Viele Fragen zu gerodeten Bäumen sind noch nicht beantwortet

Fraktionsvorsitzender Utz Kowalewski

Husen-Kurl. „Mit diesen Antworten sind wir nicht zufrieden.“ Utz Kowalewski, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN, war nach der Sitzung des Umweltausschusses, ziemlich enttäuscht. Die Fragen seiner Fraktion zu den heftigen Rodungsmaßnahmen in Husen und Kurl sind seiner Meinung nach nicht ausreichend beantwortet worden.

Anders als bei früheren vergleichbaren Fragestellungen zog sich die Verwaltung auf die Zuständigkeit des Regionalforstamtes zurück.

In Husen war Anfang des Jahres eine Komplettrodung vorgenommen worden. Doch weder die offizielle Frage nach dem Eigentümer des Grundstücks hinter dem Einkaufszentrum (Rewe, Lidl), noch die Frage nach einer Genehmigung für die Rodung oder nach den Plänen für das jetzt baumlose Grundstück wurden im Umweltausschuss beantwortet. „Uns wurde lediglich mitgeteilt, dass es derzeit kein Planverfahren für eine Bebauung der betroffenen Fläche gibt“, sagt Utz Kowalewski.

Fakt ist jedoch, dass ein potentieller Käufer der Fläche die Bäume auf dem Gelände roden ließ, obwohl ihm die Fläche gar nicht gehörte.
Die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung hüllen sich zu diesen Tatsachen in Schweigen und informierten den Umweltausschuss lediglich darüber, dass es sich bei dem abgeholten Baumbestand tatsächlich um einen Wald (gemäß Bundeswald- und Landesforstgesetz) gehandelt habe. Deshalb sei nicht die Stadt Dortmund, sondern das Regionalforstamt zuständig. Und weiter: Da der abgeholzte Bereich nicht mehr im Geltungsbereich des Landschaftsplans liegt, sei eine Rodung auf der Fläche bis zu zwei Hektar zulässig gewesen – die Baumschutzsatzung greife hier nicht. Allerdings müsse diese innerhalb von zwei Jahren wieder aufgeforstet werden.

„Doch wer kontrolliert das?“, fragt Utz Kowalewski. „Wir haben da Bedenken.“ Schließlich habe sich am ehemaligen Haus Kurl bisher nichts getan, obwohl dort der erste Kahlschlag schon länger zurückliege. Dort ist zwar die Eigentumsfrage geklärt. Dennoch ist der Fall noch pikanter, da die abgeholzte Waldfläche im Landschaftsschutzgebiet liegt und deshalb noch in diesem Jahr wiederbewaltet oder aufgeforstet werden muss. „Doch auch hier macht es sich die Stadt Dortmund einfach und verweist wegen des ‚weiteren Verfahrens‘ an das Regionalforstamt“, sagt Utz Kowalewski.

Autor:

Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost

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