Siedler helfen sich gegenseitig

Foto: privat
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Hausbesitzer kennen das Problem: Bei der Anschaffung teurer Geräte oder bei juristischen Auseinandersetzungen sind sie häufig als Einzelperson überfordert. Eine mögliche Lösung sind Siedlergemeinschaften. 14.700 Mitgliedsfamilien gibt es in Dortmund.

„Unsere Klientel besitzt die klassischen Ein- und Zwei-Familien-Häuser“, erklärt Hans-Michael Schiller, Landesverbandsvorsitzender des Verbandes Wohneigentum. In Dortmund existieren mehr als 220 Siedlergemeinschaften. Zu den größten von ihnen gehören über 200 Familien.
Der Verband Wohneigentum ist ein Interessenverband, der das Bauen und Erwerben von selbstgenutztem Wohneigentum fördert. Der Mitgliedsbeitrag beträgt höchstens 27 Euro im Jahr und beinhaltet zum Beispiel Rechtsberatung und diverse Versicherungen. „Unsere Arbeit ist unter anderem bei Forderungen zur energetischen Sanierung wichtig. Da kann es schon mal zu Überforderungen kommen“, so Schiller. „Vor Jahren hatten wir einen Grundsteuerbescheid der Stadt angefochten, da dieser in der Zeitschrift des Verbands Wohneigentum als fehlerhaft bezeichnet wurde“, erzählt Ulrich Begemann, 1. Vorsitzender der Siedlergemeinschaft „Kahle Hege“ in Asseln. „Vor zwei Jahren landeten dann plötzlich 80 Euro auf meinem Konto.“
Die ältesten Siedlergemeinschaften sind in den 1920er-Jahren und den 1950er-Jahren unter den Erfahrungen erlebter Not und Nahrungsmangels entstanden. Hauptaufgabe war die Organisation von Selbstversorgung der Bevölkerung und gegenseitiger Hilfe. „Diese Bedeutung haben Siedlergemeinschaften heutzutage nicht mehr“, erklärt Hans-Michael Schiller. „Stattdessen bieten sie etwa Einkaufsvorteile bei Heizöl oder Strom. Auch können sie sich Geräte wie einen Schredder teilen.“ Die Gemeinschaft „Kahle Hege“ hat sich beispielsweise zusammen einen angeschafft, wie Ulrich Begemann ergänzt. Er hat 1994 in die Siedlung eingeheiratet. Die Siedlergemeinschaft gibt es seit 1952. Sie hat etwa 345 Mitglieder.
Der 1953 geborene Hans-Michael Schiller hat 1981 ein Haus im Bereich der Franz-Zimmer-Siedlergemeinschaft in Kirchderne mit über 200 Mitgliedern erworben. „Ich wurde dann gefragt, ob ich als Jurist nicht im Verband Wohneigentum, der damals noch Deutscher Siedlerbund hieß, helfen wolle. So bin ich nach und nach bis zum Landesverbandsvorsitzenden aufgestiegen.“
Manche Siedlergemeinschaften haben ein Altersproblem. „Für diese ist barrierefreies Wohnen besonders wichtig“, sagt Hans-Michael Schiller. Die „Kahle Hege“ kennt das Problem bisher nicht, da sie viele junge Mitglieder hat, genau wie etwa die Gemeinschaft Hohenbuschei in Brackel.

Infos zum Verband gibt es unter www.verband-wohneigentum.de

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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