Verdi hofft für Dortmunder Galerie Karstadt/Kaufhof Beschäftigte noch etwas retten zu können
Ungewissheit nicht auszuhalten

Schwarz abgeklebt haben die Galeria 86 Kaufhof-Mitarbeiter am Westenhellweg und auch ihre 50 Kollegen bei Karstadt Sports die Schaufenster ihrer Warenhäuser, die der Konzern schließen will. Streicht der Konzern nicht ihre Filiale von der Schließungsliste, müssen sie sich bis Diensttag entscheiden, in eine Transfergesellschaft zu wechseln, sonst droht ihnen die Kündigung.
  • Schwarz abgeklebt haben die Galeria 86 Kaufhof-Mitarbeiter am Westenhellweg und auch ihre 50 Kollegen bei Karstadt Sports die Schaufenster ihrer Warenhäuser, die der Konzern schließen will. Streicht der Konzern nicht ihre Filiale von der Schließungsliste, müssen sie sich bis Diensttag entscheiden, in eine Transfergesellschaft zu wechseln, sonst droht ihnen die Kündigung.
  • hochgeladen von Antje Geiß

"Das ist schlimm genug, was da gerade passiert, das Haupthaus ist vom Haken, aber diese Ungewissheit für die Kollegen beim Kaufhof und bei Karstadt Sports ist unerträglich", berichtet Karstadt Betriebsratsvorsitzender Gerhad Löpke vom wochenlangen Kampf der Kollegen, um ihre Arbeitsplätze.
Erst vor wenigen Tagen war ein Rückkehrrecht geregelt worden, erklärt er zur Transfergesellschaft, die es für Galeria Kaufhof Mitarbeiter geben soll. Denn bis Dienstag, 21. Juli, bis 17 Uhr müssen sich die 86 Dortmunder Mitarbeiter am Westenhellweg entscheiden, ob sie für sechs Monate in die Transfergesellschaft wechseln wollen, wenn ihr Warenhaus Ende Oktober geschlossen werden sollte.


Angebote vom Konzern für Vermieter

"Noch haben wir die Hoffnung für Dortmund, dass wir noch etwas retten können", setzt Reiner Kajewski bei Verdi auf das große Kriterium  Miete, welches wichtig sei für die Entscheidung, ob der Galeria Karstadt/ Kaufhof Konzern ein Haus von der Schließungsliste streiche. "Der Konzern hat den Vermietern Angebote vorgelegt und da wird auch nicht mehr verhandelt", weiß er, ob die Angebote die Dortmunder Standorte betreffen, jedoch nicht.

Unterschriftslisten übergeben

Weiter Unterschriften für den Erhalt der Arbeitsplätze im Dortmunder Sporthaus und beim Kaufhof will der Betriebsrat sammeln und sie übergeben. "Die Ungewissheit ist für die Beschäftigten nicht auszuhalten", sagt der Gewerkschafter. Gut sei, dass es die Transfergesellschaft gebe, doch Verdi habe sich andere Bedingungen gewünscht. "Gerade in der Coronazeit ist es wichtig, mehr Zeit zu haben, um einen neuen Arbeitsplatz zu finden", betont Reiner Kajekwski. Wer in die Transfergesellschaft wechsle, bekomme das Kurzarbeitergeld plus 13 %, das hieße für einen Kaufhof-Mitarbeiter mit Kind 80 % seines Nettogehalts.

Wechsel in Transfergesellschaft 

Die Transfergesellschaft nutze Netzwerke und unterstütze dabei einen neuen Job zu finden. "Das könnte bis zu einem Jahr laufen, je nachdem, was der Arbeitgeber bereit ist, zu zahlen", hofft Kajewski, dass es Möglichkeiten gibt die derzeit genannten sechs Monate zu verlängern. Wird der Dortmunder Kaufhof gerettet, könnten die Mitarbeiter obwohl sie den Aufhebungsvertrag und für die Transfergesellschaft unterschrieben haben, im Unternehmen bleiben.
Wird das Warenhaus nicht von der "Todesliste" gestrichen, erhalten die Mitarbeiter, die nicht zur Transfergesellschaft wechseln, zum 31. Juli ihre Kündigung und eine kleine Abfindung, maximal 1,5 Jahresgehälter für teils jahrzehntelange Arbeit.

Existenzbedrohende Zukunftsaussichten

Angesichts der existenzbedrohenden Zukunftsaussichten haben die 136 Mitarbeiter ihre Warenhäuser schwarz mit dem Satz "So sieht es aus - ohne uns!" zugeklebt. Für die 50 Karstadt Sports Beschäftigten sehe es noch schlechter aus , als für ihre Kaufhof-Kollegen, "Sports hat keine Transfergesellschaft, da verhandeln wir noch, damit wir noch eine kriegen", berichtet Löpke, "sonst sind sie nach einer Kündigung sofort arbeitslos."

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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