Bahnen auf der U43 werden knapp

In der Halle statt auf der Strecke: Eine der betroffenen Stadtbahnen des Herstellers Bombadier im Betriebshof in Dorstfeld. | Foto: Holger Schmälzger
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  • In der Halle statt auf der Strecke: Eine der betroffenen Stadtbahnen des Herstellers Bombadier im Betriebshof in Dorstfeld.
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Nach dem Ferienende gibt es Einschränkungen auf der Stadtbahnlinie U43, da nicht genügend Niederflurbahnen zur Verfügung stehen, die seit einigen Jahren auf dieser Linie eingesetzt werden.

Grund ist, dass bei den ersten Hauptuntersuchungen, die seit Juni anstehen und die mit einem Pkw-TÜV vergleichbar sind, Mängel sichtbar wurden, die für Straßenbahnen in diesem Alter ungewöhnlich sind. DSW21 ist vor allem verärgert, dass der Fahrzeughersteller Bombardier Transportation, der zwischen 2007 und 2010 insgesamt 47 neue Niederflurstraßenbahnen für die Linien U43 und U44 geliefert hat, die seit einigen Monaten bekannten Mängel während der Sommerferien nicht ausreichend beheben konnte.

Grundlegende Sanierung notwendig

Alle Drehgestelle sind zum Teil so stark verrostet, dass allein die Straßenbahnwerkstätten in Dorstfeld trotz vieler Überstunden die Korrosionen nicht beseitigen können. DSW21-Werkstattleiter Richard Genuit: „An einigen Gestellen können wir den Rost zwar grob entfernen, um die Fahrzeuge noch für einen Übergangszeitraum lauffähig zu halten, doch jedes Drehgestell muss früher oder später im Bombardier-Werk in Siegen einer grundlegenden Sanierung unterzogen werden, für die nach unserer Einschätzung etwa 30 Arbeitstage pro Fahrzeug-Drehgestellsatz benötigt werden. Wann die Zahl der Fahrzeuge wieder spürbar erhöht werden kann, lässt sich erst dann abschätzen, wenn wir uns mit dem Hersteller auf ein Verfahren und einen Zeitplan verständigt haben. Hierzu sind wir seit Wochen mit Bombardier im Gespräch.“
Doch damit nicht genug: Hinzu kommt, dass sich in bislang elf Bahnen die Fahrzeugböden in Teilbereichen mehr als üblich durchbiegen. Bombardier will dieses Problem zwar vor Ort in Dorstfeld beheben, dazu benötigt der Hersteller voraussichtlich Zeit bis Ende September.
Da zurzeit nur 28 Bahnen für die Linien U43 und U44 zur Verfügung stehen, muss DSW21 das Betriebskonzept nach Ende der Sommerferien ab dem 24. August montags bis freitags grundlegend ändern, damit der Nahverkehr auf den beiden Linien weiter aufrechterhalten werden kann.

Betriebliche Änderungen erforderlich

Und das heißt:
– Die »große« U43, die in der Regel als Zwei-Wagen-Zug alle 10 Minuten von Dorstfeld nach Wickede fährt, verkehrt ab dem 24. August mit Einzelwagen zwischen der westlichen Innenstadt (Haltestelle Unionstraße) und Wickede.
– Verstärkt wird das Angebot auf der »kleinen« U43, die dann grundsätzlich mit Zwei-Wagen-Zügen alle zehn Minuten zwischen Westentor und Brackel verkehrt.
– Ab Wickede, Brackel und Wambel fahren morgens und mittags zusätzliche Busse direkt zu den weiterführenden Schulen in den östlich gelegenen Vororten und in die Innenstadt.
– Die Stadtbahnlinie U44 fährt unverändert mit Einzelwagen zwischen Marten, Dorstfeld, Stadtmitte und Westfalenhütte.
Der Einsatz von Zwei-Wagen-Zügen ist auf dieser Linie streckenbedingt nicht möglich.
– Zwischen Unionstraße und Dorstfeld fährt bis auf Weiteres nur die Linie U44, die U43 endet aus betrieblichen Gründen aus Richtung Stadtmitte kommend an der Unionstraße.
Fahrgäste aus sowie nach Dorstfeld und Marten sollten auch auf die weitgehend parallel verkehrende S-Bahn-Linie S4 ausweichen und ab Haltestelle Stadthaus die Stadtbahnlinien U41, U45, U47 und U49 in Richtung Stadtgarten, Kampstraße und Hauptbahnhof nutzen.
DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung wirbt um Verständnis für die einschneidenden Maßnahmen: „Wir wissen, dass wir unseren Fahrgästen einiges abverlangen. Wir sehen hierzu aktuell aber keine Alternative und haben den Druck auf Bombardier noch einmal deutlich verstärkt, damit diese unbefriedigende Situation kein Dauerzustand wird.“

Information für Fahrgäste:

Zur Information stehen an vielen Haltestellen entlang der Linie U43 Servicekräfte bereit.
- Schülerinnen und Schüler, die SchokoTicket-Kunde bei DSW21 sind und die mit der U43 den Weg zur Schule zurücklegen, erhalten auf dem Postweg Informationsschreiben, denen der genaue Linienweg der Busse zu entnehmen ist.
- Die Anwohner im Raum Dorstfeld werden per Informationsschreiben über das reduzierte Fahrtenangebot zwischen Dorstfeld und Unionstraße informiert.
- Auch in der Elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) sind die Änderungen ab dem 24. August bereits berücksichtigt.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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