Düsterstraße: Spielplatz-Mängelliste der Körner Kinder wird vom Tiefbauamt abgearbeitet

Mit sichtlichem Vergnügen rauscht Noel auf der dank Sanierung wieder voll funktionsfähigen Seilbahn den kleinen Hügel auf dem Spielplatz Düsterstraße hinab. | Foto: Schmitz
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  • Mit sichtlichem Vergnügen rauscht Noel auf der dank Sanierung wieder voll funktionsfähigen Seilbahn den kleinen Hügel auf dem Spielplatz Düsterstraße hinab.
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Der Lorenz brannte, das Thermometer kletterte noch einmal auf über 30° Celsius im Schatten. Der Sommer lief die letzten drei Tage – leider wohl nur bis heute – noch einmal so richtig zur Hochform auf.

Blöd nur, dass der gerade erst reparierte Wasserspielplatz Düsterstraße in Körne vom Jugendamt zum 1. September schon in den Winterschlaf geschickt worden ist.

Wasserspiele bleiben Wunschdenken. So sitzen die Kids aus Körne und Umgebung hier zwar auf dem Trockenen, doch dank der Initiative der „Körner Eulen“ von der Libori-Schule um Grün-Aktivist und OGS-Mitarbeiter Rolf Sobottka und der Mithilfe der örtlichen Politik und des Tiefbauamtes hat sich auf dem Spielplatz für alle Altersgruppen so einiges zum Besseren gewendet.

Die Seilbahn rollt wieder!

Ein kaputter Schieber, Vandalismus, eine Haushaltssperre oder ein fehlender Spielplatz-Pate, der einfach mal morgens den Hahn auf- und abends wieder abdreht. – Manchmal für Monate, gar Jahre fiel der Wasserspielplatz Düsterstraße schon trocken.

Doch nach der jüngsten Reparatur durch die Mitarbeiter des Tiefbauamtes hätte das kühle Nass eigentlich auch noch einmal sprudeln können an den vergangenen Hitzetagen in dieser ersten Septemberwoche. Es gibt sogar eine neue ehrenamtlich tätige Patin. Dem „Wasser marsch!“ und dem Planschen der Kids steht leider aber (noch) die vom zuständigen Jugendamt für die Wasserspiele vom 1. September bis 31. Mai verordnete generelle Winterruhe entgegen.

Indes: Auf dem in Körne und Umgebung so beliebten Spiel- und Bolzplatz Düsterstraße mit seinen diversen Angeboten für alle drei Altersstufen C, B und A, vom Kleinkind bis zum 17-Jährigen, wendet sich derzeit nicht nur in puncto Wasserspielplatz so einiges zum Besseren. Und dafür haben die Körner Kinder, unter Mithilfe des Grün-Aktivisten Rolf Sobottka, bekannt durch das mit dem Bürgerumweltpreis gekrönte Projekt „Grüne Wege durch Körne“, sogar selbst Sorge getragen!

Denn das Tiefbauamt arbeitet aktuell die von den „Körner Eulen“, den jungen Umweltaktivisten aus Reihen der Kinder der Offenen Ganztagsschule der Libori-Grundschule, bei Orts- und Spielplatz-Begehungen im Frühjahr aufgestellte Mängelliste peu à peu ab.

Kinder listeten bei Begehung viele Mängel auf

Und die Liste der Kinder war lang: Sie reichte von den nicht funktionierenden Wasserspielen über die defekte Seilbahn, die an der Kletterspinne fehlende Hängematte und Nazi-Schmierereien an der Drehkugel oder fehlende Schrauben an der Schaukel bis hin zum gänzlich vermissten Spielgerät, etwa einer Rutsche. Und auch auf den Körner Gehwegen und Grünflächen in Körne hatten sich die Kinder gemeinsam mit Rolf Sobottka umgesehen und zum Beispiel fehlende Bäume und Straßenschilder oder auch defekte Sitzbänke am Denkmal moniert.

Politiker übermittelten Arbeitsauftrag an das Tiefbauamt

Am 1. Juli hatten die Kinder dann dem Oststadt-Bezirksbürgermeister Udo Dammer und dem Körner Ratsvertreter Heinz-Dieter Düdder höchstpersönlich ihre Mängelliste übergeben. „Die Kinder sollen lernen, wie‘s funktioniert“, merkt dazu der selbst in der Körner SPD aktive Rolf Sobottka an. Die beiden örtlichen Politiker aus Rat und Bezirksvertretung gaben die Liste der Kinder sogleich an Lars Terme weiter, den im Tiefbauamt für die Stadtbezirke Innenstadt-Ost und Brackel zuständigen Kundenbereichsleiter im Fachbereich Grünunterhaltung.

Dessen Mitarbeiter waren und sind nun fleißig im Einsatz, die Auftragsliste der „Körner Eulen“ abzuarbeiten. „In den nächsten Tagen dürfte die Hängematte erneuert werden“, nennt Lars Terme beim Ortstermin mit Udo Dammer, Heinz-Dieter Düdder und Rolf Sobottka ein Beispiel.

Zwar sitzen an diesem heißen Nachmittag Mütter und Kinder – aus genannten Gründen – an den Wasserspielen leider wieder auf dem Trockenen. Doch nicht nur der kleine Noel hat auf der jetzt wieder voll funktionsfähigen Seilbahn einen Heidenspaß. „Wir haben Seilbremse und Feder erneuert und die Pfosten teilweise nachbetoniert“, freut sich Terme mit.

Durchlaufsicherungen und Zaun ersetzt

Sechs Durchlaufsicherungen an den Spielplatz-Zugängen und auch 80 Meter Zaun seien bereits neu gesetzt worden, weitere sollen folgen, erläutert Verwaltungsmann Terme. Erneuert wurden auch die vier Tore für die beiden Bolzplätze. „Nicht Vandalismus, sondern Materialermüdung ist der Grund dafür“, so Terme, „die Schweißnähte alter Tore reißen einfach immer wieder bei Lattentreffern.“

Indes betont der Fachmann vom Tiefbauamt, dass sich die Stadt nicht nur auf die Begehung durch die Kinder verlässt: „Stadtweit werden alle Seilspielgeräte einmal jährlich von einem außenstehenden Gutachter geprüft.“ Dieser „Spielplatz-TÜV“ werde zudem ergänzt durch wöchentliche Sichtkontrollen, vierteljährliche Verschleißkontrollen und halbjährliche erweiterte Kontrollen bzw. jährliche Generalinspektionen und -überholungen meist im April oder Mai, ergänzt Terme.
Um weiterem Vandalismus am Wasserspielplatz vorzubeugen, haben die Tiefbauer zudem den bislang offen zugänglichen Schacht zu Wasserhahn und Wasseruhr verschweißt und verriegelt.

Idee: Zugang zum Wasserhahn für Kitas und Schulen

Ratsherr Heinz Dieter Düdder regte indes angesichts der jüngsten heißen Septembertage an, die Wasserspiele auf dem Spielplatz Düsterstraße von Juni über den August hinaus bis Ende September zu ermöglichen. Die technischen Möglichkeiten seien gegeben, meint Lars Terme. Bliebe die höhere Aufwandsentschädigung für die zuständige Spielplatzpatin...

Und so wollen sich die beiden Körner Sozialdemokraten Udo Dammer und Heinz-Dieter Düdder auch dafür einsetzen, dass die umliegenden Schulen und Kindertagesstätten jeweils eigene Schlüssel für den Zugang zum Wasserhahn erhalten.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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