Trägerverein wird abgewickelt
Aus für das Nachbarschaftshaus Hardenberg?

Ungewiss ist die Zukunft des Nachbarschaftshauses Fürst Hardenberg an der Herrekestraße in Lindenhorst. Der Trägerverein hat sich jedenfalls aufgelöst. | Foto: Günter Schmitz
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  • Ungewiss ist die Zukunft des Nachbarschaftshauses Fürst Hardenberg an der Herrekestraße in Lindenhorst. Der Trägerverein hat sich jedenfalls aufgelöst.
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Vom Schrebergartenverein über die Kaninchenzüchter bis zum Chor: Etwa 600.000 Vereine gibt es in Deutschland, rund die Hälfte der Deutschen sind Mitglied in einem oder mehreren Vereinen. Doch diese klagen zunehmend über Nachwuchsmangel: zu wenige junge Leute, zu wenige Aktive, zu wenige, die Vorstandsposten übernehmen wollen.

Auch der Trägerverein für das Nachbarschaftshaus Fürst Hardenberg in Lindenhorst hatte diese Probleme. Für die Vorstandsarbeit des Nachbarschaftsvereins Fürst Hardenberg konnte niemand mehr gewonnen werden, der Verein wird nun abgewickelt. Damit werden auch die vielen Gruppen, die das Nachbarschaftshaus bisher genutzt haben, heimatlos.

Die Webseite wurde offenbar schon abgeschaltet, offiziell existiert der Verein noch bis zum Anfang nächsten Jahres. Dann ist Schluss.

Der noch amtierende Vorsitzende Peter Räther ist telefonisch leider nicht zu erreichen, doch Hubert Scheuer, ebenfalls früher im Vorstand aktiv, erklärt: "Wir konnten den Vorstand einfach nicht mehr besetzen. Die meisten Mitglieder sind im Rentenalter, viele können aus gesundheitlichen Gründen diese Arbeit nicht mehr leisten. Für den Stadtteil ist das sehr schade, denn das Nachbarschaftshaus war der einzige Treffpunkt in Lindenhorst.“

Die Vereine und Organisationen, die bislang das Haus genutzt haben, müssen nun nach Alternativen suchen. Ende Oktober gab es im Haus die letzte Jubilar-Ehrung der IB BCE, zum Ende des Jahres gehen dann die Lichter aus. Wolfgang Wenzelmann, Knappschaftsältester im Bezirk, bedauert: „Alle Vereine und auch wir, IG BCE und die Sprechstunde der Versichertenberater der Knappschaft Bahn See wurden darüber informiert, dass Schluss ist. Wir alle müssen uns nun eine neue Bleibe suchen.“

Seit 2001 hatte der Verein die Aktivitäten im ehemaligen „Bullenkloster“ der Zeche koordiniert. Entstanden war das Projekt aus der Internationalen Bauausstellung IBA Emscher Park, die 1989 begann und über zehn Jahre lief. Ein Mehrzweckraum, Küche und Jugendcafé sowie ein Werkraum standen der Nachbarschaft zur Verfügung. Im Haus gab es Raum für private Feiern sowie Veranstaltungen für die Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit. Am 17. März 2001 wurde die Eröffnung mit einem großen Fest gefeiert.

Evings Bezirksbürgermeister Oliver Stens will noch nicht an das Ende des Nachbarschaftshauses glauben. Er habe gehört, dass es Gespräche über die weitere Nutzung mit dem Eigentümer des Hauses, der Vivawest gäbe.

Die Vivawest teilte auf Anfrage mit: „Tatsächlich hat sich der Trägerverein des Nachbarschaftshauses zum Jahresende aufgelöst, wird aber satzungsgemäß noch bis ins Frühjahr 2019 hinein existieren. Wir befinden uns derzeit in Gesprächen mit möglichen Interessenten für das Nachbarschaftshaus. Nähere Informationen zu den Interessenten und einer möglichen Nachnutzung können wir Ihnen zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht zukommen lassen. Vereine und Organisationen, die zu Beginn des neuen Jahres das Nachbarschaftshaus noch nutzen möchten, können sich mit ihrem Anliegen an das zuständige Vivawest-Kundencenter wenden“, so Pressesprecherin Katrin Lamprecht.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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