„Knietief im Schlamm und den Ball im Tor!"

Dennis Holtkamp (vorne, Mitte) aus Dortmund ist bei der Schlammfußball-WM in Finnland dabei. | Foto: Veranstalter
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Zehn Männer und ein Ziel: Schlammfußball-Weltmeister 2012. Das John Medley’s-Team stellt den Deutschland-Kader für den matschigsten Fußball-Event der Welt. Unter Cheftrainer Ansgar Brinkmann haben sich zehn Kicker für die Teilnahme an der Schlammfußball-WM vom 12. bis 15. Juli im finnischen Ukkohalla qualifiziert. Der Dortmunder Dennis Holtkamp (27) ist einer von ihnen.

In insgesamt zehn Wettkämpfen von Baumstamm-Lauf über Hindernislauf bis Tauziehen mussten die Teilnehmer Chefcoach Brinkmann von sich überzeugen. Der Ost-Anzeiger sprach mit Dennis Holtkamp über die anstehende WM.

Ost-Anzeiger: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich für die WM zu bewerben?

Dennis Holtkamp: Ich habe in der „11 Freunde“ das Interview von Ansgar Brinkmann gelesen, in dem er ausgerufen hat, dass er und „John Medley‘s“ das Schlammfußballteam für Deutschland suchen. Da ich früher großer Fan von Ansgar Brinkmann war und auch dem Whiskey nicht abgeneigt bin, habe ich mich auf der Website von „John Medley‘s“ beworben und hatte das Glück, von mehr als 4 000 Bewerbern ausgewählt zu werden.

Wo spielen Sie Fußball?

Ich spiele jetzt seit acht Jahren in der dritten Mannschaft des SV Holzwickede. Wir haben die dritte Mannschaft mit den Leuten aus unserer Schule gegründet, ich bin immer noch dabei. Dieses Jahr haben wir das erste Mal die Chance, aus der Kreisliga C aufzusteigen. Ich spiele dort im rechten Mittelfeld oder im Sturm.

Hatten schon vor der WM von Schlammfußball gehört?

Vor der Anzeige in der 11 Freunde habe ich noch nichts von Schlammfußball gehört. Ich habe mir ein paar Youtube-Videos angeguckt und gesehen, dass das genau das richtige für mich ist. Beim Swamp Camp in Essen habe ich zum ersten Mal Schlammfußball spielen dürfen und es hat richtig Spaß gemacht! Die Sportart ist bisher eher im skandinavischen Raum populär. Aber mit unserem Team wollen wir den Titel nach Deutschland holen und damit wird sicher auch die Bekanntheit hierzulande steigen.

Wie bereiten Sie sich vor?

Ich spiele natürlich regelmäßig Fußball im Verein, das ist die Grundlage für die WM-Teilnahme. Da es derzeit so aussieht, dass wir in die Aufstiegsrelegation kommen, werden auch noch einige harte Matches zur Vorbereitung auf Finnland anstehen. Für unser WM-Team sind aber auch noch Matsch-Trainings geplant. Unser Trainer Ansgar Brinkmann ist natürlich auch ein guter Ratgeber, was die sportliche Vorbereitung auf das Turnier angeht.

Haben Sie und Ihr Team eine besondere Taktik?

Auch beim Schlammfußball gilt: das Runde muss ins Eckige. Ansonsten kann man sich nicht so sehr auf bekannte Fußballregeln (wie Abseits oder Ähnliches) stützen. Es sind nur sechs Spieler pro Mannschaft auf dem Feld und gespielt wird in zwei Halbzeiten zu je zehn Minuten auf einem relativ kleinen Spielfeld von 60 x 35 Metern. Aber es ist schon harte Arbeit, den Ball ins Tor zu bekommen. Schlammfußball verlangt Kondition und Kraft und keine Angst davor, sich so richtig einzusauen. Aber unser Ziel ist natürlich, Swamp-Soccer-Champion zu werden!

Was machen Sie beruflich?

Ich bin derzeit Student der Rehabilitationspädagogik an der TU Dortmund. Nebenbei arbeite ich als Erlebnispädagoge für den Verein e-l-e.ev an verschiedenen Jugendherbergen in Westfalen. Ich wohne im Kaiserstraßenviertel.

Spielt man Schlammfußball mit Gummistiefeln?

Bei unseren Vorbereitungsspielen haben wir in normalen Fußballschuhen trainiert. Aber generell ist die Schuhwahl offen, es gibt da keine Standards. Wichtig ist, nichts zu tragen, dass einen selbst oder einen anderen Spieler verletzen könnte. Gummistiefel sind aber nicht meine erste Wahl und ich habe auch noch keinen damit spielen sehen. Besser sind feste Schuhe, die man mit Klebeband am Bein fest macht, denn sonst bleibt ein Schuh schon mal im Schlamm stecken. In Finnland finden die Veranstalter am Ende der WM etwa tausend Einzelschuhe im Matsch.

Bereits seit 2000 kämpfen jedes Jahr rund 60 internationale Mannschaften in Finnland vor über 30 000 Zuschauern um den matschigen Weltmeistertitel. Doch der Weg dorthin hat mit gewöhnlichem Leder-Kicken wenig gemein. Auf dem 60 x 35 Meter großen Spielfeld treten pro Team ein Torwart und fünf Spieler in zwei zehnminütigen Halbzeiten gegeneinander an.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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