Inklusion Tür an Tür: Wohnprojekt "Mosaik" in Eving vereint behinderte und nichtbehinderte Mieter

Auf das offene Wohnprojekt am Winterkampweg freuen sich (v.l.) Angelika Schade, Dieter Schade, Stefan Müller und Gabriele Wiemann. | Foto: Schmitz
  • Auf das offene Wohnprojekt am Winterkampweg freuen sich (v.l.) Angelika Schade, Dieter Schade, Stefan Müller und Gabriele Wiemann.
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Im Winterkampweg in Eving soll bald ein neues Wohnprojekt entstehen. Das Besondere: Das inklusive Wohnprojekt „Mosaik e.V.“ für behinderte Menschen soll dort in einem Gebäude mit nichtbehinderten Mietern Platz finden.

Das Wohnprojekt „Mosaik e.V.“ und die Genossenschaft „Mosaik Leben in Vielfalt eG“ wollen im Winterkampweg gemeinschaftlich ein Gebäude errichten für eine neues Wohnprojekt errichten. 40 Prozent werden von Mosaik übernommen, die restlichen 60 Prozent vom der Wohnen im Winterkampweg GmbH & Co.KG, wie Dieter Schade vom Mosaik-Vorstand erläutert. Teilhaber ist der Hörder Architekt Andreas Schlösser. „Er hat das Grundstück erworben, wir pachten einen Teil davon.“ Im anderen Teil des Gebäudes werden weitere 43 Wohnungen entstehen.

Auf der Freifläche des Baugrundstücks „Winterkampweg“ soll das Haus U-förmig angelegt werden. Auch ein Wendehammer soll entstehen, ebenso eine Tiefgarage. „Der Winterkampweg wird dadurch zur Sackgasse. Er wird lediglich als Fuß- und Radweg fortgeführt“, erklärt Dieter Schade. Zwar entstehen auf dieser Weiterführung des Weges Ein- und Zweifamilienhäuser. Diese werden aber über die Bergstraße zu erreichen sein.

Das Besondere wird die Inklusion sein. Alle sollen aufeinander zugehen und sich gegenseitig akzeptieren. Es wird auch Gemeinschaftsräume geben. Jeder kann dabei selbst entscheiden, inwieweit er sich einbringen will.

21 Wohneinheiten umfasst das Mosaik-Projekt. Dazu gehören zwei große Einheiten als Dreier-WG mit etwa 150 Quadratmetern Fläche. Insgesamt werden 17 Wohnungen entstehen. Alle Wohnungen sind für Menschen mit Hilfebedarf ausgerichtet. „Es ist aber keine Pflegeeinrichtung. Jeder sorgt für gegebenenfalls nötiges Pflegepersonal selbst“, ergänzt Gabriela Wiemann vom Mosaik-Vorstand. „Neun Plätze sind schon belegt, zwölf sind noch frei“, gibt Dieter Schade einen Überblick. Etwa 36 Menschen können einziehen. 86 Prozent der Mosaik-Wohnungen sind öffentlich gefördert. „Behinderte Menschen erhalten oft Unterstützung“, erklärt Dieter Schade.

Einer der Mieter wird Stefan Müller sein. Er hatte einen schweren Unfall und sitzt seitdem im Rollstuhl. „Ich komme eigentlich nicht aus Dortmund, aber mein Sohn wohnt hier“, erklärt er seinen Wunsch, in das Haus einzuziehen. Momentan wohnt der 36-Jährige in Iserlohn. „Ich habe schon in einer WG gelebt, das gefällt mir gut“, sagt er. „Es ist nicht so langweilig.“

Der Bauantrag wurde Ende Juli gestellt. Innerhalb der nächsten sechs Monate erwartet Mosaik die Genehmigung. Ende des Jahres oder Anfang 2019 soll dann der Spatenstich erfolgen. „Zwölf Monate später werden die Mieter einziehen können“, gibt Dieter Schade eine Prognose. Die Kosten betragen circa 3,5 Millionen Euro. Als Genossenschaft finanziert Mosaik dies über Eigenanteile oder mit Hilfe von Sponsoren.

Infos gibt es unter www.mosaik-dortmund.de/genossenschaft

Tag des offenen Wohnprojekts

- Am Sonntag, 16. September, findet in Dortmund zum vierten Mal der Tag des offenen Wohnprojektes statt. Im Zentrum des Aktionstages stehen in diesmal Wohnprojekte, die bereits gemeinsam wohnen oder dies planen und noch Mitglieder suchen.

- Auch Mosaik e.V. begrüßt dann interessierte Besucher von 12 bis 14 Uhr auf dem Grundstück am Ende des Winterkampweg in Eving. Zwei Pavillions sollen auf der grünen Wiese stehen, Tische und Bänke laden ein zum Verweilen. Der Rauch des Grills weist allen den Weg. Die Zielsetzung des Projekts, Baupläne, Menschen, die dort wohnen werden, und auch kleine Leckereien warten auf Besucher.

- Mehr online auf www.mosaik-dortmund.de.

- Neben drei bereits realisierten Wohnprojekten, die am Aktionstag ihre Türen öffnen und Bewohner Fragen zur Umsetzung beantworten und Führungen durch die Wohnanlagen anbieten, informieren neben Mosaik e.V. fünf weitere Initiatoren von Wohnprojekten unterschiedlichster Zielrichtung und Projektstände, die sich noch in der Gründungsphase befinden, über ihre Vorstellungen von gemeinschaftlichem Zusammenwohnen.

- Mehr online auf der Seite der Stadt Dortmund: www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/planen_bauen_wohnen/wohnungswesen/nachrichten_wohnungswesen/nachricht_detailseite.jsp?nid=488423 .

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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