Ungeahnte Zukunft für das altehrwürdige Wichern-Haus in Wickede
"Fast wie ein Wunder"

Das historische Wichern-Haus am Rübenkamp 33 in Wickede kann doch saniert werden. | Foto: Oliver Schaper
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  • Das historische Wichern-Haus am Rübenkamp 33 in Wickede kann doch saniert werden.
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Die Trauer war groß, als im April festzustehen schien, dass das historische Wichern-Haus am Rübenkamp in Wickede aufgegeben werden muss.

Nach mehreren Wasserschäden hatte eine Fachfirma schwerwiegende bauliche Mängel attestiert, die einen Weiterbetrieb des Kindergartens, der dort seit Generationen untergebracht war, vermeintlich unmöglich machten. Das Presbyterium, das oberste Leitungsgremium der Evangelischen Kirchengemeinde, hatte daraufhin schweren Herzens entschieden, das altehrwürdige Haus aufzugeben.

Doch jetzt zeichnet sich eine neue Wendung ab. Ein weiterführendes Gutachten bestätigt zwar einen erheblichen Sanierungsbedarf, weist aber den Erhalt des Hauses als möglich und sinnvoll aus. Das hat das Presbyterium zu einer erneuten Beratung und Beurteilung der Situation veranlasst. Das Ergebnis: die Kirchengemeinde Wickede wird – anders als im April beschlossen – das Wichern-Haus doch sanieren mit dem Ziel, es wieder, wie eh und je, als Kindergarten nutzen zu können.

„Es ist fast wie ein Wunder“, freut sich Pfarrer Hanno May, der Vorsitzende des Presbyteriums: „Wir alle hatten nach den ersten Aussagen der beauftragten Firma die Hoffnung aufgegeben.“ Aber alle Beteiligten im Stadtteil und in der Gemeinde hätten den Verlust des schönen alten Hauses über alle Maßen bedauert. Und als sich dann zusätzlich inhaltliche Zweifel an der Aussichtslosigkeit einer Sanierung ergeben hätten, habe man mit Hilfe der Industrie- und Handelskammer einen weiteren Spezialgutachter zu Rate gezogen. Der kam zu dem Ergebnis, dass das Wichern-Haus keinesfalls an Schwamm und Schimmel verloren sei.

„Wir müssen zwar erheblich in die Sanierung investieren“, erläutert Hanno May, „aber das werden wir aus angesparten Mitteln des Kindergartens aufbringen können.“ Dafür bleibe den Wickedern und ihrer Kirchengemeinde aber das historische Wichern-Haus erhalten. „Oft lohnt es sich, eine Sachlage mit Sorgfalt ein weiteres Mal zu untersuchen und zu bedenken“, sagt May. Dabei sei man jedoch immer auf die Expertise von Fachleuten angewiesen.

Zum Schutz der Kinder waren die beiden Kindergarten-Gruppen aus dem Rübenkamp in die andere Kindertagesstätte der Gemeinde an der Meylantstraße verlegt worden. „An erster Stelle stand und steht für uns das Wohl der Kinder und auch unserer Mitarbeitenden“, bekräftigt Pfarrer Hanno May die Entscheidung aus dem Frühjahr. „Wir hatten keine andere Wahl, als die Arbeit der Tageseinrichtung umgehend zu verlagern.“

Wenn sich das gute alte Wichern-Haus jetzt doch wider Erwarten sanieren lässt, können im nächsten Jahr auch Kinder an den Rübenkamp zurückkehren. „Unser Ziel ist es, das Wichern-Haus wieder mit dem Leben eines Kindergartens zu erfüllen“, sagt Hanno May.

Alle Beteiligten – Familien, Mitarbeitende und Gemeinde – hoffen sehr, dass sich das realisieren lässt.

Das historische Wichern-Haus am Rübenkamp 33 in Wickede kann doch saniert werden. | Foto: Oliver Schaper
Die Wickeder Pfarrer Hanno May und Kerstin Hanke freuen sich sehr, dass in den Altbau am Rübenkamp wieder eine Kita einziehen kann. | Foto: Oliver Schaper
Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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