„Bunter, spannender und attraktiver“: Katalog zeigt Vielfalt der Mauergalerie

Die Mitwirkenden freuen sich über das Projekt "Mauergalerie" nebst dazugehörigem Katalog. | Foto: Schmitz
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Der KulturMeileNordstadt e.V. ist für den Deutschen Engagementspreis 2016 nominiert. Zu verdanken hat der Verein dies dem Projekt „Mauergalerie 2015“, zu dem jetzt auch ein Katalog erschienen ist.

Auf 108 Seiten werden in der Broschüre die einzelnen Werke vorgestellt und können so den verschiedenen Künstlern zugeordnet werden. 56 Motive zeigen an der Mauer des RWE-Kraftwerks an der Weißenburger Straße in der Nordstadt eine bunte Vielfalt an Motiven und Maltechniken: Zeichnen, Malen, Sprayen Klebetechniken und Arbeiten mit Zirkel und Schablone ließen die unterschiedlichsten Werke entstehen. Das Projekt begann im Oktober 2013 mit den ersten Planungen. Im April 2015 entstanden die Kunstwerke an zwei Wochenenden nach den Osterferien, wie Almut Rybarsch-Tarry (Stellv. Vorstand) beschreibt. Die Mauer ist circa 300 Meter lang und bis zu vier Meter hoch. Das größte Graffito umfasst etwa 800 qm. Beteiligt waren unter anderem die Kulturwerkstatt Lindenhorst, die Städtische Kielhorn-Förderschule in der Flurstraße, der Mädchentreff Stadtteilschule, aber auch das Leibniz-Gymnasium im Kreuzviertel. Die Kosten von 23.000 Euro wurden ausschließlich aus Spenden und Sponsorengeldern finanziert.
Durch die Nominierung für den Engagementspreis hat die Kulturmeile die Chance auf bis zu 10.000 Euro Preisgeld. Gelobt wird die optische und künstlerische Aufwertung der ursprünglich tristen Mauer. Preisverleihung ist am 5. Dezember in Berlin. Der Preis würdigt das Engagement von Bürgern.
„Es sind tolle Motive, richtige Wandmalereien“, lobte Oberbürgermeister Ullrich Sierau die Werke. „Durch den Katalog kann man jetzt sehen, was es für eine Arbeit gewesen sein muss. Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie toll Dortmund an vielen Stellen ist.“ Auch die Sponsoren und mitwirkenden Firmen zeigten sich von den Werken und dem Katalog sehr angetan. Vertreter von RWE Gereation, Stiftung Soziale Stadt, Sparkasse, BVB-Stiftung Leute auf, Stadtbezirksmarketing Innenstadt-Nord sowie die Firmen Prange, Cieslik Murtfeldt und Brillux lobten das Engagement der Künstler und Initiatoren.
Die Idee entstand dadurch, dass Annette Kritzler, 1. Vorsitzende der KulturMeileNordstadt, und Almut Rybarsch-Tarry regelmäßig an der damals noch farblosen Mauer entlanggingen. Über die KulturMeile wurde es dann als machbares Projekt entwickelt. Die lange Dauer des Projektes (über zwei Jahre) hat ihren Grund auch darin, dass es viele Entscheidungsträger bei RWE gab, die das Projekt absegnen mussten. Auch mussten erst einmal passende Entwürfe entstehen. „Es sollten nicht nur Schriftzüge sein“, sagt Almut Rybarsch-Tarry.
Eine der Künstlerinnen ist Daniela Heetzsch. Die 35-Jährige macht derzeit ein Praktikum im Atelier der AWO-Werkstatt Lindenhorst. Ihr Werk zeigt im oberen Teil eine blaue Maske („mein Markenzeichen“), in der Mitte einen Adler und unten ein Selbstportrait. „Von der Maske gehen Strahlen wie von einer Sonne in Richtung des Adlers“, erklärt Kortone, wie ihr Künstlername lautet. Sie malt im Atelier viele Bilder.
Begonnen haben wir im Dezember mit der Arbeit an dem Kalender“, sagt Annette Kritzler. „Im April wurden die fertigen Exemplare dann geliefert.“ Die Fotos stammen von verschiedenen Fotografen. Teilweise haben die Künstler auch Freunde gebeten. Die KulturMeile hat ebenfalls fotografiert. Als sehr erfreulich bezeichnen die Initiatoren die Tatsache, dass die Kunstwerke nach rund einem Jahr nahezu unangetastet geblieben sind. „Für uns ist klar, es soll nicht die letzte Mauer sein, die wir mit vereinten Kräften verwandeln. Mit uns kann Dortmund bunter, spannender und attraktiver werden“, versprechen sie.
Die Auflage mit 750 Katalogen ist vor allem für die Künstler als Referenz gedacht. Auch die Sponsoren erhalten natürlich Exemplare. „Was übrig bleibt, werden wir in den Verkauf geben“, erklärt Almut Rybarsch-Tarry. Finanziell wurde die Broschüre durch die Romberg Rotarier und das Stadtbezirksmarketing Innenstadt-Nord.

Infos zur KulturMeile gibt es unter www.kulturmeilenordstadt.de. Weiteres zum Engagementspreis finden Interessierte unter www.deutscher-engagementspreis.de.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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