Das einzige Ziel ist, selbst immer besser zu werden

Aikido setzt die Angriffsenergie in Würfe und Hebel um und ist nach langem Training für die Selbstverteidigung bestens geeignet. Aber der Weg führt nicht zu immer besserer Technik, sondern zu sich selber.
  • Aikido setzt die Angriffsenergie in Würfe und Hebel um und ist nach langem Training für die Selbstverteidigung bestens geeignet. Aber der Weg führt nicht zu immer besserer Technik, sondern zu sich selber.
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Dortmund-Mitte. Der TSC Eintracht bietet den asiatischen Kampfkünsten und -sportarten schon lange eine Heimat. So auch dem Aikido. Seit 1987 hat der TSC Eintracht eine aktive Aikido-Abteilung.
Diese Kampfkunst ist Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts aus den traditionellen japanischen Kampfkünsten wie dem Schwertkampf, dem Stockkampf und traditioneller Selbstverteidigung wie dem Daito-Ryu-Aiki-Jujutsu von Morihei Ueshiba entwickelt worden und hat sogar erst in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts seinen heutigen Namen erhalten. Seitdem wird diese Kampfkunst Aikido genannt.
Aikido ist eine betont defensive Kampfkunst. Das Ziel ist es, die Energie eines Angreifers - und im Training des Partners – zumeist in kreisförmigen Bewegungen abzuleiten und gegen den Angreifer selbst anzuwenden, um ihn letztendlich zu kontrollieren und handlungsunfähig zu machen.
„Dabei sollte die aufgewendete Kraft immer geringer sein, als die des Angreifers. Sonst kehrt sich das Verhältnis von Angreifer und Verteidiger um.“ erklärt Manfred Antoni, Leiter der Aikido-Abteilung: „Dieser anspruchsvolle Ansatz verlangt sehr viel Geduld von den Übenden. In der westlichen Welt sind wir dazu erzogen worden, aktiv zu sein, immer etwas zu tun. Aber im Aikido, wie wir es verstehen, müssen wir auch einfach mal etwas geschehen lassen. Im besten Falle entstehen die Techniken dann von alleine.“
Im Gegensatz zum populären Judo und Karate hat der Begründer Ueshiba keine Kampfsportart entwickelt. Sein Ziel war die Schaffung einer universellen Kampfkunst, die den Einzelnen mit seiner Umwelt in Einklang bringen soll. Durch diese Sichtweise wird aus einem Angriff einfach eine Energie, die mit der eigenen harmonisiert werden muss und dadurch ihre Aggressivität verliert. Die Größe oder Kraft eines Aikidoka darf dabei keine Rolle spielen. Ob jung oder alt, Mann oder Frau, die Techniken sind so gestaltet, dass alle sie effektiv anwenden und Aikido trainieren können.
Auf diese Weise verlieren auch sportliche Wettkämpfe ihre Bedeutung, wenn das Ziel Harmonie ist. Da bleibt für Wettbewerb kein Raum. Durch den Verzicht auf den sportlichen Vergleich kann ganz entspannt das gesamte technische Repertoire des Aikido geübt werden, ohne auf wenige - für den Wettkampf - effektive Techniken fixiert zu sein. Das einzige Ziel ist, selbst immer besser zu werden.
In den letzten Jahren ist die Abteilung unter der Leitung von Manfred Antoni auf über achtzig Mitglieder angewachsen. Ein beständiger Stamm von etwa zwanzig Mitgliedern trainiert regelmäßig und bildet ein gutes Fundament für ein anspruchsvolles und interessantes Training.
Bis zu fünf Mal in der Woche können die Wurf- und Haltetechniken, die Hebel und verschiedenen Angriffsformen geübt werden. Dabei gibt es in dieser Kampfkunst gar nicht so viele Techniken - vielmehr ihre unendlichen Variationen ermöglichen die richtige Reaktion auf jeden Angriff und gestalten das Training sehr abwechslungsreich.
Im vergangenen Jahr konnten gleich sechs Mitglieder ihre Dan-Prüfungen bestehen. Weitere Mitglieder legten ebenfalls erfolgreich ihre Kyu-Prüfungen ab. Antoni selbst erhielt vom Bundesverband der Aikidolehrer (BDAL) im Jahr 2009 für seine Leistungen den vierten Dan verliehen.
Ihm ist es zu verdanken, das mit Jean-Luc Subileau (6. Dan) seit Jahren ein hoch graduierter französischer Meister regelmäßig zu Himmelfahrt seinen Lehrgang in Dortmund abhält, der deutschlandweit bekannt ist und Teilnehmer von Stuttgart bis Hamburg anzieht. Und in Kooperation mit einem anderen Dortmunder Aikido Dojo kommt nun seit 2006 immer im März mit Makoto Shimizu (7. Dan) ein hochrangiger Sensei aus dem Mutterland des Aikido in die TSC Hallen.
Antoni selbst bietet jeden Monat einen verbandsoffenen Wochenend-Lehrgang für die Dortmunder Aikidoka und alle Interessierten an. Die Trainer und Leistungsträger der Abteilung besuchen zur Weiterbildung und Kontaktpflege außerdem noch weitere Seminare hochrangiger Aikido-Lehrer außerhalb Dortmunds. Wer Aikido einmal ausprobieren möchte, ist herzlich eingeladen. (af)

Trainingszeiten
Mo 17.00 – 18.30 Mi 20.30 – 22.00 Sa 10.30 – 13.00
Di 19.30 – 21.00 Do 19.15 – 21.00

www.aikido-tsc-dortmund.de

Autor:

Axel Frerk aus Dortmund-Nord

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