Galopprennen in Wambel
Die Bahnspezialisten schlagen wieder zu

Isle of Shadows (graue Kappe) gewinnt den Preis der Viererwette (Foto Rühl / DRV).
  • Isle of Shadows (graue Kappe) gewinnt den Preis der Viererwette (Foto Rühl / DRV).
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Bei idealen frühlingshaften Bedingungen hat der Dortmunder Rennverein am Sonntag die Wintersaison nach zweiwöchiger Pause fortgesetzt. Dabei zeigten sich wieder einmal die Sandbahn-Spezialisten in bester Form und das Duo Fuhrmann/Müller wurde zum Doppelsieger, ebenfalls die Reiterin Esther Ruth Weißmeier. In der Viererwette durfte sich ein Wetter über den Gewinn von fast 14.000 Euro freuen.

Wenig erfreulich waren allerdings die Wettumsätze in den acht Leistungsprüfungen im Sinne der Vollblutzucht, die der Dortmunder Rennverein veranstaltete. „Die Umsätze sind unterirdisch“, fand Rennvereins-Präsident Andreas Tiedtke deutliche Worte. „Wir müssen jetzt genau analysieren, woran das gelegen hat, aber auf Dauer geht das so nicht.“

Der Dortmunder Rennverein ist seit Jahren nach Renntagen gemessen der größte Rennveranstalter in Deutschland, der Rennen nicht nur auf der Sandbahn, sondern auch auf Gras anbietet. „In diesem Jahr könnten es 18 Renntage werden“, so Tiedtke – deutlich mehr als alle anderen Rennvereine.

Premiere hatte testweise die Videowand aus Gelsenkirchen, die der dortige Trabfahrverein nach Dortmund ausgeliehen hat. Soweit es keine Überschneidungen bei den Terminen gibt, wird diese Wand wohl an den weiteren Winterrenntagen zum Einsatz kommen. Bei Renntagen mit Publikum im Sommer erwartet die Besucher erneut die große LED-Wand aus England von adi.tv. mit ihren 100 Quadratmetern Bildfläche.

Taurus eröffnet den Reigen

Sportlich eröffnete der aus dem badischen Iffezheim angereiste Taurus den Reigen. Der fünfjährige Wallach gewann unter Lilie-Marie Engels einen Ausgleich IV über 1.950m sicher mit einer halben Länge vor Zenith. "Er sah ja zunächst wie ein leichter Sieger aus, Mitte der Geraden hatte ich aber etwas Bedenken, als der andere außen ja schon vorbei war, aber dann hat er super zurückgekämpft", sagte Siegtrainer Manfred Weber. Taurus (Siegquote 4,5:1) hat damit in der Wintersaison 2020 / 2021 bereits vier Rennen gewonnen.

Ihren dritten Treffer in Folge erzielte die siebenjährige Schimmelstute Hot Hannah, trainiert von Mareike Beer, geritten von Nachwuchsreiter Sean Byrne, im Ausgleich IV über 1.200m. Die Siegerin (4,5:1) blieb leicht vor den beiden Frank Fuhrmann-Pferden Jungle Spirit und Bobby’s Charm.

Doppelsieg für Fuhrmann / Müller

Der Trainer aus Möser bei Magdeburg hat aber dennoch mehrfach Grund zur Freude: Zum einen gewann die von Fuhrmann vorbereitete fünfjährige Stute Archie’s Sister einen Ausgleich IV über 1.700m (Kategorue E) als 37,4:1-Außenseiterin. Zum anderen holte sich die ebenfalls fünfjährige Isle of Shadows den Ausgleich IV über 1.700m (Kategorie F). Auch hier gab es mit 25,2:1 viel Geld für die Siegerin. In beiden Fällen saß Cecilia Müller im Sattel der Fuhrmann-Pferde.

Isle of Shadows holte sich den Preis der Viererwette mit einer halben Länge vor dem Mitfavoriten Zalinci. Dahinter kamen Patronus und Giodonna auf die Ränge. Die Quote der Viererwette betrug 27.486,9:1 und wurde nur einmal mit dem Mindesteinsatz von 50 Cent getroffen. Lohn der Mühen: 13.743 Euro.

"Nur" Zweite wurde das Team Fuhrmann / Müller im Ausgleich IV (Kategorie F) über 2.500m mit Rythmic Melody hinter dem vierjährigen Luro (4,4:1) aus dem Stall von Ruth Weißmeier, geritten von Tochter Esther Ruth Weißmeier. Der Ausgleich IV (Kategorie E) über 2.500m ging an den zehnjährigen Shy Moon (3,1:1) mit Reiter Miguel Lopez. Es war der zweite Erfolg in Serie für den Schützling von Uwe Schwinn.

Letzter Sieg auf Sand für Town Charter

Für ihren Bruder Marian Falk Weißmeier holte Esther Ruth Weißmeier dann auch das sportliche Highlight des Tages, den Ausgleich III über 1.800m. Knapp schlug sie auf dem Schimmel Town Charter den Favoriten Numerion, der zehn Kilogramm weniger trug. Obgleich nur fünf Pferde liefen, war es das spannendste Rennen des Tages. „Es war schön, dass Town Charter noch einmal gewonnen hat, aber auf Sand steht er jetzt so weit oben, dass er keine Rennen mehr gibt“, sagte der Trainer. „Wir werden schauen, ob wir vielleicht noch auf Gras weiter machen. Er hat zwölf Rennen für mich gewonnen und ist ein ganz besonderes Pferd für mich.“

Im Sieglosen-Rennen über 1.950m gab es eine Überraschung: Lange Zeit sah es nach dem ersten Erfolg von Worrick aus, immerhin ein Halbbruder der beiden Derbysieger Windstoß und Weltstar. Doch auf den letzten Metern wurde der klare Favorit aus dem Stall von Markus Klug noch sicher von Lottaria (8,9:1) abgefangen. Trainerin ist Elfi Schnakenberg, Reiter war der japanische Auszubildende Shuichi Terachi.

Alle Rennen im Überblick finden Sie hier

Autor:

Peter Mühlfeit aus Dortmund-Ost

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