Literaturpreis für Norman Manea

Der rumänische, in New York lebende Schriftsteller Norman Manea erhält den mit 15.000 Euro dotierten Literaturpreis der Stadt Dortmund, den Nelly-Sachs-Preis.

Die Jury sagt, dass der 1936 als Kind jüdischer Eltern in der Bukowina geborene Manea ein bedeutender Vertreter der aufgeklärten literarischen Moderne sei. „Sein beeindruckendes, moralisch so unerschrockenes wie sprachlich virtuoses Roman-Selbstporträt „Die Rückkehr des Hooligan“ legt, vor dem Hintergrund der eigenen Biographie, die unheimlichen Tiefenschichten der rumänischen Geschichte offen.“
Gleich zwei Diktaturen prägten das Leben des seit 1986 im, zunächst Westberliner, Exil lebenden Schriftstellers. Als Kind überlebte er ein Konzentrationslager in Transnistrien, als junger Kommunist stieß er an die Grenzen einer gnadenlosen politischen Realität, in der er sich nicht einzurichten mochte, so die Jury.
Seit 1988 am Bard College bei New York lehrend, widmet sich Manea laut Jury einer mehrfach vergifteten Vergangenheit, die im heutigen Rumänien immer noch - oder wieder - verdrängt wird. Manea, der von seinem berühmten amerikanischen Schriftstellerfreund Philip Roth mehrfach für den Literaturnobelpreis ins Gespräch gebracht wurde, schreibt gegen dieses Verdrängen laut Jury „mit messerscharfem Verstand, sarkastischem Gelächter und mit bewundernswerter Klarheit“ an.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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