Historischer Rundgang durch Asseln mit dem Vors.des Heimatvereins Klaus Coerdt anl. des Asselner Sommerfestes der jungen Dorfgemeinschaft Asseln, am 22. August 2015

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Die Geschichte des Hellwegs als frühere, rege genutzte Handelsstraße mit Vertrieb verschiedentlicher Güter, war und ist mir als ehemalige und langjährige Mitarbeiterin der Kommende in Dortmund-Brackel ja bekannt. Die KOMMENDE (ehemals als Komturei) war der Sitz und Station mittelalterlicher SchwertordensRitter.
Der Stadtteil Dortmund-Asseln ist eine der alten Siedlungen am Hellweg, dessen Geschichte Klaus Coerdt unserer kleinen interessierten Gruppe am Samstag ein wenig näher brachte.
Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Asseln wird datiert auf das Jahr 882 unter dem Namen „Asc-loon“ (Ort an den Eschenwäldern) im sog. Werdener Urbar erwähnt und ist damit genau so alt wir die Stadt Dortmund. Der erste namentliche Asselner hieß Alfdag und wirtschaftete auf einer halben Hufe (altes deutsches Flächenmaß, das in ländlichen Gegenden unterschiedliche Größe aufweist - meist zwischen 30 bis 80 Morgen - also 7,5 bis 20 ha), die im Eigentum des Klosters Werden (Ruhr) stand und musste dafür 20 Scheffel Gerste, 5 Scheffel Brauhafer, 8 Denare Heerschilling und 2 Scheffel Mehl als Abgabe an das Kloster leisten. Alfdag hatte von allen Abgabepflichtigen im Dortmunder Raum, die auf einer halben Hufe saßen, am meisten zu zahlen. Die Ansiedlung ehemaliger Bauernschaften gerade auf der nördlichen Seite des Hellwegraumes, lässt auf die besondere Güte des Bodens schließen, wo großer Feld- und Waldbesitz lag und dessen saftige Wiesenanteile ein Wasserspeicher für das Dorf war.
Bevor wir weitergehen, erfahren wir noch etwas über die beiden Asselner Kirchen:
Die katholische Kirche St. Joseph ist noch relativ jung und stammt aus dem Jahr 1893.
Linkerhand ragt hinter kleinen Neubauten versteckt die aus quaderförmig gehauenen Sandsteinen 1904-1906 erbaute ev. Lutherkirche hervor.
Der Weg unserer Gruppe führt entlang an kleinen Eigenheimen zur Straße „Auf der Burg“. In dem Bildband: Asseln in alter Zeit (Dr. G. Knippenberg), wird der Historiker Johann Dietrich v. Steinen aus seiner Westfälischen Geschichte 1755 zitiert: „In dem Dorf Asseln hat vorzeiten eine berühmte Burg gelegen, welche dem Geschlecht gleiches Namens zugehöret hat. Von solchen ist sie kommen an die v. Wickede, von diesen an Anholt-Batenburg, und sie diese endlich durch Heyrath an v. Bronckhorst brachten, sind mit der Zeit ansehnlichen Güter versplittert, auch selbst die feste Burg verwüstet worden, und findet sich davon jetzo nur noch der Burgplatz mit dem Graben, auf welchem ein klein Höußgen stehet, dessen Bewohner noch gegenwärtig adliche Freyheiten genießet.“
Mangels entsprechender Funde gab es aller Wahrscheinlichkeit nach keine Burg im heutigen Sinn, sondern „nur“ einen mit einem Wassergraben befestigten großen Haupthof, dessen Ursprung in die Zeit Karls des Großen zurückreichen und dessen Umrisse auf dem Ur-Kataster von 1827 noch gut zu erkennen sind.
Klaus Coerdt erläutert, dass der ehemalige Wassergraben mehrere Meter tief zubetoniert wurde und erzählt uns noch Schauergeschichten: „In der Gräfte, die früher die Burg umgab, sollen unermessliche Schätze verborgen gewesen sein, die ein kohlschwarzer Hund mit feuriger Zunge bewachte. Alljährlich in der Neujahrsnacht zwischen 24.00 und 1.00 Uhr verlässt dieser seinen Wachposten, umkreist das Dorf, verweilt einige Zeit auf dem Kirchhof und kehrt dann in die Burg zurück. Während dieser Stunde könne der Schatz gehoben werden - aber nur von Jungfrauen, die Sonntagskinder sind und es muss stockfinstere Nacht sein, sonst bemerkt man das kleine blaue Flämmchen nicht, das den Ort anzeigt, wo der Schatz verborgen ist...“
In unserer Gruppe war leider kein Sonntagskind und ich glaube auch keine Jungfrau - schade für die kommende Silvesternacht....
Aber: unsere Gruppe war angekommen beim Asselner Sommerfest auf dem Platz vor dem Marie-Juchacz-Haus und: „Herzlichen Dank an Klaus Coerdt für die tolle Führung!!!“

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Autor:

Jutta Greiner aus Dortmund-Ost

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