Norbert Roggenbach: Wie sind Gäste und Helfer vor Re-Start zu motivieren?
AWO-Ortsvereinen fehlen auch Beiträge und Spenden

Es ist zu befürchten, dass die Bäume längst wieder grün sein dürften, bevor z.B. die Asselner AWO-Begegnungsstätte Marie-Juchacz-Haus wieder für die gewohnten Angebote öffnen kann. | Foto: Ralf K. Braun
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  • Es ist zu befürchten, dass die Bäume längst wieder grün sein dürften, bevor z.B. die Asselner AWO-Begegnungsstätte Marie-Juchacz-Haus wieder für die gewohnten Angebote öffnen kann.
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Mindestens fünfeinhalb Monate waren die ausschließlich ehrenamtlich geführten Begegnungsstätten der Arbeiterwohlfahrt in Dortmund in 2020 geschlossen. Und wann es in 2021 wieder an den Start geht, ist noch immer ungewiss.

Norbert Roggenbach, Vorsitzender des AWO-Ortsvereins Asseln/Husen/Kurl, war zu Beginn des Jahres noch optimistisch, dass die Begegnungsstätten ab März 2021 wieder geöffnet werden. Das Halbjahresprogramm seines Ortsvereins wurde jedenfalls darauf ausgerichtet. Da der aktuelle Lockdown, jetzt noch bis mindestens zum 7. März verlängert gelten soll, sei kaum damit zu rechnen, dass die vielfach von den Risikogruppen besuchten Begegnungsstätten schon - wie geplant - am 1. März öffnen dürfen, teilt Roggenbach im Ortsvereins-Newsletter "Herzblatt-Online" mit. Wohl nicht vor Ostern, ergänzte er jüngst per Mitteilung.

Einzelangebote wie Fußpflege, Beratungsstunden von Knappschaftsältesten oder Seniorenbeirat etc. seien sicherlich möglich, heißt es dort. Aber gerade die Angebote für die Älteren oder Alleinstehenden werden nicht vor April starten können, wenn nicht noch später. "Wenn man in den Bäckereien wie Grobe und Co wieder an Tischen Kaffee trinken kann, dann werden auch wir wieder öffnen", so Roggenbach.

Sicherlich sind laut dem rührigen AWO-Ortsvereins-Chef insbesondere Kleinunternehmer und Selbständige vom Frisör über die Gaststätten bis hin zu den Künstlern durch die strikten pandemiebedingten Einschränkungen besonders belastet. Aber neben den auf viele und aktive Mitglieder angewiesenen Vereinen litten auch die Ortsvereine der AWO mangels ausreichender Zugänge als Ausgleich zu den natürlichen Abgängen an Mitgliederschwund und damit fehlenden Beitrags- und Spendeneinnahmen, erläutert Roggenbach.

Niedrige Besucherzahlen werfen Fragen auf

Schon nach dem ersten Lockdown waren die Besucherzahlen - nicht nur wegen der eingeschränkten Besucherkapazitäten - deutlich unter denen vor der Pandemie. "Wenn wir im März oder April wieder starten können, wird es erheblicher Anstrengungen bedürfen, die Stamm- und Neugäste zum Besuch unserer Begegnungsstätten zu animieren. Und auch bei den Helfer*innen wird es schwierig werden, wieder alle zu motivieren", so Norbert Roggenbach.

"Wir haben in den Schließungzeiten in Hygienekonzepte investiert, Umrüstungen vorgenommen und Organisationabläufe neu organisiert", so Roggenbach. Aber sinkende Beitragseinnahmen, fehlende Spenden und nicht vorhandene finanzielle staatliche Unterstützung gingen an die Vereinssubstanz.

"Unser Ortsverein ist nach wie vor überwiegend optimistisch eingestellt", blickt Roggenbach positiv in die Zukunft. Denn immerhin hoffen die AWO-Mitglieder im Dortmunder Nordosten im Jahr 2021 noch auf die Eröffnung der neuen AWO-Begegnungsstätte in Husen, die Fortführung der Planungen zum geplanten Umbau des Asselner Marie-Juchacz-Hauses sowie auf eine verbesserte Digitalisierung des Ortsvereins.

"Leider wird die bisherige 'Zwangsschließungszeit' in den Begegnungsstätten nicht effektiv genutzt, um die Helfer*innen z.B. in digitalen oder organisatorischen Dingen zu schulen, Begegnungsstätten aufzurüsten und Baumaßnahmen zügig abzuwickeln", kritisiert der Asselner AWO-Vorsitzende den AWO-Verband.

Roggenbach: "So wichtig es ist, die Wirtschaft nach der Pandemie wieder ans Laufen zu bringen und z.B. die Musik- und Kulturszene zu erhalten, genau so wichtig ist es, das Ehrenamt im Bereich der Wohlfahrtspflege zu stärken."

Homepage des AWO-Ortsvereins Asseln/Husen/Kurl: www.awo-asseln.de .

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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