Zug der Erinnerung macht Station in Dortmund

„Nach dem Champions-League Einzug des BVB haben wir den ursprünglichen Termin verlegt, damit Feiern und Gedenken nicht in Konflikt kommen“, erläutert Andreas Roshol, Projektkoordinator beim Jugendring. „Die Mehrkosten, die dadurch entstehen, versuchen wir durch Spenden und aus Mitteln des Trägerkreises zu finanzieren.“ Jetzt macht der Zug der Erinnerung vom 10. bis zum 12. Juni Station in Dortmund

Seit 2007 erinnert die rollende Ausstellung an wechselnden Orten insbesondere an Kinder und Jugendliche, die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen wurden. Durch die Unterbringung der Ausstellung in zwei Bahn-Waggons sowie dem Bahnhof als Standort des Zuges soll zudem auf die Rolle der Reichsbahn bei den Deportationen in die Konzentrations- und Vernichtungslager hingewiesen werden. „Dafür kassiert die DB auch weiterhin Trassen- und Stationsgebühren von der Bürgerinitiative Zug der Erinnerung“, erläutert Roshol.

Initiativen widmen sich Gedenken

Für die Dortmunder Station organisiert ein Trägerkreis unter Federführung des Jugendrings ein umfangreiches Begleitprogramm. Der Trägerkreis stellt mit eigenen finanziellen und personellen Mitteln und mithilfe des Lokalen Aktionsplans für Vielfalt, Toleranz und Demokratie den Aufenthalt sicher.
„Wir freuen uns, dass der Zug der Erinnerung wieder in Dortmund Station macht“, so Dirk Loose, Vorsitzender des Jugendrings. „Die zahlreichen engagierten Initiativen, die sich dem Gedenken widmen, machen es überhaupt erst möglich, dass die Ausstellung hier gezeigt werden kann und mit einem interessanten Programm begleitet wird.“ Bereits jetzt arbeiten über zwanzig Initiativen und Institutionen mit.

Vom Schicksal der Kinder

Ab Ende Mai wird der Zug der Erinnerung zu einer neuen Reise durch verschiedene Städte Deutschlands unterwegs sein. In der aktualisierten und überarbeiteten Ausstellung wird insbesondere an das Schicksal deportierter Kinder aus dem niederländischen Durchgangslager Westerbork erinnert. Zwischen 1942 und 1944 wurden einmal wöchentlich Menschen durch die Reichsbahn aus Westerbork in die Konzentrationslager deportiert. Hauptziel war das Vernichtungslager Sobibór.

Im zweiten Teil der Ausstellung wird an den Aufstand von Sobibór erinnert. Neben Informationen über diese in Deutschland relativ wenig bekannten Themen gibt es die Möglichkeit, in einem Kondolenzbuch Abschied von den ermordeten Kindern zu nehmen, derer sonst niemand gedenken konnte. Am Gleis wird der Trägerkreis zudem weitere Aktionen und kleinere Veranstaltungen zum Thema organisieren.

Lesungen und Zeitzeugen-Gespräche

Rund um den Zug der Erinnerung soll es weitere Veranstaltungen, wie Lesungen und ein Zeitzeugengespräch geben. Das genaue Programm wird noch veröffentlicht. Auch die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache wird das Programm mit zusätzlichen Führungen unterstützen und zudem am 10. Juni außerplanmäßig zu den üblichen Öffnungszeiten von 10-17 Uhr geöffnet haben.

Besuch kostenlos

Der Zug der Erinnerung ist am Montag und Dienstag von 8 bis 20 Uhr (bei Bedarf länger) sowie Mittwoch von 8 bis 13 Uhr geöffnet. Der Besuch ist kostenlos. Jugendliche Botschafter der Erinnerung begleiten Schulklassen und Jugendgruppen beim Besuch der Ausstellung. Voraussichtlicher Halt des Zuges wird auf Gleis 26 sein. Aus organisatorischen Gründen kann der genaue Standort am Hauptbahnhof jedoch erst kurzfristig bekanntgegeben werden.
„Dortmund wird die einzige Station des Zugs der Erinnerung in NRW sein, so dass wir mit hohen Besucherzahlen rechnen.

Wir empfehlen Gruppen und Schulklassen daher, sich frühzeitig anzumelden“, sagt Oliver Hein, Mitarbeiter der Arbeitsstelle 'Zukunft braucht Erinnerung'. Gruppenbesuche können unter der E-Mail-Adresse hein.oliver@gmx.net sowie unter  0179 359 29 51 angemeldet werden.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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