Stadthaus zapft Wind an

Ein 100-Tonnen-Kran hebt die Mikrowind-Anlage auf das Dach des Dortmunder Stadthauses. ie Turbine wird auf einem 6-Metermast montiert und hat selbst eine Höhe von 5 Metern. Somit beträgt die Gesamthöhe 11 Meter. | Foto: Günter Schmitz
  • Ein 100-Tonnen-Kran hebt die Mikrowind-Anlage auf das Dach des Dortmunder Stadthauses. ie Turbine wird auf einem 6-Metermast montiert und hat selbst eine Höhe von 5 Metern. Somit beträgt die Gesamthöhe 11 Meter.
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Eine Mikrowind-Anlage von RWE Effizienz erzuegt jetzt Ökostrom auf dem Dach des Stadthauses. Betrieben wird sie im Leuchtturmprojekt der Bundesregierung ‚metropol-E‘. Der Wind hoch über der Stadt kann direkt für die Ladung der zehn städtischen Elektroautos genutzt werden.

Die Windturbine ist mit einem Stromspeicher im Gebäude und einer RWE Ladestation am Stadthaus am Südwall verbunden. Die Steuerung der Energieflüsse im Stadthaus übernimmt ein für ‚metropol-E‘ konzipiertes und programmiertes IT-System. Dies stellt sicher, dass die Fahrzeuge mit 100 Prozent Windstrom „betankt“ werden. Bei Windstille erfolgt die Ladung aus dem Ökostromspeicher. Dieser wird an windigen Tagen wieder aufgefüllt.

Auch bei Windwechel effektiv

Mit ihren spiralförmigen Flügeln ist die Mikrowind-Turbine in der Lage, den Wind aus allen Himmelsrichtungen aufzunehmen. So produziert sie auch bei häufigen Wechseln der Windrichtung weiter Strom. Dabei läuft die Anlage im Stadtzentrum nahezu geräuschlos und wurde extra für den Einsatz im urbanen Raum entwickelt. Für die Fahrzeugflotte bedeutet dies, dass die Energie vom Dach des Stadthauses rechnerisch für 50 000 emissionsfreie Kilometer im Jahr reicht.
Eine baugleiche Mikrowind-Anlage wird derzeit auf dem Firmensitz der RWE Effizienz am Flamingoweg 1 installiert. ‚metropol-E‘ testet zwei Wind- und zwei Photovoltaik-Anlagen in der Stadt im Verbund mit drei Speicheranlagen und rund 130 intelligenten Ladepunkten, die RWE heute schon in Dortmund betreibt. Um auf eine hohe Auslastung der CO2-freien, elektrischen Fahrzeugflotte zu kommen, werden die Autos als Poolfahrzeuge von mehreren städtischen Mitarbeitern gemeinsam genutzt.

7500 Kilowattstunden

Die beiden neuen, baugleichen Mikrowind-Turbinen haben jeweils eine Leistung von 6 Kilowatt und erzeugen über das Jahr bis zu 7 500 Kilowattstunden Strom je Anlage.
Im Stadthaus ist die Anlage mit einem Batteriespeichersystem von 25 Kilowattstunden Speicherkapazität verbunden, bei RWE Effizienz ist die neue Anlage mit einem 200 Kilowattstunden-Speicher verknüpft. Der dritte Standort mit einem Ökostromspeicher (Größe 25 Kilowattstunden) und einer Photovoltaik-Anlage ist der Betriebshof der Stadt auf der Nortkirchenstraße.
Das Buchungssystem für die ‚metropol-E‘-Autos ist mit einem Energiemanagementsystem verbunden, das auch die Ladebedarfe berücksichtigt. Die Ladung der Fahrzeuge erfolgt vorzugsweise zu den Standzeiten, an denen viel Ökoenergie verfügbar ist.

57 Ladepunkte in Dortmund

RWE ist führender Betreiber von intelligenter Ladeinfrastruktur in Deutschland. 57 Ladepunkte in Dortmund wurden im Projekt ‚metropol-E‘ aufgebaut, drei Dortmunder Stationen bieten ultraschnelle Gleichstromladung an. Die Auswertung der Ergebnisse wird voraussichtlich im Herbst 2014 veröffentlicht.
‚metropol-E‘ entwickelt und testet erstmals ein Lade- und Flottenmanagementsystem für den Einsatz von Elektrofahrzeugen in einer kommunalen Flotte. Erneuerbare Energien werden gezielt für die Mobilität genutzt. Das Projektkonsortium, bestehend aus der Stadt Dortmund, den Universitäten Dortmund und Berlin sowie den Verkehrsexperten der PTV AG, den IT-Projektkoordinatoren Ewald Consulting GmbH & Co. KG und Konsortialführerin RWE Effizienz GmbH, testet den Betrieb einer E-Flotte von zehn Elektrofahrzeugen und zehn Pedelecs im Einsatz bei der Stadt sowie zwei Elektrofahrzeugen bei RWE.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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