GAU bei Dortmunds größtem AWO-Ortsverein
AWO-Asseln/Husen/Kurl ohne gewähltem Vorstand

Vorsitzender Norbert Roggenbach erläutert den Rechenschaftsbericht
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Zur turnusmäßigen Jahreshauptversammlung am Sonntag, den 03.02.2019, kamen die Mitglieder der AWO in Asseln/Husen/Kurl ins übervollbesetzte Asselner Marie-Juchacz-Haus (MJHs), um sich mit dem Rechenschaftsbericht sowie der Vorstands-Neuwahl zu befassen. Die Vorsitzende des AWO-Unterbezirkes Dortmund, Gerda Kieninger, wurde zur Versammlungsleiterin bestimmt. Nach dem Gedenken an die im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder berichteten Vorsitzender Norbert Roggenbach und Kassierer Stephan Altner über die geleistete Arbeit im letzten Jahr. Wesentliche Punkte dabei waren:

- Das „Life-House“ begeisterte in 4 Veranstaltungen die musikinteressierten Gäste im Marie-Juchacz-Haus
- Mit dem 22. Anfänger-Laufkurs sowie dem 7. Dortmunder AWO-Lauf bot der AWO-Lauftreff wieder attraktive Punkte, die zudem durch ein (Nordic-)Walking-Angebot erweitert wurden.
- Das AWO-Mobil hatte über 100 Fahrten, um älteren oder gehbehinderten Besuchern den Besuch der Begegnungsstätten in Asseln und Husen zu ermöglichen. Außerdem sind die mit dem AWO-Mobil durchgeführten Kurztouren in die Region stark nachgefragt.
- Ein Kabarett-Abend mit Kriszti Kiss & Dieter Treck sorgte im ausverkauften MJHs für tolle Stimmung
- Das KiJu wurde gerettet: Am 12.04. wurde Peter Berberich zum neuen Vorsitzenden gewählt.
- Für die Ehrung langjähriger Mitglieder während der Mai-Feier in der Gartenanlage „Zur Asselburg“ am 12.05. konnte Stadtdirektor und Kämmerer Jörg Stüdemann gewonnen werden.
- Die 19. Zweirad Oldie-Ausstellung des FöVerMJHs am 17.06.war wieder ein großer Erfolg!
- Bei zwei Reiterfesten des Reitvereins Asseln war die AWO an 6 Tagen mit einem Grill-Stand vertreten.
- Die Live-Übertragungen der Fußball-WM im MJHs nutzten über 100 Besucher/innen
- Ein großes Freiluftkonzert vor der Begegnungsstätte Husen mit irischer Musik und passenden Getränken zog über 300 Besucher/innen an.
- Die Aktionswoche 2018 verzeichnete mit zahlreichen Veranstaltungen einen hohen Zuschauerzuspruch.
- Die 5. Oldie-Schlagerparty des FöVer sorgte für eine voll besetzte Gartenanlage „An der Asselburg“
- Mit dem Weihnachtshaus und vorgelagertem Weihnachtsdorf bot die AWO wieder einen adventlichen Höhepunkt, der zahlreiche Bürger/innen der Region anlockte
- Fischer's Hofladen an der Eschenwaldstr. spendete auch 2018 immer samstags nicht verkaufte Brot- und Backwaren an bedürftige Mitmenschen. Die AWO sorgt im MJHs für die umgehende Verteilung.
- Gut 50 verschiedene Programmpunkte in über 2.000 Einzelveranstaltungen komplettierten das Angebot

Letztlich besuchten wieder über 23.000 Menschen die Veranstaltungen in und um die AWO-Begegnungsstätten in Asseln und Husen.

Auch der Ortsverein konnte sich weiter positiv entwickeln. Mit einem Anstieg auf 412 (+4) Mitglieder konnten die Abgänge (allein 12 Todesfälle) mehr als ausgeglichen werden. Die Attraktivität der AWO in Asseln/Husen/Kurl kann man auch daran ablesen, dass unter anderem fast alle Mitglieder, die aus dem Ortsvereinsbereich verziehen, trotzdem Mitglied bleiben. Viele Bürger/innen aus den Nachbarorten und sogar außerhalb Dortmunds streben eine Mitgliedschaft in Asseln/Husen/Kurl an. Allein 112 der 412 Mitglieder wohnen außerhalb von Asseln/Husen/Kurl.

Im Bericht der Revisoren wurde die sehr gut und korrekt geführte Kasse gelobt. Einer Entlastung des Vorstandes konnte daher ohne Probleme einstimmig erfolgen.

Versammlungsleiterin Gerda Kieninger rief dann den Tagesordnungspunkt „Sachstand zum Um- und Ausbau des Marie-Juchacz-Hauses“ auf.
In seinem einleitenden Diskussionsbeitrag berichtete Vorsitzender Norbert Roggenbach über das in der letzten Woche geführte Gespräch des OV-Vorstandes mit der Geschäftsführung der AWO Dortmund. Obwohl Ortsverein und Förderverein in den letzten 25 Jahren über 100.000 € an Eigenmitteln angespart haben und Stadtkämmerer Jörg Stüdemann durch das der AWO Dortmund unterbreitete Kaufangebot für Haus und Grundstück an die AWO seine Unterstützung signalisierte, lehnt der Vorstand der AWO-Dortmund eine finanzielle Unterstützung für den Ausbau des MJHs ab. Auch baurechtliche Fragen ständen dem angeblichen entgegen. Man wäre lediglich bereit, bauliche und technische Modernisierungen in der Bausubstanz zu unterstützen. Dies würde jedoch die räumliche Enge des MJHs nicht lösen und stellt keinen wirklichen Fortschritt da. Gemäß dem Motto „Wenn in Asseln investiert wird, müssen wir das andernorts auch“ bleibt als Konsequenz, dass gar nicht investiert wird.

In der anschließenden sehr lebhaften und engagierten Diskussion musste sich Gerda Kieninger in ihrer Funktion als Vorsitzende der AWO-Dortmund zahllose Vorwürfe anhören. Da wurde die wenig innovative und letztlich perspektivlose Haltung des UB im Bereich Ehrenamt kritisiert, die einmal mehr verdeutlicht, dass der Unterbezirk den Ehrenamtsbereich in unverantwortlicher Weise vernachlässigt. Denn für den Kauf von Immobilien in der Nordstadt oder zur Erweiterung der Geschäftsstelle in der City hat die AWO Dortmund in den letzten Jahren gern Finanzmittel bereitgestellt, die jedoch allein nur den hauptamtlichen Bereich der AWO sowie das Vereinsvermögen fördern.

Im Gegensatz zur allgemeinen Tendenz (in Dortmund sank die Mitgliederzahl der AWO von 10.000 auf heute knapp über 5.000 Personen), konnte sich die AWO in Asseln/Husen/Kurl bei der Mitgliederanzahl mehr als verdreifachen und das Leistungsspektrum auf über 50 generationsübergreifende Programmangebote ausweiten. Die Kapazitätsgrenze des Marie-Juchacz-Hauses mit nur kleinen Räumen und max. Fassungsvermögen bis zu 60 Personen ist seit Jahren erreicht. Will man das Programmangebot ausweiten, modernisieren und neue soziale Aufgaben übernehmen (z.B. Fahr- und Betreuungsdienste etc.), ist eine bauliche Erweiterung unumgänglich. Gleichzeitig könnte ein „soziales Zentrum Dortmund-Nord/Ost“ als Pilotprojekt für eine neue Entwicklung der AWO in ganz Dortmund beispielgebend sein, die auch die Nachbarbereiche unterstützen würde.

Bei dem TOP Vorstandswahlen lehnte der vorgeschlagene langjährige Vorsitzende Norbert Roggenbach schließlich eine erneute Kandidatur ab. Dies begründete er damit, dass die Hoffnungen der Vorstands- und Ortsvereinsmitglieder, das jahrzehntelange Ziel vom Um- und Ausbau des Marie-Juchacz-Hauses (MJHs) zum sozialen Zentrum für den Dortmunder Nord/Osten zeitnah realisieren zu können, von der AWO-Dortmund aus fadenscheinigen und unkorrekten Gründen (z.B. Baurecht, Kosten etc.) zerstört werden.

„Wenn ich nach 30 Jahren als Vorsitzender unseres Ortsvereins meine Kraft weiterhin an verantwortlicher Stelle zur Verfügung stellen soll, dann nur, wenn ich auch Perspektiven erkennen kann, die neue und notwendige Entwicklungen im Ehrenamt vor Ort aber auch stadtweit bei der AWO ermöglichen“. Ein Status Quo ist für mich kein lohnendes Ziel“, so Roggenbach wörtlich.

Da sich kein/e andere/r Kandidat/in für den Vorsitz fand und auch für andere Funktionen im geschäftsführenden Vorstand niemand bereit war, unter den genannten Vorgaben zu kandidieren, musste die Versammlungsleiterin an dieser Stelle die Sitzung abbrechen.

Satzungsgemäß bleibt der amtierende Vorstand bis zur Wahl eines neuen Vorstandes kommissarisch im Amt. In absehbarer Zeit muss nun vom Unterbezirk in einer neu einzuberufenden Versammlung versucht werden, die Vorstandwahl nachzuholen. Andernfalls ist die Existenz von Dortmunds größtem AWO-Ortsverein akut gefährdet. Die AWO Dortmund wird sich was einfallen lassen müssen, um dies zu verhindern.

=> Den ausführlichen Rechenschaftsbericht findet man - hier:
     http://www.awo-husen-kurl.de/AWOBericht2018.pdf

Autor:

Norbert Roggenbach aus Dortmund-Ost

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