Über 3000 mal „Nein!“ zu neuen Gewerbeflächen - Aktionsbündnis „Grün-statt-grau“ präsentiert Unterschriftenliste auf Tagung
3243 Gegenstimmen zur Planung der drei großen Gewerbeflächen im Dortmunder Osten: Das ist das (Zwischen-) Ergebnis der Unterschriftenaktion der Aktionsgemeinschaft „Grün-statt-grau“. Denn noch immer sind Unterschriftenlisten unterwegs .
Wichtigstes Thema der Tagung des Aktionsbündnisses war der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Br 193 n („Buddenacker“), den der Rat am 29. September gefasst hat. Damit wird die Verwaltung nun ein Gewerbe- und Industriegebiet in der Größe von 23,5 Hektar planen. Eigentlich sollte dieser Beschluss bereits im Juli fallen, noch bevor die Bezirksvertretung Brackel ihr Votum abgegeben hätte. Nach dem Protest von Brackels Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka bei Oberbürgermeister Ullrich Sierau wurde der Ratsbeschluss dann auf September verschoben.
Die BV Brackel hatte, getreu ihrer bisherigen Linie, einer Flächengröße von 9 ha im Neuasselner Süden, direkt oben an der B1, zugestimmt. In der Ratsdebatte brachte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen diesen Beschluss der Bezirksvertretung dann auch als Antrag in den Rat ein. „Leider fand er keine Mehrheit“, meint Czierpka.
Die vier SPD-Ratsmitglieder aus Brackel stimmten gemeinsam mit den Grünen für die deutlich abgespeckte Lösung. Bei der anschließenden Abstimmung über die 23,5 ha votierte das Brackeler SPD-Quartett geschlossen gegen die Planung - anders als der Rest der Rats-SPD.
Nun werde also die ganz große Lösung entwickelt und es entstehen so große Gewerbeflächen, dass für Ausgleichsflächen kein Platz mehr auf dem Gelände bleibe, warnt Czierpka. Befürchtet wird, dass diese Flächen nun in anderen Stadtbezirken realisiert werden. Dagegen hatte sich schon auf der Informationsveranstaltung großer Unmut artikuliert, denn in den vergangenen Jahren hatte die Verwaltung stets betont, dass im Stadtbezirk Brackel keine geeigneten Flächen für Ausgleichsmaßnahmen zu finden seien.
Für die Aktionsgemeinschaft ist aber noch nicht alles verloren. Die meisten Flächen am Buddenacker befinden sich in privater Hand und müssen erst einmal aufgekauft werden. Außerdem gibt es im Laufe des Verfahrens eine ganze Reihe von Eingriffsmöglichkeiten, so etwa eine erneute Bürgerbeteiligung. Und natürlich kann gegen einen Bebauungsplan auch geklagt werden. „Noch ist Holland nicht verloren - und der Buddenacker auch nicht“, ist sich Czierpka sicher.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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