Zweifel am Sinn einer BürgerApp: Linke und Piraten wollen sich erst einmal über Kosten und Nutzen informieren lassen

Bekommen die Dortmunder eine BürgerApp? Die Stadtverwaltung Dortmund prüft derzeit, mit welchem Aufwand und welchen Kosten eine solche App überhaupt zu realisieren wäre. Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN sieht diese App allerdings kritisch.

"Die Idee ist ja eigentlich nicht schlecht, dass Bürger auf ganz kurzem Weg eine defekte Straßenlaterne melden können", sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christian Gebel. Das Problem sei aber, dass die meisten Bürger ein solches Angebot gar nicht nutzen könnten. "Nicht jeder hat ein geeignetes Smartphone", sagt Gebel. Im Gegenzug würden aber die meisten Dortmunder mittlerweile über einen Internet-Anschluss verfügen, mit dem sie – unabhängig von der Art des Betriebssystems – auf das Internetangebot der Stadt Dortmund zugreifen könnten. Dieses Internetangebot sei auch den meisten Bürgern bekannt, sagt Gebel.

"Hinzu kommen die Kosten"

Eine neue App müsse dagegen erst einmal beworben werden und zwischen unzähligen anderen Apps gefunden werden, sagt Gebel. "Hinzu kommen die Kosten", ergänzt Najda Reigl (Piraten). Die App müsse schließlich für drei verschiedene Betriebssysteme angeboten werden: Windows, Apple und Android. "Und diese Betriebssysteme werden jährlich aktualisiert. Die BürgerApp müsste also ständig angepasst werden", ergänzt Gebel. "Das bedarf der richtigen Software, die immer gepflegt werden muss. Und das verursacht immense Kosten."

Die Fraktion LINKE & Piraten ist deshalb im Ausschuss für Bürgerdienste, öffentliche Ordnung, Anregungen und Beschwerden dem Vorschlag der Grünen gefolgt, erst einmal die möglichen Kosten zu ermitteln und die Resonanz auf andere Apps zu ermitteln. Auch soll die Frage geklärt werden, wer diese App einrichten und pflegen soll. Nadja Reigl: "Es gibt ja schon einige DortmundApps, die selbst die Dortmunder Politiker oft nicht kennen. Genutzt werden diese Apps jedenfalls nicht großartig."

"Da kann man noch vieles verbessern"

"Ich befürchte, die Idee einer BürgerApp ist eher dem Zeitgeist geschuldet", sagt Gebel. "Das Konzept fehlt noch. Gegen eine App ist nichts einzuwenden, wenn sie als 5. oder 6. Schritt in einigen vernünftigen Internet-Auftritt der Stadt eingebunden wird." Vorher sei aber noch einiges andere zu tun: "Versuchen Sie mal, auf der Internetseite der Stadt die Vorlagen für den nächste Ratssitzung zu finden. Da kann man noch vieles verbessern."

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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