Dortmunder Erfolge beim Para-Badminton in Tokio

Foto: Willi Seibert
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Paralympics 2020 in Tokio erstmals mit Para-Badminton

Dass Para-Badminton erstmals 2020 in Tokio paralympisch ist, wurde bereits im Oktober 2014 vom IPC beschlossen. Seitdem hat sich die Sportart rasant entwickelt.

Am 04. September 2017 haben die Sportler ausgerechnet in Tokio erfahren welche Disziplinen und wie viele Para-Badmintonteilnehmer insgesamt in Tokio 2020 dabei sein werden.

Dabei ist es für die Dortmunder Spieler Valeska Knoblauch, Young-Chin Mi und KatrinSeibert gut gelaufen.

Sind doch mit den Disziplinen Doppel und Einzel jeweils 2 Disziplinen in ihren Schadensklassen ins paralympische Programm aufgenommen worden.
Zudem hat Katrin Seibert noch eine 3.Chance im Mixed.

14 Para-Badminton Wettbewerbe

Insgesamt wurden 14 Wettbewerbe für Para-Badminton ins Programm aufgenommen, allerdings werden nur 90 Sportler um Medaillen kämpfen dürfen.

Die Teilnehmerfelder werden folglich sehr klein ausfallen und eine Qualifikation für Olympia wird sehr schwierig werden.

Katrin Seibert, aktuelle Weltranglisten-Erste im Doppel, sucht deutsche Partnerin

Für Katrin kommt noch hinzu, dass ihre derzeitige Doppelpartnerin aus Norwegen kommt. Für eine Olympiateilnahme muss sie mit einer deutschen Partnerin an den Start gehen.
Jetzt geht sie auf die Suche nach einer deutschen Spielerin, die wie Katrin selbst eine körperliche Einschränkung an einem Bein hat.
Sollte jemand eine Dame kennen, die dieses Kriterium erfüllt, möge er/sie sich bitte melden.

Das Wichtigste ist jedoch erst einmal, dass alle 3 weiterhin vom DBS gefördert werden können und weiterhin Europameisterschaften und Weltmeisterschaften spielen können und zudem die Chance auf eine Olympiateilnahme 2020 für alle drei möglich ist.

Japan Para-Badminton International 2017

Mit respektablen 6 Medaillen (2x Silber, 4x Bronze) im Gepäck kehrte das achtköpfige deutsche Team von den Japan Para-Badminton International aus Tokio zurück.

Gleich 4 dieser Medaillen gingen nach Dortmund.

Auch wenn den deutschen Sportlern diesmal kein Sieg glückte, zeigte sich CheftrainerMichael Mai mit dem Abschneiden mehr als zufrieden.

Das mit zahlreichen Topathleten aus der ganzen Welt besetzte Turnier in Tokio galt als letzte große Standortbestimmung vor den Weltmeisterschaften im November in Südkorea.

Für die deutschen Vertreter stand das Turnier auch unter den Gesichtspunkten Erfahrung mit einer weiten Anreise zu sammeln, der damit verbundenen Zeitumstellung klarzukommen, die Bedingungen in Asien kennenzulernen und sich dem Vergleich mit der starken asiatischen Konkurrenz zu stellen.

Von Beginn an spielten die deutschen Sportler mit viel Selbstvertrauen, so dass nach Abschluss der Vorrunden im Gruppenmodus jeder deutsche Vertreter trotz teilweise schwieriger Auslosung mindestens in einer seiner Disziplinen das Minimalziel K.O.-Runde erreichen konnte.

Rollstuhl: Valeska Knoblauch und Elke Rongen erfolgreich

Auch hier spielten unseren deutschen Athleten couragiert auf. Und sechsmal war Deutschland im Halbfinale vertreten, davon gleich viermal Dortmunder Sportlerinnen.

In einem dramatischen Viertelfinale besiegte Valeska Knoblauch (RBG Dortmund) im Dameneinzel WH1 die Japanerin Ikumi Fuke mit 12-21 21-17 23-21.

Im Halbfinale war dann die Thailänderin und spätere Siegerin Sujirat Pookkham zu stark, aber der dritte Platz bedeutete ein Topergebnis in einer starkbesetzten Konkurrenz.

Noch etwas besser lief es für Valeska im Damendoppel WH1-2 mit Elke Rongen (BSG Aachen).

Nach Dreisatz-Siegen im Viertelfinale gegen eine japanisch-koreanische Kombination und im Halbfinale gegen das japanische Doppel Kobayashi / Ogura zogen die beiden ins Finale ein.

Dort erwies sich das weltbeste Damendoppel Pookkham / Wetwithan aus Thailand als zurzeit nicht besiegbar (10-21 6-21).

Katrin Seibert gewinnt Silber im Doppel und Bronze im Einzel

Auch die Weltranglistenerste Katrin Seibert (1.BC Dortmund) musste sich im Dameneinzel SL4 einer starken Konkurrenz aus Asien erwehren. In der Endphase des dritten Satzes des Halbfinals ließ Katrin sich von einem fragwürdiger Aufschlagfehler aus dem Konzept bringen und verlor unglücklich gegen die Thailänderin Chanida Srinavakul (12-21 21-12 16-21).

Im Damendoppel SL3-SU5 hingegen konnte Katrin mit ihrer norwegischen Partnerin Helle Sofie Sagoy ein umkämpftes Halbfinale gewinnen. Gegen Hefang Cheng (China) / Mary Wilson (Schottland) hieß es schließlich 20-22 21-17 21-19.

Im Finale verloren die beiden dann äußerst unglücklich den ersten Satz und konnten in der Folge nicht mehr die nötige Sicherheit in ihr Spiel bringen. Somit gewannen Manasi Joschi (Indien) / Qiuxia Yang (China) das Endspiel mit 23-21 21-15.

Für Dortmund erspielten Valeska Knoblauch und Katrin Seibert mit ihren Partnern je eine Silbermedaille im Damendoppel, sowie eine Bronzene im Einzel.


Zudem belegte Valeska im Mixed mit Young Chin Mi (RBG Dortmund) einen 9.Platz und Katrin mit Marcel Adam (MTV Harsum) einen 5.Platz im Mixed.

Bronze mit in den Flieger nehmen konnten zudem Jan Niklas Pott (TSV Altenholz) und Thomas Wandschneider (RSG Langenhagen) jeweils im Doppel mit ihren Partnern.

Enormes Medien- und Zuschauerinteresse unterstreichen Stellenwert in Japan

Alle deutschen Teilnehmer konnten in Tokio wertvolle Erfahrungen sammeln.

Schon in der Vorrunde fanden sich ungewohnt viele Zuschauer in der Halle ein und unterstützten teilweise lautstark die japanischen Teilnehmer.

Auch die Anwesenheit dutzender Medienvertreter unterstrich von Turnierbeginn an den besonderen Stellenwert von Badminton in Japan.

Im Anschluss an die Finalspiele fand dann noch die Yonex-Showveranstaltung

"The Legends' Vision"

mit den Superstars Lin Dan, Lee Chong Wei, Taufik Hidayat und Peter Gade statt, so dass viele Para-Badminton-Spieler ihre Idole hautnah erleben konnten.

Bericht: Willi Seibert
Fotos:    Willi Seibert und Herbert Rongen

Autor:

Volker Oestreicher aus Dortmund-Ost

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