Friedensnobelpreis: Kubanisches Hilfsprogramm nominiert

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Derzeit läuft es sehr gut für die Kubanerinnen und Kubaner. Die Wirtschaft wächst, der größte Containerhafen der Karibik wurde vor gut einem Jahr in der Sonderwirtschaftszone von Mariel eröffnet, Handelsdelegationen aus Rußland, Spanien, Großbritannien und Japan stehen Schlange, selbst der deutsche Außenminister ist aufgewacht und auch der geliebte Feind im Norden hat verstanden, dass er gegen und selbst auch nur ohne Kuba im neuen selbstbewußten Südamerika keinen Stich machen kann.

Derweil meldet amerika21.de, das Internetportal mit Nachrichten und Analysen aus Lateinamerika und der Karibik, dass das kubanische Programm für internationale medizinische Hilfe für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden ist. Einen entsprechenden Brief habe der kanadische Professor John Kirk an das Nobelpreiskomitee in Oslo gesendet. Er ist in der Abteilung für Lateinamerikastudien an der Dalhousie University in Halifax, Nova Scotia, tätig und forscht seit über zehn Jahren über die Einsätze kubanischen Gesundheitspersonals im Ausland und über weitere Elemente des Programms.

Die Ersten, die ankommen, und die Letzten, die abziehen

"Sie sind immer die Ersten, die ankommen, und die Letzten, die abziehen - und bleiben immer auch nach der Krise im Einsatz. Kuba hat der ganzen Welt eine Menge zu zeigen.", kommentierte 2014 bereits Ban Ki-moon (Generalsekretär der Vereinten Nationen) den Einsatz kubanischer Ärzte. "Ich bin sehr dankbar für die Großzügigkeit der kubanischen Regierung und der Gesundheitsspezialisten, die ihren Teil beitragen, um bei der Eindämmung des schlimmsten Ebola-Ausbruchs in der Geschichte zu helfen.", so im Jahr 2014 die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation WHO, Margaret Chan.

"In seinem Nominierungsbrief erwähnt Professor Kirk die Gründung des Programms bereits im Jahr 1960 anlässlich eines Erdbebens in Chile und die Hilfsmaßnahmen gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika im vergangenen Jahr. Dazu nennt er acht Begründungen, die das kubanische Programm für einen Nobelpreis würdig erscheinen lassen. So seien allein seit Januar 2015 51.847 Mitglieder des kubanischen Gesundheitspersonals (davon 50 Prozent Ärzte) in 67 Ländern vor allem des Südens im Einsatz. Kirk erwähnt auch die Beiträge Kubas für eine nachhaltige Gesundheitsversorgung in vielen Entwicklungsländern wie zum Beispiel die im Jahr 1999 gegründete Lateinamerikanischen Medizinschule (Escuela Latinoamericana de Medicina, Elam), die bis heute 24.486 Studenten aus 123 Ländern kostenlos zu Ärzten ausgebildet hat. Darüber hinaus sind von Kuba im Ausland mehr als 80.000 Hebammen, 65 sogenannte Gesundheitspromotoren und 3.000 Krankenschwestern ausgebildet worden.", schildert amerika21.de den historischen Werdegang des kubanischen Hilfprogramms.

65.000 Mediziner in über 90 Ländern

Bemerkenswert ist sicherlich auch die Bilanz dieser internationalen, medizinischen Solidarität. Derzeit sind in über 90 Ländern der Welt aktuell rund 65.000 kubanische Mediziner gegen die schlimmsten gesundheitlichen Geißeln der Menschheit im Einsatz. Die kleine sozialistische Inselrepublik stellt somit mehr medizinisches Personal als alle G7-Staaten zusammen. Die kubanischen Mediziner haben in den letzten 55 Jahren insgesamt 10,8 Millionen Operationen durchgeführt, 2,3 Millionen Geburten unterstützt, 12,4 Millionen Impfungen durchgeführt und 5,5 Millionen Leben gerettet.

Die Nominierung für den Friedensnobelpreis wird sicherlich in den nächsten Tagen im Rahmen der weltweiten Feierlichkeiten zum Sturm auf die Moncada-Kaserne am 26. Juli 1953, der im allgemeinen als Beginn der kubanischen Revolution angesehen wird, gebührend gefeiert werden.

Bereits am 23. und 24. Juli feiern Kuba-Soli-Gruppen in München und Braunschweig. Am kommenden Samstag (25.07.2015) veranstaltet die AG Cuba Si in Berlin die Fiesta de Solidaridad und die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba in Nürnberg die Fiesta Moncada. Am 1. August feiern verschiedene Kuba-Soli-Gruppen im Wichernhaus in Dortmund die Fiesta Moncada - Das Fest der Freundschaft.

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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