„Gedruckte Bücher wird es immer geben“

Klaus Niehörster von der gleichnamigen Buchhandlung ist mit dem Leseverhalten seiner Kunden zufrieden. | Foto: Schmitz
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Die Dortmunder Leser bleiben ihrem Lieblingsmedium treu: Sowohl in Buchhandlungen als auch in Büchereien wird weiter fleißig Nachschub geordert. Auch die Frankfurter Buchmesse sorgt für neue Impulse.

„Allgemein ist der Umsatz zwar rückläufig“, sagt Klaus Niehörster von der Buchhandlung Niehörster in Brackel. „Das hängt aber auch davon ab, wie groß die Buchhandlung ist und wo sie sich befindet.“ Für seine Buchhandlung zieht er ein positives Fazit: „Wir sind hier in Brackel sehr gut aufgestellt, da wir ein großes Einzugsgebiet haben und weit weg von der Innenstadt liegen.“ Auch die Stadtteilbibliothek in Brackel muss nicht mit schwindenden Besucherzahlen kämpfen, wie Sabine Schütte, 1. Assistentin in der Stadtteilbücherei Brackel, berichtet. Jedes Jahr gibt es etwa 60 000 gültige Ausweise, wie Petra Grübner, stellvertretende Leiterin der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund, ergänzt. Größere Einbußen müssen eher die großen Buchläden hinnehmen. Dort kaufen Kunden ein, die häufig auch im Internet bestellen, da ihnen die Beratung nicht so wichtig ist. „In einem kleineren Laden halten die Verkäufer auch schon mal ein Pläuschchen mit den Kunden und beraten sie öfter.“
Gut laufen im Moment Romane und Krimis. Bei den Kindern lässt die Begeisterung für Vampirromane etwas nach, erklärt Klaus Niehörster. „Jetzt sind Abenteuerromane und Klassiker wieder im Kommen.“ In der Stadtteilbibliothek ist Kinderliteratur weiter gefragt. „Bei den Sachbüchern erleben wir einen Umbruch. Viele Jugendliche nutzen eher das Internet, um sich zu informieren“, beschreibt Sabine Schütte. Auch die Frankfurter Buchmesse mit ihren über 90 000 Büchern wird beobachtet. Bibliotheksdirektor Ulrich Moeske ist vor Ort und informiert sich über die Neuerscheinungen.

Das Vorhandensein der Bücher alleine reicht nicht immer aus, um die Leser anzulocken. Die Stadtteilbibliothek etwa sorgt auch für ihre älteren Kunden. Per mobilem Bibliotheksdienst können sich Senioren, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, Bücher bis nach Hause liefern lassen. „Wir arbeiten auch viel mit Schulen und dem Familienbüro zusammen“, sagt Sabine Schütte. Bei Niehörster gibt es des Öfteren Aktionen im Laden wie etwa Lesungen.
Auch rund ums Buch wird einiges angeboten. Niehörster etwa hat auch Lesezeichen, Kinderspiele oder Figuren zu ihren Büchern im Angebot. „Man muss dabei aber aufpassen, dass man sich nicht verzettelt“, gibt Klaus Niehörster zu bedenken. „Einige Buchhandlungen haben es damit übertrieben.“ DVDs und CDs hat die Stadtteilbibliothek neben Büchern im Angebot. „Auch Brettspiele gehen gut“, so Sabine Schütte.

Das Kaufverhalten der Deutschen verändert sich immer wieder. Im Teenageralter lesen viele weniger als vorher, wie Sabine Schütte erläutert. eBooks (digitale Bücher) spielen inzwischen immer mehr eine Rolle, erklärt Petra Grübner. „Die Verlage tun sich aber noch schwer damit, eBooks an Bibliotheken zu geben, da sie sie lieber selbst vermarkten.“. Trotzdem ist sich Klaus Niehörster sicher, dass es das gedruckte Buch auch weiterhin geben wird. Nicht jeder möchte Bücher digital lesen. „Für kleinere Kinder etwa ist es schwierig, ein Buch auf einem iPad zu lesen. Ein Buch zum Anfassen gefällt ihnen besser, vor allem wenn es ein Bilderbuch ist.“ Auch Sabine Schütte ist sich sicher: „Das gedruckte Buch wird es immer geben.“

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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