Zahl der Ausbildungsplätze in Dortmund gesunken
Sorge um Generation Corona

Ausbildung in einer Bäckerei: Die Gewerkschaft NGG fordert Betriebe auf, Fördermittel zu nutzen und auch in Krisenzeiten weiter auszubilden.  | Foto: NGG
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Vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vor gravierenden Folgen der Pandemie für Berufsanfänger in Dortmund gewarnt. Bereits im ablaufenden Lehrjahr hätten viele Firmen die betriebliche Ausbildung deutlich zurückgefahren oder ganz eingestellt.

Nach Angaben der Arbeitsagentur sank die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze in der Stadt zwischen Oktober und Juni um 5,6 Prozent im Vergleich zu 2019. „Trotz Krise sollten die Unternehmen alles daransetzen, die Ausbildung aufrechtzuerhalten und dafür die neuen staatlichen Fördermittel nutzen. Wer heute auf Azubis verzichtet, dem fehlen morgen die Fachkräfte“, betont NGG-Geschäftsführer Thorsten Gebehart.

Besonders dramatisch sei die Lage in Hotels und Gaststätten, aber auch im Lebensmittelhandwerk. „Corona könnte den Fachkräftemangel ausgerechnet in Branchen verschärfen, die ohnehin seit Jahren kaum noch Nachwuchs finden“, warnt Gebehart. Dabei greife die Politik Firmen längst unter die Arme.

Nach den Beschlüssen der Großen Koalition bekommen kleinere und mittlere Betriebe, die in der Krise Umsatzeinbußen von mehr als 60 Prozent verzeichnet haben, einen Zuschuss von 2.000 Euro für jeden nicht gestrichenen Ausbildungsplatz. Wer zusätzliche Azubi-Stellen schafft, erhält jeweils 3.000 Euro. Außerdem können sich Firmen, die wegen Corona Arbeitsausfälle von mindestens 50 Prozent haben, drei Viertel der Ausbildungsvergütung erstatten lassen.

„Wer gut durch die Krise gekommen ist, sollte als Unternehmer eine besondere Verantwortung zeigen und Azubis aus insolventen Betrieben übernehmen“, fordert der Gewerkschafter. Auch dafür sei eine Prämie beschlossen. Wer in technischen Berufen, etwa als Mechatroniker, von der Pleite des Arbeitgebers betroffen ist, kann auch von einem Süßwarenhersteller oder einer Großbrauerei zu Ende ausgebildet werden.

Die Lebensmittelindustrie sei auf der Suche nach Azubis. „In den kommenden Monaten müssen die Unternehmen dafür sorgen, dass die Coronakrise nicht zu einer Azubi-Krise wird. Es geht auch darum, ob Gäste beim Restaurant- oder Hotelbesuch künftig noch den gewohnten Standard erwarten können. Den garantieren langfristig nur gelernte Köche und ausgebildete Hotelfachleute“, so Gebehart.

Autor:

M Hengesbach aus Dortmund-City

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