Der Bassist

DJ Dash an den Plattentellern | Foto: Stefan Stahlschmidt
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18 Jahre, das ist im Musikgeschäft eine lange Zeit – Trends und Stile sind gekommen und wieder gegangen, einige sind geblieben. Doch gerade in Dortmund gibt es eine Reihe Musiker und DJs, die schon so lange oder länger im Geschäft sind.

So wie Steffen Korthals, der seit 1995 auflegt und als DJ unter dem Namen Dash bekannt ist: „Angefangen hat alles in einem CD-Verleih an der Schützenstraße, so was gab es damals noch“, erinnert sich Korthals. „Ich habe dort zusammen mit Martini und Lefty gearbeitet.“ Sie sind dem Dortmunder Club-Publikum ebenfalls gut bekannt. „Die beiden erzählten von einer neuen Kneipe namens Subrosa, in der sie zusammen auflegen konnten. „Sie haben mich gefragt, ob ich nicht vielleicht mitmachen wollte“, und so kam es, dass Korthals bei der Reihe Solid Vinyl zum Abschluss der Abende als 'Rausschmeißer' Platten auflegte.

Es folgte die Hoch-Zeit der elektronischen Musik, besonders besonders Dortmund war mit seinem Plattenvertrieb NTT und entsprechender Infrastruktur eine der Hochburgen für frische Musik aus den englischen Clubs und bot nicht nur Dash mit seinen Drum&Bass-Sets viele Möglichkeiten. 1996 ging die legendäre „Club Trinidad“-Reihe im alten FZW an den Start, es folgte das damals den elektronischen Spielarten gewidmete „Juicy Fruits“, später „Juicy Beats“ genannte Festival im Westfalenpark.

An Dash ging und geht im Ruhrgebiet nun musikalisch kein Weg mehr vorbei. Seit 1996 gestaltete er das Juicy Beats-Festival im Bereich Bass-Musik nicht nur als Resident-DJ maßgeblich mit- und hat wohl bei jeder der 18 Ausgaben dort aufgelegt. Er ist bekannt für druckvollen Drum&Bass, doch seit einiger Zeit hat sich sein musikalisches Spektrum auch um weitere basslastige Musikstile sowie Soul, Jazz, Reggae und mehr erweitert: „Zuerst habe ich gedacht, ich bleibe bei meiner Sache. Ich wollte die Leute nicht verwirren.“ Doch der Erfolg gibt ihm Recht, zumal er schon vorher mit verschiedenen DJ-Partnern in einigen Dortmunder Clubs Freestyle und Crossover aufgelegt hatte.

„Seit dem letzten Jahr hat sich das Auflegen für mich so gut wie noch nie entwickelt“, schon seit den Veranstaltungen im Kulturhauptstadtjahr gab es einen enormen Schub. Eine richtige Aufbruchstimmung macht Steffen Korthals aber an der Diskussion um die Änderung der Gema-Gebühren im letzten Jahr und der Entstehung verschiedener Partykollektive wie zum Beispiel „All the Time“ fest, in dem auch Steffen Korthals aktiv unterwegs ist.

Es gibt andere, neue, Veranstaltungsstrukturen, aber auch neue musikalische Trends. Unter dem Arbeitstitel „UK Bass“ kommt eine neue Mischung an der Schnittstelle von Jungle, Dubstep und House aus den „schmutzigen Vierteln Londons“ auf den Kontinent geschwappt. „Da sind manche Ausprägungen so neu und anders, dass es noch gar keinen richtigen Namen dafür gibt.“

„Ziemlich stolz“ ist Steffen Korthals auf sein jüngstes Kind: „Vinyl Asyl“. Die Autoren-Radiosendung läuft auf dem lokalen Sender Eldoradio. Auch hier gibt es oft wilde Musikmischungen, unterfüttert von persönlichen Geschichten, die Dash und seine Co-Moderatoren erzählen. Ein besonderer Leckerbissen dürfte die Sendung zu Weihnachten am 23. Dezember werden, wenn einer der wohl bekanntesten D&B-DJs und Radiomoderatoren der Welt, der Brite Bailey die Sendung als Gastmoderator übernimmt.

Daneben geht auch ein DJ mal aus: „Aber eher weniger in Dortmund. Interessante Dinge passieren im Goethe-Bunker in Essen, in der Rotunde in Bochum, und auch Wuppertal mit der Beatbox ist ein interessantes Pflaster.“ Auch bei Kunstveranstaltungen wie beispielsweise dem Rimini-Protokoll, den Ausstellungen des Hartware Medienkunstvereins im Dortmunder U oder der „dOCUMENTA“ ist Dash zu finden.

In musikalischer Hinsicht ist einiges für den Herbst geplant, darunter auch ein ganz besonderes Konzert mit seinem Bruder Dietmar. Zusammen werden sie in der Pauluskirche ein Konzert geben. Während Dietmar Korthals an der Orgel improvisiert, legt Steffen dazu auf – der experimentelle Abschlussabend des Orgelfestivals „orgelvision“ in der Pauluskirche am 11. Oktober.

Dazu gibt es weitere Termine:
Am 8.September beim Bochumer Musik Sommer in der Innenstadt zusammen mit Ralf Odermann (Planet) und DJs von DISCover Bochum, am 14. September wird es auf dem Klangwerk Festival in Moers „ein bisschen alternativ“; und am 27. September ist DJ Dash mit Nogata & LOWmAX zu Gast auf dem Partyschiff Herr Walter.

Und danach:
28. September: Kunst & Musik Festival im Dietrich Keunig Haus, der Eintritt ist frei

11.Oktober: Orgel Vision Festival (DJ plus Orgel, mit Dietmar Korthals), Pauluskirche Schützenstr. 35

18. Oktober: Bassfalter (mit Ambush, Youngblood...), Rotunde, Bochum [Drum & Bass]

31.Oktober: All The Time - Halloween, off-location, Dortmund [House, Techno]

9. November: All The Time, off-location, Dortmund [House, Techno]

6.Dezember: name tba (zusammen mit Die Urbanisten, Global Libre), Rekorder, Dortmund [different styles]

DJ Dash an den Plattentellern | Foto: Stefan Stahlschmidt
Nur Vinyl- keine CDs, das ist die Devise von Steffen Korthals | Foto: Andrea Eichardt
Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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