter
Wohnort: Innenstadt-Ost
Internetauftritt: www.fdp-dortmund.de

Ranklotzen für neue Jobs

1. Sie sind neuer Oberbürgermeister: Welche Schwerpunkte stehen oben auf Ihrer Agenda?
Ich will ranklotzen für neue Jobs, gerade nach der Corona-Krise. Ich will die Digitalisierung vorantreiben und ihre Chancen nutzen. Und ich will eine Verkehrswende für mehr Klimaschutz – besserer ÖPNV, Infrastruktur für saubere Autos, sichere Radwege.

2. Wo sehen Sie Dortmunds Stärken und wo die Schwächen momentan?
Die Stärke Dortmunds sind die vielen leistungsbereiten und hart arbeitenden Menschen. Die Stadtverwaltung hat dagegen Schwächen. Notwendig sind kürzere Wartezeiten bei den Bürgerdiensten, digitalere Schulen, bessere Koordination bei Baustellen, mehr Personal für Sauberkeit und Sicherheit in der Stadt.

3. Welches (besondere) Projekt möchten Sie am liebsten anpacken?
Ich komme selbst aus einer Arbeiterfamilie und will gleiche Chancen unabhängig von der Herkunft. Armut darf sich in Dortmund nicht länger vererben. Deshalb mehr Investitionen in Bildung und Sozialarbeit.

4. Welchen Lieblingsort haben Sie in Dortmund?
Die Zeche Zollern – tolles Industriemuseum, schöne Architektur und der Ort meiner Hochzeit.

5. Welche Hobbys oder Mechanismen haben Sie, um von der Politik mal abzuschalten?
Reisen, Sport im Fitness-Studio und Familien-Tage.

Autor:

M Hengesbach aus Dortmund-City

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